„Geschlechtergerechte Sprache“ – Versionsunterschied

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Der [[Germanistik|Germanist]] und [[Romanistik|Romanist]] [[Roland Kaehlbrandt]] hielt 2016 in seinem Buch ''Logbuch Deutsch'' die geschlechtergerechte Sprache für das Produkt einer „Bevormundungsgesellschaft“, deren Akteure mit „übertriebener Selbstgewissheit“ ihre sprachpolitische Agenda verfolgten und hierbei eine Art „Moraldeutsch“ ins Leben gerufen hätten. Auch ästhetische Argumente gegen das „Gerechtigkeitsdeutsch“ führte er an und konstatierte Künstlichkeit und den Verlust von Sprachschönheit: „Die sprachlichen Verrenkungen, die aus dem akademischen Milieu in die Öffentlichkeit gelangen, zeugen zwar von Engagement für die Sache, aber leider auch von Weltfremdheit und mangelndem Sprachgefühl.“<ref>[[Roland Kaehlbrandt]]: ''Logbuch Deutsch: Wie wir sprechen, wie wir schreiben.'' Klostermann, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-465-04255-6, S. 115–128.</ref><!--Seite der Fundstelle des Zitats?-->
In seinem Buch ''Logbuch Deutsch'' beschrieb der [[Germanistik|Germanist]] und [[Romanistik|Romanist]] [[Roland Kaehlbrandt]] die geschlechtergerechte Sprache als ein Produkt einer „Bevormundungsgesellschaft“, deren Akteure mit „übertriebener Selbstgewissheit“ ihre sprachpolitische Agenda verfolgten und hierbei eine Art „Moraldeutsch“ ins Leben gerufen hätten. Auch ästhetische Argumente gegen das „Gerechtigkeitsdeutsch“ führte er an und konstatierte Künstlichkeit und den Verlust von Sprachschönheit: „Die sprachlichen Verrenkungen, die aus dem akademischen Milieu in die Öffentlichkeit gelangen, zeugen zwar von Engagement für die Sache, aber leider auch von Weltfremdheit und mangelndem Sprachgefühl.“<ref>[[Roland Kaehlbrandt]]: ''Logbuch Deutsch: Wie wir sprechen, wie wir schreiben.'' Klostermann, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-465-04255-6, S. 115–128.</ref><!--Seite der Fundstelle des Zitats?-->


Der [[Sprachwissenschaft]]ler [[Josef Bayer (Linguist)|Josef Bayer]] meinte 2019 in der ''[[Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung]]'', dass die Sprachwissenschaft „den Irrweg der vermeintlich gendergerechten Sprache leichter ans Licht bringen“ könne als jede andere Disziplin. Die Vorschläge für diese Sprachreform kämen zwar „in erster Linie von den Universitäten“, aber es „sind in der Regel keine Linguisten, die das Gendersprech-Projekt befördern“. Er stelle sich nicht „in die Reihe der Empörten, die einen Sprachverfall beklagen“, sondern gehöre „zu denjenigen, die eine unaufhaltsame historische Änderung der Sprache als quasi naturgegeben anerkennen“. Das Problem sei, dass die Gendersprache keine aus der Sprache selbst hervorgehende [[Evolution]] darstelle, sondern „ein von aussen aufgesetztes Reförmchen“ sei. Mit natürlichem Sprachwandel habe „Gendersprache nicht das Geringste zu tun“. Die Gendersprache folge einem „kruden Funktionalismus, der in allem, was die Sprache bietet, einen für den Menschen wesentlichen ‚Sinn‘ sucht“. Ein „[[Gender]]<nowiki />system“ sei nicht dazu da, etwas über Männer und Frauen in einer Gesellschaft zu sagen, sondern allenfalls, um eine Beziehung zwischen Wörtern zu stiften, die „[[Kongruenz (Grammatik)|Kongruenz]]“ genannt wird (die regelhafte Übereinstimmung). Umbenennungen hätten noch nie etwas an den wirklichen Sachverhalten bewirkt. Da die gendergerechte Sprache nichts anderes sei als eine „fehlmotivierte Umbenennung von bestimmten Bezeichnungen“, werde sie „ausser einer Menge stilistischer und ästhetischer Entgleisungen nichts Positives und schon gar nichts Fortschrittliches hervorbringen“.<ref name="NZZ 2019-04-10">[[Josef Bayer (Linguist)|Josef Bayer]]: [https://www.nzz.ch/feuilleton/die-geschlechtergerechte-sprache-macht-linguistische-denkfehler-ld.1472991 ''Sprachen wandeln sich immer – aber nie in Richtung Unfug.''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ.ch]].'' 10. April 2019, abgerufen am 30. Mai 2020.</ref>
Der [[Sprachwissenschaft]]ler [[Josef Bayer (Linguist)|Josef Bayer]] problematisiert, dass die Gendersprache keine aus der Sprache selbst hervorgehende [[Evolution]] darstelle, sondern „ein von aussen aufgesetztes Reförmchen“ sei. Mit natürlichem Sprachwandel habe „Gendersprache nicht das Geringste zu tun“.<ref name="NZZ 2019-04-10">[[Josef Bayer (Linguist)|Josef Bayer]]: [https://www.nzz.ch/feuilleton/die-geschlechtergerechte-sprache-macht-linguistische-denkfehler-ld.1472991 ''Sprachen wandeln sich immer – aber nie in Richtung Unfug.''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ.ch]].'' 10. April 2019, abgerufen am 30. Mai 2020.</ref>


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* Sonstige Belege
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Torsten Siever ([[Internetlinguistik|Internetlinguist]]), Christina Siever: [https://www.genderator.app/wb/lehrer/ ''Genderwörterbuch: „Lehrer&#x202f;/&#x202f;Lehrerin“.''] In: ''Genderator.app.'' Stand: 27. April 2021, abgerufen am 27. April 2021.
Torsten Siever ([[Internetlinguistik|Internetlinguist]]), Christina Siever: [https://www.genderator.app/wb/lehrer/ ''Genderwörterbuch: „Lehrer&#x202f;/&#x202f;Lehrerin“.''] In: ''Genderator.app.'' Stand: 27. April 2021, abgerufen am 27. April 2021.

Version vom 8. Juni 2021, 11:23 Uhr

Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, der in Bezug auf Personenbezeichnungen die Gleichbehandlung von Frauen und Männern und darüber hinaus aller Geschlechter zum Ziel hat und die Gleichstellung der Geschlechter in gesprochener und geschriebener Sprache zum Ausdruck bringen will. Als Personenbezeichnung werden dabei alle sprachlichen Mittel verstanden, die sich in ihrer inhaltlichen Bedeutung (Semantik) auf einzelne Personen, auf gemischtgeschlechtliche Gruppen oder auf Menschen im Allgemeinen beziehen (Referenz auf Außersprachliches). Um zu verdeutlichen, dass neben weiblichen und männlichen auch nichtbinäre Personen einbezogen werden, setzt sich zunehmend die Bezeichnung gendergerechte Sprache durch, auch gendersensible, genderinklusive oder inklusive Sprache (vergleiche Soziale Inklusion, Diversity Management). Die Anwendung geschlechtergerechter Sprache wird auch kurz als „Gendern“ bezeichnet und nutzt zwei Möglichkeiten: einerseits die Sichtbarmachung der Geschlechter durch entsprechende Bezeichnungsformen (sexusbezogen: Lehrerinnen und Lehrer, Lehrer*innen), andererseits die Neutralisierung von Geschlechtlichem (sexusneutral: Lehrkräfte, Lehrende).

Im deutschsprachigen Raum erschienen 1980 die ersten Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs, zusammengestellt von vier Sprachwissenschaftlerinnen, die zu den Gründerinnen der Feministischen Linguistik gehören. Die Wortwahl „sexistisch“ bezog sich dabei auch auf ein beobachtetes sprachliches Ungleichgewicht (Asymmetrie): Bei Personenbezeichnungen, die in paariger Form vorliegen, wird die grammatisch feminine Form ausschließlich für Frauen verwendet (Lehrerinnen), während die maskuline Form einerseits für Männer gebraucht wird, in anderen Zusammenhängen aber verallgemeinernd für Personen aller Geschlechter (generisches Maskulinum: alle Lehrer). Diese Sprachgewohnheit wurde als Diskriminierung kritisiert, weil bei der Beschreibung gemischtgeschlechtlicher Gruppen nur Maskulinformen erscheinen (aus 99 Lehrerinnen plus 1 Lehrer werden 100 Lehrer). Hierdurch würden Frauen sprachlich „unsichtbar“ bleiben, sie seien beim generischen Maskulinum „nur mitgemeint“; außerdem würden beim generischen Gebrauch von Maskulinformen häufig männliche Bilder assoziiert (mentale Repräsentation). In der Folgezeit wurden zahlreiche Vorschläge für geschlechtergerechte Sprech- und Schreibweisen erarbeitet und in Richtlinien, Leitfäden und Gesetzen festgehalten, mit der erklärten Absicht einer „sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern“. Begleitende empirische Studien bestätigten die Verständlichkeit geschlechtergerechter Formulierungen. Insbesondere nach der rechtlichen Anerkennung der Geschlechtskategorie „divers“ im Jahr 2018 in Deutschland und 2019 in Österreich änderte sich die Zielsetzung zur „sprachlichen Gleichbehandlung aller Geschlechter“ (gendergerecht). Seit den Anfängen gibt es zu den Konzepten kritische Stimmen (siehe unten).

In anderen Sprachen werden unterschiedliche Aspekte von sprachlicher Geschlechtergerechtigkeit diskutiert, so steht im Englischen seit 1973 der Aspekt der Genderneutralität im Vordergrund, während in Frankreich erst seit Mai 2021 für Frauen eigene Berufs- und Funktionsbezeichnungen in femininer Form offiziell empfohlen werden.

Deutsche Sprache

Theoretische Grundlagen geschlechtergerechter Sprache

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hält im August 2020 fest: „Über das Thema der sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter wird seit einigen Jahren so viel diskutiert wie selten zuvor. Dabei ist es durchaus nicht neu: Schon in den 1970er Jahren formierte sich eine Bewegung, die die männerzentrierte Sprachverwendung kritisierte und verlangte, dass auch Frauen sprachlich sichtbar gemacht werden. Ihr Leitgedanke: ‚Sprache [bestimmt] das Denken und auch das Bewusstsein der Menschen […]; Sprache spiegelt nicht nur Realität, sie schafft auch Realität.‘“[g: 1] Der Sprachwissenschaftler Henning Lobin ergänzt im März 2021: „Für dieses Anliegen weist die deutsche Sprache mit ihrem Genussystem grundsätzlich die Möglichkeit auf, den Sprachgebrauch in geeigneter Weise anzupassen, auch wenn es im Detail eine ganze Reihe von Fragen zu beantworten gilt. Der Begriff der gendergerechten Sprache im engeren Sinne hingegen stellt die Auffassung der sozialen Konstruktion der Kategorie Geschlecht in den Mittelpunkt und will dabei auch die geschlechtliche Vielfalt zwischen den Polen von Weiblichkeit und Männlichkeit berücksichtigen. Für dieses Anliegen gibt es keine gewachsenen Strukturen in der deutschen Sprache“.[1]

Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen

Das Deutsche gehört zu den Sprachen, die Substantive (Hauptwörter, Nomen) nach ihrem grammatischen Geschlecht unterscheiden (fachsprachlich das Genus, Mehrzahl Genera). Rund 38 % der Weltbevölkerung sprechen Sprachen, die über Genera verfügen.[2] Im Deutschen gibt es drei grammatische Geschlechter: „männlich“ (maskulin), „weiblich“ (feminin) und „sächlich“ (neutral). Entsprechend hat ein Substantiv als grammatische Eigenschaft, ein Maskulinum (der Löffel), ein Femininum (die Gabel) oder ein Neutrum zu sein (das Messer); Artikelwörter und Pronomen (Fürwörter) zeigen das entsprechende Geschlecht an. Im Allgemeinen folgt es keiner Regel, welches Genus ein Substantiv hat; oft wird es aufgrund formaler Kriterien zugeordnet.

Bei der inhaltlichen Bedeutung (Semantik) von Wörtern wird grundsätzlich unterschieden, ob sie sich auf Belebtes oder auf etwas Unbelebtes beziehen: Gegenständliches oder Abstraktes gilt als unbelebt, Lebewesen gelten als belebt. In Bezug auf Menschen (sowie ihnen nahestehende Tiere) wird oft zusätzlich nach ihrem Geschlecht unterschieden, entsprechend gibt es verschiedene Bezeichnungen für weibliche und für männliche Personen sowie für junge (das Kind). Sprachwissenschaftlich wird das sogenannte „natürliche Geschlecht“ der gemeinten (referierten) Personen als Sexus bezeichnet und gehört zu den semantischen Merkmalen der meisten Personenbezeichnungen: Das „semantische Geschlecht“ [+weiblich] oder [+männlich] ist Teil ihrer inhaltlichen Bedeutung, die sich auf Eigenschaften der außersprachlichen Welt bezieht.[d: 1] Normalerweise ist damit das biologische Geschlecht einer Person gemeint (ihr „Geburtsgeschlecht“), aber im Falle von Transgender-Personen wird Bezug genommen auf ihr soziales Geschlecht (Gender), also auf ihre Geschlechtsidentität.[d: 2][3]

Bei den meisten Personenbezeichnungen besteht eine enge Wechselbeziehung zwischen ihrem grammatischen Genus und dem Geschlecht der gemeinten Personen: Bezeichnungen für Frauen haben bis auf wenige Ausnahmen das feminine Genus (die Schwester, die Ärztin), Bezeichnungen für Männer haben das maskuline (der Bruder, der Arzt).[4][5]

Die Duden-Grammatik beschreibt diesen Zusammenhang in ihrer 3. Auflage 1973: „Das Genus der Substantive, mit denen Personen benannt werden, darunter besonders das der Verwandtschaftsbezeichnungen, stimmt im allgemeinen mit dem natürlichen Geschlecht, dem Sexus der Person überein: der Vater, die Mutter; […] der Onkel, die Tante; der Mann, die Frau; der Lehrer, die Lehrerin“.[6][7] Dann folgt eine grundlegende Aussage zum verallgemeinernden Sprachgebrauch maskuliner Personenbezeichnungen: „In der Hochsprache verwendet man auch das Maskulinum, wenn das natürliche Geschlecht unwichtig ist. Es generalisiert gleichzeitig: Es ist keiner vor dem Tode glücklich zu preisen, jeder ist dem wechselnden Schicksal unterworfen.“[6][7] Bei dieser Gebrauchsweise beziehen sich die maskulinen Formen keiner, jeder nicht auf Männer, sondern im geschlechterübergreifenden Sinne auf alle Menschen.

Das folgende Beispiel verdeutlicht den Gebrauch der maskulinen Form mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen:

  1. Die Frau ist eine Lehrerin.
  2. Der Mann ist ein Lehrer.
  3. Beide sind Lehrer.

Luise F. Pusch, Pionierin der geschlechtergerechten Sprache, verdeutlichte diese unsymmetrischen „Geschlechts-Schubladen“:

„Männer werden immer richtig eingeordnet, Frauen fast nie, denn in unserer Sprache gilt die Regel: 99 Sängerinnen und 1 Sänger sind zusammen 100 Sänger […] Futsch sind die 99 Frauen, nicht mehr auffindbar, verschwunden in der Männer-Schublade. Die Metapher bewirkt, dass in unseren Köpfen nur Manns-Bilder auftauchen, wenn von Arbeitern, Studenten, Ärzten, Dichtern oder Rentnern die Rede ist, auch wenn jene Ärzte oder Rentner in Wirklichkeit überwiegend Ärztinnen bzw. Rentnerinnen waren.“[8]

Feministische Sprachkritik

Eine solche verallgemeinernde Gebrauchsweise von männlichen Personenbezeichnungen und Pronomen wurde zunächst ab 1973 in der englischen Sprache kritisch untersucht (siehe unten). Mitte der 1970er-Jahre begannen Sprachwissenschaftlerinnen auch die deutsche Sprache in Bezug auf Elemente zu untersuchen, die in androzentrischer Weise den Mann und das Männliche sprachlich als Norm erscheinen lassen. Das Thema „Sprache und Geschlecht“ fand Eingang in Veranstaltungen an deutschsprachigen Hochschulen.[9]

1978 erschien der Band einer sprachwissenschaftlichen Zeitschrift zu diesem Thema sowie der Artikel Linguistik und Frauensprache von Senta Trömel-Plötz mit der Kritik an einer männlich geprägten Sprache („Männersprache“), die bis in die grammatischen Strukturen hinein die Sichtbarkeit von Frauen einschränke und sie immer nur mitmeine.[9][10] Der geschlechterübergreifende Gebrauch von Maskulinformen wurde als sprachliche Asymmetrie kritisiert; bald kamen gesellschaftspolitische Forderungen nach einer sprachlichen Gleichbehandlung beider Geschlechter auf.[9] Aus dieser feministischen Sprachkritik ergaben sich Vorschläge nach einem sprachlichen Wandel, die in dem Konzept „geschlechtergerechte Sprache“ zusammengefasst wurden.

1979 wurde die UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau beschlossen; im selben Jahr hielt Prof. Trömel-Plötz ihre Antrittsvorlesung an der Universität Konstanz über die Feministische Linguistik als Forschungsbereich zu „Sprache und Geschlecht“.[11] 1980 erschienen die Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs von ihr, zusammen mit den Sprachwissenschaftlerinnen Marlis Hellinger, Ingrid Guentherodt und Luise F. Pusch.[12] Die Wortwahl „sexistisch“ war im Sinne von „diskriminierend“ gemeint und bezog sich auf die sprachliche Ungleichbehandlung: Maskuline Formen von Personenbezeichnungen beziehen sich auf Männer, aber manchmal auch auf Frauen, während feminine Formen ausschließlich auf Frauen bezogen sind.

1987 veröffentlichte die UNESCO unter dem Titel Guide to Non-Sexist Language eigene Leitlinien zur geschlechtsneutralen Sprache.[13]

Generische Maskulinform

1984 erwähnte die Duden-Grammatik noch den „verallgemeinernden“ Gebrauch maskuliner Formen und erklärte, dass feminine Bezeichnungsformen nur zu verwenden wären, wenn ausschließlich Frauen gemeint seien:[7][14]

„Besonders bei Berufsbezeichnungen und Substantiven, die den Träger eines Geschehens bezeichnen (Nomina agentis), verwendet man die maskuline Form vielfach auch dann, wenn das natürliche Geschlecht unwichtig ist oder männliche und weibliche Personen gleichermaßen gemeint sind. Man empfindet hier das Maskulinum als neutralisierend bzw. verallgemeinernd. Wenn man jedoch das weibliche Geschlecht deutlich zum Ausdruck bringen will, wählt man entweder die feminine Form (z. B. auf ‚-in‘) oder eine entsprechende Umschreibung […].“

Duden-Grammatik (1984)[15]

1995 ergänzte die Duden-Grammatik zum „neutralisierenden“ Gebrauch maskuliner Formen die Fachbezeichnung generisch („verallgemeinernd“), erwähnte aber auch die Existenz von „Bemühungen, eine sprachliche Gleichbehandlung von Frauen zu erreichen“.[16] Festgehalten wurde: „Durch die Emanzipation der Frau kommen zunehmend neue Bildungen für die Bezeichnung von Berufsrollen in Gebrauch, die früher nur Männern vorbehalten waren“.[17][18] In der folgenden 6. Auflage 1998, herausgegeben von Peter Eisenberg und Annette Klosa-Kückelhaus, wurde erstmals der Ausdruck „generisches Maskulinum“ verwendet – aber auch auf die Ablehnung des generischen Gebrauchs hingewiesen sowie auf die „Doppelnennung“ beider Formen:[7][19]

„Besonders bei Berufsbezeichnungen und Nomina, die den Träger eines Geschehens bezeichnen (Nomina agentis), wird die Verwendung des generischen Maskulinums immer mehr abgelehnt. Bei Bezug auf weibliche Personen werden häufig feminine Formen (z. B. auf ‚-in‘) verwendet; mit Doppelnennungen der maskulinen und femininen Form bezieht man sich auf männliche und weibliche Personen: […] alle Lehrerinnen und Lehrer […]“

Duden-Grammatik (1998)[20]

2016 erwähnt die Duden-Grammatik in ihrer 9. Auflage den Ausdruck generisches Maskulinum nicht mehr, stattdessen wird grundlegend unterschieden zwischen „sexusspezifisch“ (geschlechtsbezogen) und „sexusindifferent“ (geschlechtsneutral).[19] Personenbezeichnungen werden in 3 Klassen unterteilt: Klasse A umfasst die wenigen sexusindifferenten Substantive wie der Mensch, die Person, das Mitglied, der Impfling (siehe unten); Klasse B umfasst eindeutig auf Männer oder auf Frauen bezogene Substantive (der Mann, der Junge, der Herr – die Frau, die Dame; die Chefin, die Freundin). Die dritte Klasse umfasst Bezeichnungen, die auch im generischen Sinne gebraucht werden können, wobei dazu die Kritik an der Mehrdeutigkeit angeführt wird:

„Klasse C umfasst maskuline Personenbezeichnungen, die sowohl sexusspezifisch (Bezug nur auf Männer) als auch sexusindifferent gebraucht werden. Neben solchen Maskulina steht gewöhnlich eine feminine Ableitung, die sexusspezifisch auf weibliche Personen referiert (Klasse B), meist mit dem Suffix -in (traditioneller Fachausdruck: Movierung): Abiturient → Abiturientin; Agent → Agentin […]
Am sexusindifferenten (generischen) Gebrauch wird kritisiert, dass er sich formal nicht vom sexusspezifischen Gebrauch unterscheidet. So können inhaltliche und kommunikative Missverständnisse entstehen, z. B. der Eindruck, dass Frauen gar nicht mitgemeint sind. Experimente unterstützen diese Annahme. Aus diesem Grund wird der sexusindifferente Gebrauch der Maskulina oft vermieden. Stattdessen werden Paarformen gebraucht: Alle Schülerinnen und Schüler sind herzlich eingeladen. (Anrede:) Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!

Angelika Wöllstein, Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die Grammatik (2016)[21]

Siehe unten: Studien zur Verständlichkeit von geschlechtergerechten Alternativen zum generischen Maskulinum

Sollbruchstelle

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache der Sprachwissenschaftlerinnen Gabriele Diewald und Anja Steinhauer bezeichnet im April 2020 das generische Maskulinum als eine weiterhin bestehende „Sollbruchstelle“ der gendergerechten Sprache:

„Einer der Hauptstreitpunkte in den Debatten um geschlechtergerechte Sprache seit den 1970er-Jahren ist das sogenannte generische Maskulinum. Diese Diskussion ist so wichtig wie kompliziert. […] Selbstverständlich raten alle Leitfäden für gendergerechte Sprache von der Verwendung dieser Gebrauchsgewohnheit – denn das ist das ‚generische Maskulinum‘ letztlich – ab. […] Männer sind durch diese Form immer explizit angesprochen und können sich somit in jedem Fall gemeint fühlen. Frauen hingegen sind durch diese Form nicht direkt angesprochen. Sie wissen nie, ob sie in einem konkreten Fall ‚mitgemeint‘ sind und sich also angesprochen fühlen sollen oder ob sie nicht gemeint, also ausgeschlossen sind. […] Denn die maskuline Form bei paarigen Personenbezeichnungen ist keine geschlechtsneutrale Form. […] Das ‚generische Maskulinum‘ verstößt zudem gegen das grundlegende Kommunikationsprinzip der Klarheit und Vermeidung von Mehrdeutigkeit. […] Zugleich ist es eine der Sollbruchstellen des geschlechtergerechten Formulierens: Es ist nicht möglich, sich geschlechtergerecht auszudrücken und zugleich das ‚generische Maskulinum‘ beizubehalten.“[d: 3]

Sprachliche Gleichbehandlung aller Geschlechter

Mit der rechtlichen Verankerung der dritten Geschlechtsoption „divers“ in Deutschland 2018 und Österreich 2019 ist die Notwendigkeit verbunden, Personen mit nichtbinärer Geschlechtsidentität (außerhalb der Zweigeschlechtlichkeit) angemessen benennen und beschreiben zu können. Die Duden-Redaktion merkt im März 2021 an, die neue Option auf das dritte Geschlecht im Geburtenregister schaffe eine „außersprachliche Realität, über die wir irgendwann im vollen Umfang werden reden können müssen“.[22] Mit der grundsätzlichen Anerkennung und Akzeptanz einer dritten Geschlechtskategorie neben Frauen und Männern ist die Bezeichnung „gendergerechte Sprache“ verbunden (von englisch gender [ˈdʒɛndɐ] „soziales Geschlecht“).[1]

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) fasst hierzu im August 2020 zusammen: „In dieser Hinsicht sind auch sprachliche Faktoren in Augenschein zu nehmen, um allen Geschlechtern gerecht zu werden.“ Festgehalten wird, dass „es für das dritte Geschlecht jedoch bislang weder eindeutige Bezeichnungen noch adäquate Pronomen, Anrede- oder Flexionsformen gibt“.[g: 2] Zwar sieht die GfdS den Bedarf an einer Sprache, „die allen Geschlechtern gerecht wird, gleichzeitig ist sie sich eines größeren Problembereichs bewusst: Nicht nur sind neue, künstliche Formen bei Personenbezeichnungen zu schaffen (z. B. Arzt, Ärztin, 3. Form), auch sind viele grammatische Ergänzungen und Veränderungen vonnöten […] Insofern sind realistische und orthografisch wie grammatisch korrekt umsetzbare Möglichkeiten einer umfassend geschlechtergerechten Sprache weiterhin zu diskutieren.“[g: 3]

Siehe unten: Fehlende sprachliche „dritte Option“

Konsequenzen für die Sprachpraxis

Zuständig für die amtliche Rechtschreibung im deutschen Sprachraum ist seit 2005 der Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR). Sein Regelwerk gilt als verbindlich für die Rechtspflege und für Behörden, Schulen und andere Einrichtungen.[23] In seiner Bekanntmachung Geschlechtergerechte Schreibung: Empfehlungen vom 26. März 2021 bekräftigt der Rat „seine Auffassung, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll und sie sensibel angesprochen werden sollen. Dies ist allerdings eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nicht allein mit orthografischen Regeln und Änderungen der Rechtschreibung gelöst werden kann.“ Der Rat ergänzt seine sechs grundlegenden Anforderungen aus dem Jahr 2018 mit einer siebten, der Lernbarkeit:

„Geschlechtergerechte Texte sollen

  • sachlich korrekt sein,
  • verständlich und lesbar sein,
  • vorlesbar sein (mit Blick auf die Altersentwicklung der Bevölkerung und die Tendenz in den Medien, Texte in vorlesbarer Form zur Verfügung zu stellen),
  • Rechtssicherheit und Eindeutigkeit gewährleisten,
  • übertragbar sein im Hinblick auf deutschsprachige Länder mit mehreren Amts- und Minderheitensprachen (Schweiz, Bozen-Südtirol, Ostbelgien; aber für regionale Amts- und Minderheitensprachen auch Österreich und Deutschland),
  • für die Lesenden bzw. Hörenden die Möglichkeit zur Konzentration auf die wesentlichen Sachverhalte und Kerninformationen sicherstellen.
  • Außerdem betont der Rat, dass geschlechtergerechte Schreibung nicht das Erlernen der geschriebenen deutschen Sprache erschweren darf (Lernbarkeit).“
Rat für deutsche Rechtschreibung (März 2021)[23]

Grundsätzlich sei auf unterschiedliche Zielgruppen und Funktionen von Texten zu achten. Zur Umsetzung der Anforderungen hatte der Rat 2018 festgehalten:

„Die weit verbreitete Praxis, immer von Frauen und Männern in weiblicher und männlicher Form, im Plural oder in Passivkonstruktionen zu schreiben, wird der Erwartung geschlechtergerechter Schreibung derzeit am ehesten gerecht.“

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), ein hauptsächlich von der deutschen Kultusministerkonferenz und dem Kulturstaatsminister finanzierter Sprachverein, sieht die geschlechtergerechte Sprache in ihren Leitlinien zu den Möglichkeiten des Genderings als wichtigen Aspekt zur Gleichbehandlung der Geschlechter (Gendering steht hier für Gendern). Ausdrücklich auf der Basis „einer zweigeschlechtlichen Gesellschaft[g: 3] empfiehlt die GfdS einige Formen der geschlechtergerechten Schreibung (Doppelnennung, Schrägstrichlösung und Ersatzformen), andere unterstützt sie aus grammatischen Gründen nicht; mehrgeschlechtliche Schreibungen mit Genderzeichen lehnt die GfdS ab. Zu den Grundlagen erklärt sie:

„Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist in Artikel 3 Absatz 2 des Grundgesetzes verankert. Ein wichtiger Aspekt, um die Gleichbehandlung sicherzustellen, ist eine geschlechtergerechte Sprache. […] Eine Gleichbehandlung, um die es bei geschlechtergerechter Sprache geht, ist beim generischen Femininum so wenig gewährleistet wie beim generischen Maskulinum.“

Gesellschaft für deutsche Sprache (August 2020)[g: 4]

Ihre Haltung zum geschlechtergerechten Formulieren fasst die GfdS im Mai 2021 zusammen: „‚Ja zum Gendern‘ – wenn es verständlich, lesbar und regelkonform ist. […] Zwar stehen wir dem Gendersternchen kritisch gegenüber, nicht aber dem Gendern an sich.“[25]

Amtliche Regelungen

Nachdem 1980 die ersten sprachwissenschaftlichen Richtlinien zu einem geschlechtergerechten Sprachgebrauch erschienen waren (siehe unten), fanden 1984 einige der Forderungen Eingang in die Politik, als der hessische Ministerpräsident in seinem Runderlass Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Vordrucken erklärte, dass maskuline Personenbezeichnungen nicht im generischen Sinne zu verwenden seien:

„Im Text selbst sollen die Bürgerinnen und Bürger – soweit möglich und zweckmäßig – persönlich angesprochen werden. Ist dies nicht möglich, so soll entweder eine neutrale Form verwendet werden (z. B. Lehrkraft) oder die weibliche und männliche Form aufgeführt werden (Lehrerinnen und Lehrer, Antragstellerin/Antragsteller). […]
Die männliche Form einer Bezeichnung kann nicht als Oberbegriff angesehen werden, der die weibliche und männliche Form einschließt.“

Runderlass des hessischen Ministerpräsidenten (Dezember 1984)[26]

1985 folgte der Senat der Freien Hansestadt Bremen mit einem Runderlass ähnlichen Wortlauts (Details). Bis zur Jahrtausendwende erließen die meisten deutschen Bundesländer entsprechende Richtlinien und (Gleichstellungs-)Gesetze, meist mit dem Wortlaut „sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern“ (siehe unten Verordnungen ab 1980).

Dahingehende Gesetze und amtliche Regelungen wurden auch in Österreich und in der Schweiz erlassen; dort wurden 2007 „geschlechtergerechte Formulierungen“ im Sprachengesetz rechtlich verankert (Art. 7 SpG, Details), und die schweizerische Bundeskanzlei kennzeichnete 2009 das generische Maskulinum als grundsätzlich «nicht geschlechtergerecht formuliert».[s: 1] Im deutschsprachigen Raum folgten Stadtverwaltungen und viele Hochschulen mit eigenen Leitfäden zur geschlechtergerechten Sprache (Liste).

Das Europäische Parlament erneuerte 2018 seine Leitlinien aus dem Jahr 2008 zum „geschlechterneutralen Sprachgebrauch“ (Details) und stellte in Bezug auf das Parlament als Rechtsetzungsorgan fest: „Unter Beachtung des Gebots der Eindeutigkeit sollte ein Sprachgebrauch, der sich nicht durch Geschlechterinklusion auszeichnet, insbesondere das generische Maskulinum, in Rechtsakten so weit wie möglich vermieden werden. Viele Gesetzgebungsorgane in den Mitgliedstaaten haben bereits diesbezügliche Empfehlungen erlassen.“[27]

Duden

1997 enthielt der Dudenband Zweifelsfälle der deutschen Sprache einen Text und verschiedene Hinweise zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Sprache.[28][29] Zwei Jahre später erschien ein Artikel der Duden-Redaktion, in dem Doppelnennung und Kurzformen mit Schrägstrich sowie neutrale Ersatzformen empfohlen wurden. Die Verwendung des Binnen-I wurde nicht empfohlen, weil es weder den alten noch den neuen Rechtschreibregeln entspreche, aber es wurde angemerkt:

„[S]o hat insbesondere die seit den Achtzigerjahren immer häufiger werdende Verwendung des großen I (wie in LeserInnen) dazu geführt, dass die Problematik der sprachlichen Gleichstellung breit erkannt wurde – sei es auch nur deshalb, weil das große I als Provokation verstanden und abgelehnt wurde. Zeitungstexte, Lehrbücher, Predigten, Formulare, Reden im Bundestag und weitere Textsorten können heute nicht mehr erstellt werden, ohne dass die Frage der angemessenen sprachlichen Berücksichtigung von Frauen gestellt wird. Um diese Frage sprachlich und orthographisch korrekt beantworten zu können, hat die Dudenredaktion die folgenden Empfehlungen erarbeitet.“

Gleichstellung von Frauen und Männern in der Sprache (Duden-Redaktion 1999)[29]

2004 nahm die 23. Auflage des Rechtschreibdudens über 5000 weibliche Tätigkeits-, Amts- und Berufsbezeichnungen auf, nachdem ihr Gebrauch seit den 1970ern in nennenswertem Umfang angewachsen war.[30] 2016 enthielt der Dudenband Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle einen ausführlichen Eintrag geschlechtergerechter Sprachgebrauch;[31] im Folgejahr erschien der Duden-Newsletter Geschlechtergerechter Sprachgebrauch: Schrägstrich, Asterisk und Unterstrich.[32]

Im August 2020 enthält auch der Rechtschreibduden in seiner 28. Auflage einen eigenen Abschnitt Geschlechtergerechter Sprachgebrauch mit einer Übersicht zu den verbreiteten Mitteln gendergerechter Sprache, die online veröffentlicht wurde. Sie beginnt mit der Feststellung: „Bei Bezeichnungen wie die Antragsteller; alle Schüler; Kollegen ist sprachlich nicht eindeutig, ob nur auf Männer referiert wird oder ob auch andere Personen gemeint sind. Das Deutsche bietet eine Fülle an Möglichkeiten, geschlechtergerecht zu formulieren. Es gibt dafür allerdings keine Norm.“[33]

Strategien des geschlechtergerechten Formulierens

Personenbezeichnungen

1997 kam eine Studie des Sprachwissenschaftlers Peter Braun zu dem Ergebnis, dass es in der deutschen Gegenwartssprache rund 15.000 Personenbezeichnungen gibt, die jede auf besondere Weise etwas über die „Seinsweisen des Menschen“ aussagen: „15 000mal macht die deutsche Sprache gleichsam den Versuch, den Menschen zu benennen, zu charakterisieren, zu beurteilen; insgesamt bilden alle diese sprachlichen Versuche einen wesentlichen und wesenseigenen Sinnbezirk des deutschen Wortschatzes.“[34] Es gibt alleine mehr als 12.000 maskuline Tätigkeitsbezeichnungen, die mit der Endung -er von Verben abgeleitet sind (lehren → der Lehrer); in der Regel gibt es zu ihnen eine abgeleitete Femininform mit der Endung -in (die Lehrerin).

2021 ergänzt der Online-Duden zu seinen 12.000 Artikeln über Personen- und Berufsbezeichnungen jeweils einen voll ausgearbeiteten Artikel zur weiblichen Form: Die Maskulinform Lehrer hat nun die Bedeutung „männliche Person“ und die Femininform Lehrerin bedeutet „weibliche Person“. Zuvor war ein Lehrer „jemand, der […]“ und Lehrerin als „weibliche Form zu Lehrer“ nur ein Verweisartikel.[35][36][37] Die generische Verwendung der maskulinen Formen bestreitet der Duden nicht (Lehrer-Schüler-Verhältnis), sie sei aber „nicht Bestandteil der lexikografischen Kategorie Bedeutung“ (vergleiche Lexikalische Semantik).[38]

Sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter bezieht sich vor allem auf Tätigkeits-, Amts- und Berufsbezeichnungen, betrifft aber auch andere Sprachelemente, wie das Handbuch geschlechtergerechte Sprache zusammenfasst:

„Mit Personenbezeichnungen meinen wir alle sprachlichen Mittel, die auf Menschen referieren können. Dies sind alle Arten von Eigennamen, Titeln und Anreden (Hans Müller, Professorin Meier, Frau Ministerin), beschreibende Nominalphrasen (die Abteilungsleiterin, ein Postbote), Pronomina (er, sie, alle, man, wer) sowie weitere Ausdrucksmittel, z. B. Präpositionalphrasen wie bei uns, unter Freundinnen, aber auch Kollektivbezeichnungen wie z. B. Team oder Professorenschaft.“

Um die Verwendung von maskulinen Formen in generischer Absicht zu vermeiden und alle biologischen und sozialen Geschlechter (Gender) sprachlich gleichberechtigt zu behandeln, werden seit 1980 zwei Möglichkeiten kombiniert:

  1. Sichtbarmachung der Geschlechter
  2. Neutralisierung von Geschlechtsbezug
    • Bezeichnungen: Lehrpersonen, Lehrende, Lehrkräfte
    • Umformulierung: lehrend tätig sein; alle, die unterrichten; Es ist zu beachten; Ihre Unterschrift:

Daneben gibt es einige alternative Vorschläge wie die neutrale X-Endung (einx gutx Lehrx) oder das generische Femininum (alle Lehrerinnen).

Regeln

Neben dem Rechtschreibduden erklärt auch das Handbuch geschlechtergerechte Sprache des Dudenverlags ausdrücklich, dass es keine verbindlichen eigenen Sprachnormen oder feststehenden Sprachregelungen gebe:

„Für die Anwendung geschlechtergerechter Sprache gibt es keine Norm, die vergleichbar wäre mit anderen Normen in sprachlichen Bereichen wie zum Beispiel der Rechtschreibung. […] ‚Gendern‘ kann daher nicht bedeuten ‚nach vorgegebenen Regeln gendern‘, sondern situationsangemessen, sachangemessen, d. h. inhaltlich korrekt, verständlich und ansprechend den Grundsatz der geschlechtergerechten Sprache in der eigenen Sprachproduktion umsetzen. […] denn im Grunde besteht ein Großteil der Spracharbeit für geschlechtergerechte Sprache in der Bemühung, die alte Gewohnheit der Verwendung der Maskulinformen für ‚alle‘ zu überwinden, indem sinnvollere Formen gewählt werden.“

Gender-Fußnote

Es gibt eine Art der Regelung, die in der Genderlinguistik sowie von vielen Sprachleitfäden und Richtlinien abgelehnt wird: die Vorbemerkung in einem Text, dass alle anfolgenden Maskulinformen „generisch“ zu verstehen seien. Eine derartige Erklärung empfiehlt beispielsweise die Zeitschrift Focus in ihren Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten 2019 in der folgenden Form: „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Bachelorarbeit die Sprachform des generischen Maskulinums angewandt. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.“[39]

Ein solcher Hinweis wird Gender-Fußnote, Generalklausel oder Legaldefinition genannt und und bedeutet zumeist, dass im ganzen Text keine feminine Form vorkommt.[d: 6] Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache lehnt diese Vorgehensweise ab:

„Wir halten sie für nicht sinnvoll. Angesichts der inzwischen vorliegenden psycholinguistischen und kognitionspsychologischen Erkenntnisse ist es klar, dass diese Form keineswegs eine ‚erleichterte Lektüre‘ erzeugt. Im Gegenteil: Für Frauen (also immerhin statistisch gesehen die Hälfte aller Personen, die den Text lesen) bedeutet diese Praxis ebenso wie die unkommentierte Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ eine erschwerte Lektüre, weil nicht aus den sprachlichen Formen selbst zu erkennen ist, wann sie ‚mitgemeint‘ sind und wann nicht.
Diese Fußnote trägt nichts zur Verbesserung der Gendergerechtigkeit des Textes bei und hat rein rechtfertigende Funktion: Sie ist ein Versuch, die Regeln gendergerechter Sprache einerseits zwar anzuerkennen, andererseits aber ihre Anwendung zu vermeiden, ohne dafür gescholten zu werden.“[d: 6]

Die Online-Plattform Genderleicht.de des Journalistinnenbunds vermerkt zu entsprechenden Fußnoten: „im Text selbst wird keine gendergerechte Sprache benutzt und dadurch auch nicht sichtbar“.[40] 2009 hielt die schweizerische Bundeskanzlei fest: „Nicht geschlechtergerecht sind also: Texte mit Generalklauseln – meistens in einer Fussnote am Anfang –, die festhalten, dass im Folgenden zwar nur die männliche Form benutzt wird, aber beide Geschlechter gemeint sind.“[s: 1] Im selben Jahr merkte die Sprachwissenschaftlerin Friederike Braun an, dass derartige Hinweise inakzeptabel seien und nur verdeutlichten, „dass das Gebot der sprachlichen Gleichstellung bekannt ist, dass die Schreibenden aber schlicht nicht gewillt sind, die betreffenden Regelungen auch umzusetzen.“[41]

Sichtbarmachung

Sprachliche Sichtbarkeit bedeutet das „explizite Gemeint-Sein“ bei der Referenz auf Personen.[d: 7] Im Sinne der sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern hat sich zunächst die Beidnennung der Personenbezeichnungen für beide Geschlechter entwickelt, später dann abgekürzte Paarformen mit Schrägstrich oder Binnen-I. Nach der Jahrtausendwende entwickelten sich Schreibweisen für Mehrgeschlechtlichkeit mit zusätzlichen typografischen „Genderzeichen“. Zur besonderen Sichtbarmachung von Frauen hat die Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch die generische Femininform für alle Geschlechter vorgeschlagen: alle Lehrerinnen, spiegelbildlich zum Gebrauch der generischen Maskulinform.

Beidnennung

Die Duden-Grammatik erklärt ab 1998: „Besonders bei Berufsbezeichnungen […] wird die Verwendung des generischen Maskulinums immer mehr abgelehnt. […] mit Doppelnennungen der maskulinen und femininen Form bezieht man sich auf männliche und weibliche Personen.“[20]

Ein früher Gebrauch von Doppelnennungen findet sich im Jahr 1478 in einer Nürnberger Polizeiverordnung, die verfügt, „dass kein Bürger oder Bürgerin, Gast oder Gästin in dieser Stadt Nürnberg […] betteln soll“.[42] Im Jahr 1650 vermerkt Samuel Gerlach, Lehrer und Herausgeber der deutschen Dichterin Sibylla Schwarz, „dass das Werk den Meister oder die Meisterin am besten lobe“.[43]

Zur Eindeutigkeit der Maskulinform bei Doppelnennungen vermerkt Gerhard Stickel, 1988 Leiter des Instituts für Deutsche Sprache: „Im unmittelbaren Kontext eines geschlechtsspezifisch markierten Femininums hat das entsprechende Maskulinum eindeutig das Bedeutungsmerkmal ‚männlich‘.“ In einer Doppelnennung mit beispielsweise Ministerin könne der Bedeutungsinhalt des Wortes Minister nur als [+männlich] verstanden werden.[44] Im Falle von Lehrerinnen und Lehrer sind mit der ersten Bezeichnung ausschließlich weibliche Personen gemeint und mit der zweiten ausschließlich männliche. In Beidnennungen von „paarig vorliegenden Personenbezeichnungen“ dient die Maskulinform laut dem Handbuch Geschlechtergerechte Sprache als „die männliche Sprachform (inhaltlich männlich, grammatisch Maskulinum: Bürger)“.[d: 8]

Komposita

In Bezug auf zusammengesetzte Wörter (Komposita), die mit einer Maskulinform beginnen, wird für diese im Allgemeinen kein Gendern empfohlen. So schreibt die Gesellschaft für deutsche Sprache 2020:

„Vorsicht bei Komposita, deren erster Bestandteil eine Personenbezeichnung ist: Arztbesuch, Besucheransturm, Touristenfalle, Bürgersteig. Ist das Zweitglied keine Personen-, sondern eine Sachbezeichnung, sollte das Erstglied nicht gegendert werden (nicht: Ärztinnenbesuch, Besucher/-innenansturm, Touristinnen-und-Touristen-Falle, Bürger(innen)steig). Ist das Zweitglied eine Personenbezeichnung, ist abzuwägen, ob Gendern hier sinnvoll ist: Lehrersohn vs. Lehrerinsohn/Lehrerinnensohn – in solchen Fällen empfiehlt sich zur Spezifizierung eine Umschreibung mit Genitivattribut: Sohn einer Lehrerin/Sohn eines Lehrers.“[g: 5]

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache nennt dazu einige auch in Wörterbüchern erfasste Fachbezeichnungen: „Lehrerzimmer, Maurerkelle, Fleischermesser. Es spricht natürlich nichts dagegen, solche Benennungen zu vermeiden und andere ansprechende Lösungen zu finden“. Für gängige Wörter wie Anfängerkurs, Benutzerordnung, Bürgersteig, Rednerliste werden einfache Alternativen empfohlen: Einstiegskurs, Nutzungsordnung, Gehweg, Redeliste.[d: 9] Der Online-Duden veröffentlicht 2020 zu Komposita mit Personenbezeichnungen einen eigenen Sprachwissen-Beitrag.[45]

Die schweizerische Bundeskanzlei vermerkt seit 2009 für Ausdrücke, die selbst keine Personenbezeichnungen sind wie Leserschaft, Patientenzimmer, staatsbürgerlich: „weil Paarformen in einem zusammengesetzten Wort schwerfällig wirken können, werden solche Ausdrücke in der Bundesverwaltung in aller Regel nicht verändert.“[s: 2]

Vollständige Paarform

Die bekannteste und eindeutigste Form der sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern ist die althergebrachte Begrüßungsformel: „Sehr geehrte Damen und Herren“, kurz „Meine Damen und Herren“.[g: 6] Dabei wird sowohl die feminine als auch die maskuline Bezeichnung genannt und Personen beider Geschlechter angesprochen, also sprachlich sichtbar gemacht; die Erstnennung von Frauen gilt als unverbindliche Höflichkeit. Eine vollständige Beidnennung (Doppelnennung) erfolgt immer mit einem der drei Bindewörter „und“, „oder“ oder – falls auf etwas Vorstehendes bezogen – mit „beziehungsweise“:[d: 10]

  • alle Lehrerinnen und Lehrer
  • die Lehrer oder Lehrerinnen
  • eine Lehrerin beziehungsweise ein Lehrer

Beidnennung ist nur möglich für Personenbezeichnungen, die in paariger Form vorliegen: eine grammatisch maskuline Bezeichnung für Männer und eine feminine für Frauen. So gibt es mehr als zehntausend zweigeschlechtliche Wortpaare, bei denen die feminine Form mithilfe der Endung -in gebildet wird, meist abgeleitet aus der maskulinen Wortform (Chef → Chefin; Täter → Täterin) oder direkt an den Wortstamm gehängt (Bote → Botin). Zu maskulinen Berufsbezeichnungen auf -eur werden im Deutschen feminine Formen mit -eurin gebildet (Regisseur → Regisseurin; Ausnahmen: Diseuse, Souffleuse; siehe Ableitung weiblicher Formen von männlichen Bezeichnungen). Zu den meisten Zusammensetzungen mit -mann wird die feminine Entsprechung mit -frau gebildet und umgekehrt (Kaufmann → Kauffrau; Hausfrau → Hausmann); der Plural zu beiden Formen wird mit -leute gebildet (Feuerwehrleute).[d: 10] In zweigeschlechtlicher Form liegen auch fast alle Verwandtschaftsbezeichnungen vor (Cousin und Cousine, Onkel und Tante, Enkel und Enkelin).[15] Bereits im Jahr 1574 vermerkte eine der ersten Grammatiken des Deutschen, dass Ableitungen von maskulinen „Nomina der Männer, männlichen Ämtern, Zunamen und ähnlichen“ nur gebildet werden, wenn es nicht bereits eigenständige feminine Bezeichnungen gibt (selten: Mann → Männin für eine Frau, aber ehemals gebräuchlich: Amtsmännin, Landsmännin).[46]

Zur Verbindung (Konjunktion) zwischen der männlichen und der weiblichen Personenbezeichnung merkt der Leitfaden der schweizerischen Bundeskanzlei 2009 an: „Die Konjunktion und fasst verschiedene Elemente zusammen. Sie darf deshalb in Paarformen – ob in der Einzahl oder in der Mehrzahl – nur dann verwendet werden, wenn mindestens zwei Personen und mindestens eine jeden Geschlechts gemeint ist […] Die Konjunktion oder vereinzelt oder stellt eine Alternative dar. […] Die Konjunktion beziehungsweise soll nur dann verwendet werden, wenn je eine separate Aussage zu jeder von zwei mit und oder oder verbundenen Personen oder Sachen gemacht wird“.[s: 3] Das Duden-Handbuch zeigt Lösungsmöglichkeiten bei einem prädikativen Gebrauch: Soll beispielsweise „eine Frau innerhalb einer gemischten Menge Personen herausgehoben werden […] ist es dann gelegentlich notwendig, Beidnennung oder andere Formulierungen zu wählen […] Gudrun Weber ist die erste unter den Ärzten und Ärztinnen, die diese Operation gewagt hat. Maria Schneider ist das bekannteste Mitglied des Bundestages.“[d: 11]

Mehrere empirische Studien (1993 bis 2010) ermittelten, dass Versuchspersonen Schreibweisen mit Doppelnennung eher mit weiblichen Personen assoziieren (mentale Repräsentation) als bei der Verwendung generischer Maskulinformen (Lehrer).[47][48][49][50]

2018 hält der Rat für deutsche Rechtschreibung die „weit verbreitete Praxis, immer von Frauen und Männern in weiblicher und männlicher Form […] zu schreiben“, für geschlechtergerecht.[24] Auch die Gesellschaft für deutsche Sprache empfiehlt 2020 die „Paarformel/Doppelnennung“ genannte Schreibweise: „Diese Form ist immer möglich und insbesondere dort zu empfehlen, wo es darum geht, beide Geschlechter sichtbar zu machen, besonders aber in mündlich vorgetragenen Texten. Die Doppelnennung hat zudem den Vorteil, dass grammatische Besonderheiten im Satzkontext sowie lexematische Besonderheiten wie Umlaute berücksichtigt werden.“[g: 6]

Probleme der vollständigen Beidnennung

  • Die vollständige Paarform beansprucht mehr als doppelt soviel Platz wie generische Maskulinformen, was hinderlich sein kann, wenn sich nur wenig Raum für Text oder Zeit zum Vortragen bietet; typische Problemfälle sind Tabellen oder kurze Nachrichtentexte. Auch kann es störend wirken, in kurzen Abständen immer wieder zwei Bezeichnungen statt einer zu lesen oder vorzutragen.[d: 12] Zusätzlich müssen für Wortgruppen mit Artikel, Pronomen und Adjektiven auch diese gegebenenfalls verdoppelt und angepasst werden, außerdem ist das passende Verbindungswort zu wählen: Gehört diese Tasche einer anwesenden Lehrerin oder einem anwesenden Lehrer?
  • Für die Beidnennung „Lehrer und Lehrerin“ listet das Genderwörterbuch Genderator.app des Internetlinguisten Torsten Siever fünf Ausweichmöglichkeiten: Lehrende; Lehrkraft; Lehrperson; Lehrkörper; Lehrerschaft.[51]

Fehlende „dritte Option“

  • Beid- oder Doppelnennungen (Paarformen) sind grundsätzlich zweigeschlechtlich (binär) und enthalten keine „dritte Option“ für diversgeschlechtliche Menschen, deren Rechtsanspruch auf Benennung 2018 in Deutschland und 2019 in Österreich eingeführt wurde.[33] Die deutsche Sprache bietet für ein drittes Geschlecht weder passende Bezeichnungsformen noch adäquate Pronomen, Anrede- oder Flexionsformen, vermerkt die Gesellschaft für deutsche Sprache: „Neue Mittel sind nötig.“[g: 3][g: 4] Das dritte grammatische Geschlecht Neutrum („sächlich“) sei für nichtbinäre Personen ungeeignet und unerwünscht (unstimmig: das Studierende, ein Studierendes).[g: 3] Als ungelöstes Problem sehen sowohl der Rechtschreibrat als auch die Duden-Redaktion und die GfdS diese Beschränkungen.[52][33][g: 3] Gabriele Diewald und Anja Steinhauer fassen im Handbuch geschlechtergerechte Sprache 2020 zusammen: „Es bleibt festzuhalten: Die Entscheidung zur ‚dritten Option‘ hat die Benennungslücken und damit die Kategorisierungslücken jenseits der prototypischen Zweigeschlechtlichkeit offengelegt und sie hat den fundamentalen Beitrag der Sprache zum Denken erneut unterstrichen.“[d: 7] Außerhalb der amtlichen Rechtschreibung haben sich ab der Jahrtausendwende mehrgeschlechtliche Schreibweisen entwickelt, um die Möglichkeiten in Bezug auf intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen zu erweitern und sie ausdrücklich in die sprachliche Gleichbehandlung einzubeziehen (siehe unten).
Abgekürzte Paarform

In Formularen oder Texten mit vielen Wiederholungen können Beidnennungen verkürzt werden, dabei wird ein Wortteil eingespart, auch „Sparschreibung“ genannt. Kurzformen dienen der Übersichtlichkeit und können helfen, sprachökonomisch zu kommunizieren, vor allem bei Tätigkeits- und Berufsbezeichnungen.[d: 13] Mit Kurzformen kann auch auf beschränktem Platz geschlechtergerecht formuliert werden, insbesondere in knappen Texten, die nur unvollständige Sätze enthalten (etwa Tabellen, interne Mitteilungen, Aktennotizen).[s: 4] Neben Schrägstrich werden auch Klammern und das Binnen-I zur Kürzung verwendet, mit jeweiligen Eignungen und Einschränkungen.

Die Duden-Grammatik von 2016 listet mehrere Möglichkeiten zur Abkürzung:[21]

„Da Paarformen – abgesehen vom angestrebten deutlichen Bezug auf weibliche und männliche Personen – viel Redundanz aufweisen, werden sie in geschriebener Sprache oft (in gesprochener zumindest gelegentlich) verkürzt […]. Von den nachstehend aufgeführten Varianten gelten nicht alle als empfehlenswert […]:

(a) Absolventen und Absolventinnen
(b) Absolventen/Absolventinnen
(c) Absolventen/-innen
(d) Absolvent/-innen
(e) Absolvent/innen
'(f)' AbsolventInnen
Schrägstrich-Schreibweisen
  • Lehrerinnen/Lehrer, Lehrer/-in, Lehrer/innen

Die Rechtschreibregel § 106 erklärt: „Mit dem Schrägstrich kennzeichnet man, dass Wörter (Namen, Abkürzungen), Zahlen oder dergleichen zusammengehören.“[53] Schreibweisen mit Schrägstrich dienen grundsätzlich der vollständigen Angabe mehrerer gleichberechtigter Möglichkeiten (Frau/Herr, Arzt/Ärztin).[d: 13]

Eine psycholinguistische Studie (2000) ermittelte, dass Kurzformen mit Schrägstrich eher eine Gleichverteilung weiblicher und männlicher Referenten bewirken als generische Maskulinformen (Lehrer) oder Binnen-I (LehrerInnen).[54]

Schrägstrich mit Vollformen

  • Lehrer/Lehrerinnen, eine Lehrerin/ein Lehrer, alle Kollegen/Kolleginnen

Zunächst wird die Beidnennung der geschlechtlichen Formen nur etwas verkürzt und das Verbindungswort durch den Schrägstrich ersetzt.[33] Wenn aber innerhalb einer Wortgruppe bei Artikeln oder Adjektiven unterschiedliche Endungen vorkommen, sollten alle Formen einzeln ausgeschrieben und mit Schrägstrich verbunden werden (Wir suchen eine erfahrene Webdesignerin/einen erfahrenen Webdesigner).[d: 13]

Schrägstrich mit Ergänzungsstrich

  • Lehrer/-innen, der/die Lehrer/-in, ein/-e Student/-in

Zur Abkürzung einer Beidnennung erlaubt die Rechtschreibregel § 106 nur den Schrägstrich mit Ergänzungsstrich.[53][33] Die Gesellschaft für deutsche Sprache empfiehlt 2020 diese Kurzform: „Grundsätzlich ist die Schrägstrichschreibung eine gute Möglichkeit, sprachökonomisch zu formulieren und allzu viele Wiederholungen zu vermeiden. Da beide Geschlechter explizit angesprochen werden, eignet sie sich zur sprachlichen Gleichbehandlung.“ Mehrfache Schrägstriche entsprechen zwar der amtlichen Rechtschreibung, werden aber von der GfdS nicht empfohlen: Kolleg-/-inn-/-en.[g: 7] Das Duden-Handbuch nennt mehrfache Bindestriche „unüblich“.[d: 13] Viele solcher Beidnennungen lassen sich im Plural neutralisieren mit dem substantivierten Partizip Präsens: Lehrende, Studierende (siehe unten).

Einfacher Schrägstrich

  • Lehrer/innen, ein/e Lehrer/in, den Student/innen

Die verkürzte Schreibweise mit Schrägstrich ohne den Ergänzungsstrich war zunächst in der Schweiz verbreitet; die Bundeskanzlei empfahl 2009 in ihrem Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen den Schrägstrich mit oder ohne Ergänzungsstrich, vermerkte aber: „In verknappten Textpassagen, namentlich in Tabellen, können Kurzformen verwendet werden. Dabei wird die Kurzform mit Schrägstrich, aber ohne Auslassungsstrich verwendet (Bürger/innen).“ Dies gilt für „Kurzformen in amtlichen Publikationen des Bundes (Erlasse, Botschaften, Berichte usw.)“.[s: 5] Diese Schreibweise verbreitete sich im deutschsprachigen Raum, einige Behörden nutzen diese Schreibweise in Textsorten wie Listen oder Formularen (siehe Hochschul-Leitfäden).

Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) empfiehlt 2018 in seinem Leitfaden Geschlechtergerechte Sprache in Bezug auf verkürzte Paarformen das Zusammenziehen ohne Ergänzungsstrich: ein/e Student/in, der/die Dirigent/in. Bedingung: „Ein grammatikalisch korrektes Wort muss entstehen. […] Schreibweisen wie ‚Kandidat(in)‘ oder ‚Kandidat/-in‘ sollten vermieden werden, da sie suggerieren, die weibliche Form wäre weniger bedeutend als die männliche.“[55]

Die Duden-Redaktion merkt im August 2020 an: „Dabei ist zwar der Bindestrich den amtlichen Rechtschreibregeln zufolge nach wie vor vorgeschrieben, allerdings wurde und wird aus typografischen Gründen häufig auf ihn verzichtet: Mitarbeiter/innen, Lektor/in. […] Zu beobachten ist auch, dass sich der Sprachgebrauch in letzter Zeit von starren Regeln loslöst. Aus praktischen Gründen werden Doppelformen häufig wie ein Gesamtwort behandelt und entsprechend unkompliziert flektiert: den Mitarbeiter/innen, den Kolleg/innen.“[56] Auch die GfdS verweist darauf, dass es nicht den Rechtschreibregeln entspricht, den Bindestrich aus typografischen Gründen wegzulassen.[g: 7]

Siehe unten: Problemfälle und Aussprache von Kurzformen

Binnen-I
  • LehrerInnen, ein/e LehrerIn, einE LehrerIn

Im Jahr 1981 erfand der Journalist Christoph Busch mit dem Binnen-I eine neue Schreibweise für Kurzformen, die von ihm später beschrieben wurde als „Geschlechtsreifung des ‚i‘ [durch] Auswachsen zum ‚I‘ infolge häufigen Kontakts zum langen Schrägstrich“. In seinem Buch über Freie Radios zog er die gebräuchliche Form Hörer/Hörerinnen oder Hörer/-innen zusammen zu HörerInnen.[57] Die feministische Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch – Mitautorin der ersten geschlechtergerechten Richtlinien ein Jahr zuvor – griff den Vorschlag bald auf und erklärte das Binnen-I zur angemessenen Form, Frauen schriftbildlich sichtbar zu machen und diskriminierungsfrei zu formulieren. Die Zielsetzung sei, zur Vermeidung von generischen Maskulinformen (Lehrer) nicht immer die Beidnennung (Lehrer und Lehrerinnen) ausschreiben zu müssen.[58] Zur Einsparung wird die weibliche Endung -in an die männliche Personenbezeichnung gehängt, und das i wird nun im Wortinneren großgeschrieben, um deutlich zu machen, dass nicht nur die weibliche Bezeichnungsform gemeint ist (sonst wäre es ein generisches Femininum: Lehrerinnen).[g: 8]

Eine psycholinguistische Studie (1993) ermittelte, dass Schreibweisen mit Binnen-I bei Versuchspersonen eher zu einer Nennung weiblicher Referenten führen als bei generischen Maskulinformen (Lehrer).[47] 2001 kam eine Studie zu gleichen Ergebnissen (auch bei Beidnennung).[48] Seit 1983 verwendet die schweizerische Wochenzeitung WOZ das Binnen-I, die Berliner Tageszeitung taz übernahm die Schreibweise in der Folge.[59] Ab 1999 zeigten einige Studien jedoch, dass die Verwendung des Binnen-I bei Versuchspersonen zu einer übermäßigen Nennung oder Repräsentation weiblicher Referenten führen kann.[60][54][61][61][49] Die Psychologin Lisa Irmen vermutete 2003, das Binnen-I werde von Lesenden eher wie ein Femininum (weibliche Form) verarbeitet; insofern bilde es keine wirklich geschlechtsneutrale Alternative.[62]

Die amtlichen Rechtschreibregeln enthalten keine Aussagen zu Großbuchstaben im Wortinneren (Binnenmajuskeln). 2014 teilte der Rat für deutsche Rechtschreibung (Regulierungskörper der deutschsprachigen Rechtschreibung) mit, „dass die Binnengroßschreibung nicht Gegenstand des amtlichen Regelwerks ist; sie wird unter den Verwendungsweisen, die gegenwärtig der Großschreibung zugewiesen werden, nicht erwähnt“. Das Binnen-I sei im Hinblick auf die Normschreibung weder richtig noch falsch, weil es einen „graphostilistischen Charakter“ habe und in den Bereich der Textgestaltung gehöre.[63] Die Duden-Redaktion erwähnt 2020 den Sprachgebrauch des Binnen-I mit dem Vermerk: „vom amtlichen Regelwerk nicht abgedeckt“.[33] Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache von Gabriele Diewald und Anja Steinhauer sieht Vorteile der Schreibweise „in einigen eher knapp gehaltenen Textsorten wie Tabellen, Listen, Protokollen usw.“ Es sei „eine Frage des Geschmacks […,] wenn Sie nicht an das amtliche Regelwerk gebunden sind und eigene Texte frei gestalten können.“[d: 14]

Ablehnung

Die Gesellschaft für deutsche Sprache „empfiehlt die Schreibung mit Binnenmajuskel nicht: Zwar wird sie von der offiziellen Rechtschreibung nicht explizit abgelehnt, da sie kein Bestandteil des amtlichen Regelwerks ist, allerdings entspricht sie eben auch nicht den geltenden Rechtschreibregeln.“ Als fehlerhaft wird vor allem angesehen, wenn sich nicht zwei lesbare Bezeichnungen ergeben, beispielsweise bei „KollegIn“ (Kollege fehlt) oder „den SchülerInnen“ (Schülern fehlt) oder bei Umlautungen wie „ÄrztIn“ (Arzt fehlt). Bei Wortgruppen wie „einE guteR SchülerIn“ entstehen fehlerhafte grammatische Bezüge der einzelnen Formen aufeinander (siehe Kritik am Binnen-I).[g: 8]

Die schweizerische Bundeskanzlei hielt 2009 in ihrem Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen als verbindlich für amtliche Texte des Bundes fest: „Das Binnen-I ist nicht zugelassen.“[s: 5]

Siehe oben: Fehlende „3. Option“. Siehe unten: Problemfälle und Aussprache von Kurzformen

Klammern
  • Lehrer(innen), Lehrer(in), Kolleg(inn)en

Die Rechtschreibregel § 86 erklärt: „Mit Klammern schließt man Zusätze oder Nachträge ein.“[64] Als Kurzform einer Beidnennung wird die feminine Endung in Klammern an die maskuline Bezeichnung angehängt; durch diese Kennzeichnung als Sparschreibung kann das Wort mit oder ohne den eingeklammerten Teil gelesen werden. Die Klammern können auch einen Einschub innerhalb des Wortes kennzeichnen. Für Klammer-Schreibweisen gelten die gleichen Einschränkungen wie für alle Kurzformen, so muss grundsätzlich mit und ohne Klammern ein lesbares Wort entstehen (siehe oben). Neben dem Schrägstrich mit Bindestrich sind Klammern die einzige von den Regeln abgedeckte Kurzform für paarige Personenbezeichnungen.[d: 15]

Ablehnung

Diese Schreibweise wird aus mehreren Gründen kritisiert: Weil die eingeklammerte weibliche Endung weggelassen werden kann, wirkt die verbleibende Maskulinform wichtiger und vorrangig. Außerdem steht die Bezeichnung für Männer an erster Stelle. Beides widerspricht der sprachlichen Gleichbehandlung.[d: 15] Die Duden-Redaktion merkt 2020 an: „Die Einklammerung der femininen Endung ist heute nicht mehr oft zu finden. Sie wird häufig abgelehnt, weil durch sie der Eindruck entstehen kann, die feminine Form sei zweitrangig.“[33] Ähnlich sieht es die Gesellschaft für deutsche Sprache: „Daher ist die Verwendung nur bedingt zu empfehlen.“[g: 9] Die Schweizer Bundeskanzlei lehnte diese Schreibweise bereits 2009 ab: „Keine adäquate Lösung ist die Einklammerung der weiblichen Endung: Gesuchsteller(in). In Klammern steht üblicherweise, was für das unmittelbare Verständnis nicht notwendig ist und deshalb überlesen werden kann.“[s: 6]

Problemfälle bei Kurzformen

Abkürzungen paariger Personenbezeichnungen ergeben nur Sinn, solange sich mit und ohne Abkürzung zwei korrekte Wörter lesen lassen; in Wortgruppen müssen die grammatischen Bezüge stimmen. Das gilt auch für Schreibweisen mit Genderzeichen. Es gibt Wortpaare, die sich nicht für Kurzformen eignen; darauf weist beispielsweise die GfdS am Beispiel der Schrägstrich-Schreibung hin:

„Wichtig ist, dass bei Weglassen des Schrägstrichs ein grammatisch korrektes und lesbares Wort entsteht. […]

  • Die Schreibung mit Ergänzungsbindestrich ist bei abweichenden Endungen und Umlautungen nicht möglich – nicht: Kollegen/-innen, Kolleg/-in, Ärzte/-innen, Arzt/-in, Ärzt/-in. In solchen Fällen ist nur die Doppelschreibung, die Schrägstrichschreibung mit Vollformen oder eine Ersatzform möglich und korrekt. […]
  • Bei Kürzungen kann es zu fehlender Übereinstimmung kommen – nicht: jede/-r Lehrer/-in.
  • Mehrere Schrägstriche in einem Wort sollten vermieden werden – besser nicht: Kolleg-/-inn-/-en

Am Beispiel des Binnen-I verdeutlicht die GfdS ein weiteres Problem bei Kurzformen: „Problematisch stellt sich zudem dar, dass bei Weglassen der Endung oft grammatisch fehlerhafte Formen entstehen (nicht: ÄrztInnen, den SchülerInnen)“.[g: 8] Die Flexion (Beugung) einer Kurzform kann bewirken, dass die männliche Form nicht grammatisch übereinstimmend ist, beispielsweise fehlt beim Dativ Plural „den Lehrer/-innen“ die Form Lehrern, ebenso bei allen Lehrer*innen. Das Duden-Handbuch merkt aber an, dass „sich in den letzten Jahren ein interessanter Wandel im Gebrauch der verkürzten Formen beobachten [lässt], der bereits vor der Verwendung des Gendersterns begann: Aus pragmatischen Gründen wird die Doppelform in der Sparschreibung wie ein Gesamtwort (ähnlich einem Pluralwort) behandelt, das entsprechend unkompliziert flektiert wird. Diese Variante, die nicht den amtlichen Regeln entspricht, kommt ohne Bindestrich und gegebenenfalls auch ohne eigentlich nötige Endung aus.“[d: 16]

Henning Lobin, Direktor des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, weist 2021 auf ein grundsätzliches praktisches Problem von Kurzformen hin, vor allem bei der Verwendung von Genderzeichen: Wie soll die Worttrennung (österreichisch: Abteilen) für solche Formen aussehen?[22] Einige Webbrowser führen eigene Zeilenumbrüche durch, normalerweise nach einem Binde- oder Ergänzungsstrich, aber auch nach Sternchen oder Doppelpunkten:

Schrägstrich mit Bindestrich:

Eingeladen sind Lehrer/-
innen und Schüler/-innen.

Einfacher Schrägstrich:

Eingeladen sind Lehrer/
innen und Schüler/innen.

Gendersternchen:

Eingeladen sind Lehrer*
innen und Schüler*innen.

Gender-Doppelpunkt:

Eingeladen sind Lehrer:
innen und Schüler:innen.

Gender-Gap:

Eingeladen sind Lehrer_
innen und Schüler_innen.

Aussprache von Kurzformen

Nicht immer ist klar, wie abgekürzte Paarformen vorzutragen sind. Zur Aussprache bieten sich zwei Möglichkeiten, wie bereits die schweizerische Bundeskanzlei 2009 in ihrem Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen anmerkte: „Werden Texte mit Kurzformen laut vorgetragen, so wird die Abkürzung aufgelöst und als Vollform gelesen, oder es wird nach dem gemeinsamen Wortteil eine kurze Pause gemacht, gefolgt von einem sogenannten glottalen Verschlusslaut vor dem Vokal der Endung -in bzw. -innen“ (eine sogenannte „Gender-Pause“).[s: 7]

Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg meinte 2017: „Der nächste Schritt in Richtung eines konsequenten Genderns bestand in der Propagierung der Schreibweise BäckerInnen, die dann vielfältig ausgebaut wurde, etwa zu Bäckerinnen, Bäcker/innen, Bäcker_innen und Bäcker*innen. Von vornherein blieb unklar, wie all das ausgesprochen werden konnte.“[65] 2021 löste der Sprachwissenschaftler Henning Lobin die angebliche Unklarheit auf und nannte als praktisches Beispiel „etwa die Verwendung des Wortes Bäckerinnung, das in der Mitte genau den glottalen Knacklaut enthält (Bäcker-Innung), der bei Bäcker-Innen angeblich so unaussprechlich ist.“[66]

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache aus dem Dudenverlag verwies im April 2020 darauf, dass Kurzformen als „Sparschreibung für die ausführliche Beidnennung“ anzusehen sind und „beim Sprechen die lange Form wiedererhalten“. Als Alternative wurde der glottale Verschlusslaut (Glottisschlag) erwähnt, der insbesondere „durch die verstärkte Verwendung des Gendersterns deutlich zugenommen“ habe: An der Kompositionsfuge werde eine kurze Pause gesprochen, etwa bei Mitarbeiter/-innen oder Mitarbeiter*innen: Mitarbeiter-innen.[d: 14] Im Sinne der mehrgeschlechtlichen Verwendung wird die Sprechpause auch „gesprochenes Gendersternchen“ genannt.

Ablehnung

Die Gesellschaft für deutsche Sprache lehnte im August 2020 Gender-Pausen grundsätzlich als Mittel des geschlechtergerechten Sprechens ab, weil unklar bliebe, wie diese Höreffekte zu verschriftlichen seien (Details).

Mehrgeschlechtliche Schreibweisen

Im Jahr 2003 erfand der Sprachwissenschaftler Steffen „Kitty“ Herrmann eine neuartige Schreibweise für Kurzformen, um zwischen männlichen und weiblichen auch nichtbinäre Geschlechtsidentitäten typografisch sichtbar zu machen und einzubeziehen. Dazu ersetzte er den Schrägstrich (Leser/-in) durch einen Unterstrich: Leser_In, später Leser_in. Zum Unterstrich schrieb Herrmann damals: „Zwischen die Grenzen einer rigiden Geschlechterordnung gesetzt, ist er die Verräumlichung des Unsichtbaren.“[67] Ungenannt und damit unsichtbar bleiben bei zweigeschlechtlichen, binären Bezeichnungsformen alle Personen dritten Geschlechts oder nichtbinärer Geschlechtsidentität; sie haben keine Teilhabe an der „sprachlichen Gleichbehandlung“ (und sind nicht Teil der „Beid“nennung oder „Paar“form). Die Schreibweise mit Unterstrich wurde als „Gender-Gap“ (Gendergap) bekannt, abgeleitet vom sozialen Gender-Gap zwischen Frauen und Männern (von englisch gender [ˈdʒɛndɐ] „soziales Geschlecht“, und gap „Lücke“), hier verallgemeinert zur schriftbildlichen „Lücke zwischen den beiden Geschlechtern“. Die Gleichstellung von Frau und Mann wurde weitergedacht zur „Gleichstellung aller Geschlechter“, um inter- und transgeschlechtliche Menschen sprachlich nicht auszugrenzen oder zu diskriminieren.[68][69]

Ab 2009 kam die Schreibweise mit Genderstern auf, wobei das Schriftzeichen „Sternchen“ als Platzhalter für alle Geschlechter/Gender im Schriftbild noch deutlicher hervortreten soll, um strahlenförmig eine Diversität anzudeuten. Es wurde in der Folge von einigen Gruppierungen, Verwaltungen und Medien übernommen (siehe Verbreitung des Gendersternchens). Ab 2019 folgte die Variante mit Gender-Doppelpunkt (siehe Verbreitung) und stellenweise wird auch der Mediopunkt – eigentlich ein Element der Leichten Sprache – in diesem Sinne verwendet: Leser·innen, ein·e Leser·in (auch im Französischen). Empfohlen werden Schreibweisen mit Genderzeichen vorrangig zur Vermeidung von generischen Maskulinformen (Lehrer) in knappen Texten wie Tabellen, Listen und Formularen. Im Singular kann auch eine Person bezeichnet werden, die nicht männlich oder weiblich ist: Alex ist ein*e Lehrer*in. In LGBT-Zusammenhängen ist die Schreibweise eine trans* Person oder Trans*Personen üblich.[70][71]

Eine erweiterte Bedeutung erhielten die genannten Genderzeichen und das Konzept der geschlechtergerechten Sprache insgesamt durch die Einführung der dritten Geschlechtsoption „divers“ in Deutschland 2018 und 2019 in Österreich. Sie beinhaltet den rechtsverbindlichen Anspruch aller Personen außerhalb des zweigeschlechtlichen Systems auf eine entsprechende Benennung.[33] Die deutsche Sprache bietet für ein drittes Geschlecht keine passenden Bezeichnungsformen oder Pronomen, Anrede- oder Flexionsformen; grundsätzlich ungeeignet ist in Bezug auf Personen die Verwendung des dritten grammatischen Geschlechts Neutrum („sächlich“).[g: 3] Sowohl die Duden-Redaktion als auch die Gesellschaft für deutsche Sprache betonen diese Sachlage als ungelöstes sprachliches Problem.[33][g: 3]

Als unpassend wird bei manchen Schreibungen mit Genderzeichen angesehen, wenn sich nicht zwei einzeln lesbare Bezeichnungen ergeben, beispielsweise bei „Kolleg*in“ (Kollege fehlt) oder bei Umlautungen wie „Ärzt*in“ (Arzt fehlt). Bei Wortgruppen wie „ein*e gute*r Schüler*in“ stimmen die grammatischen Bezüge der einzelnen Formen zueinander nicht mehr: „ein gute Schüler/eine guter Schülerin“ (siehe oben zu Problemfällen bei Kurzformen).[g: 8]

Beim Vortragen werden Sternchen, Doppelpunkt oder Unterstrich mit einer kleinen Sprechpause vorgetragen, als ob an der Stelle ein Bindestrich stehen würde: Künstler-innen [ˈkʏnstlɐʔɪnən], was einem Glottisschlag entspricht und „Gender-Pause“ genannt wird (siehe oben zur Aussprache von Kurzformen). Die Gesellschaft für deutsche Sprache lehnt Gender-Pausen als Mittel des geschlechtergerechten Sprechens grundsätzlich ab, weil unklar bleibe, wie sich diese Höreffekte verschriftlichen ließen (siehe GfdS-Kritik).

Ende 2020 berichtete Sabine Krome, Geschäftsführerin des Rats für deutsche Rechtschreibung, dass bei den „Kurzformen des Genderns mit Satz- und Sonderzeichen […] der Stern mit rund 68 Prozent die am häufigsten belegte Form“ sei. „Danach folgen der Unterstrich, der Doppelpunkt und andere Zeichen“ (siehe Varianten geschlechtergerechter Schreibung 1995–2019).[72] Laut einer empirischen Untersuchung von Duden-Redaktion und Institut für Deutsche Sprache, die das Nachrichtenmagazin Der Spiegel im März 2021 erwähnt, ist der Genderstern die am häufigsten verwendete „orthografische Variante“, vor Binnen-I, Unterstrich oder Doppelpunkt.[73] Seit März korrigieren die Mitarbeiter des Parlamentarischen Dienstes im deutschen Bundestag Schreibweisen mit Genderstern, Doppelpunkt und einige weitere geschlechtergerechte Formen in Anträgen, Entschließungsanträgen und Begründungen von Gesetzentwürfen nicht mehr heraus.[74]

Amtliche Anerkennung

Die amtlichen Rechtschreibregeln enthalten keine Aussagen zu den Schriftzeichen Sternchen/Asterisk (*), Doppelpunkt (:), Unterstrich (_) oder Mediopunkt (·) im Inneren von Wörtern (Binnenschreibung).

Der Rat für deutsche Rechtschreibung erklärte im März 2021, „die Aufnahme von Asterisk (‚Gender-Stern‘), Unterstrich (‚Gender-Gap‘), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung [werden] zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen. […] Der Rat für deutsche Rechtschreibung wird die weitere Schreibentwicklung beobachten.“[75] Zu den Genderzeichen merkt der Rat an:

„Diese Zeichen haben zudem in der geschriebenen Sprache auch andere Bedeutungen, z. B. als Satzzeichen oder typografische Zeichen oder informatik- und kommunikationstechnische Zeichen. Ihre Nutzung innerhalb von Wörtern beeinträchtigt daher die Verständlichkeit, Vorlesbarkeit und automatische Übersetzbarkeit sowie vielfach auch die Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten. Deshalb können diese Zeichen zum jetzigen Zeitpunkt nicht in das Amtliche Regelwerk aufgenommen werden.“[23]

Die beiden neben dem im Kontext eindeutig auflösbaren Ergänzungsstrich (§98) etablierten und im amtlichen Regelwerk beschriebenen Zeichen für bei Bedarf beim Lesen zu ergänzendene Auslassungen auch im Wortinneren sind der Apostroph und die Auslassungspunkte.[76] Damit ergäben sich prinzipiell zulässige Kurzschreibweisen wie Lehrer’in nach §96 (3) und Lehrer…innen oder sogar Lehrer… nach §99. Nicht zulässig wäre jedoch Lehrer’, aber möglicherweise Lehrer. mit Abkürzungspunkt nach §101. Diese Formen sind allerdings weder in der Theorie noch in der Praxis nennenswert verbreitet.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hatte im August 2020 deutlich gemacht, dass sie sämtliche Schreibweisen mit „Gendersternchen und Co.“ nicht als geeignetes Mittel ansehe, um diskriminierungsfreie Sprache umzusetzen (Details):[77]

„Die GfdS rät aus sprachwissenschaftlicher Sicht von der Verwendung dieser Formen geschlechtergerechter und genderneutraler Sprache ab. Dies hat verschiedene Gründe.
Die Formen entsprechen nicht den Regeln der deutschen Rechtschreibung […]
Durch ihre Verwendung können grammatisch falsche Formen entstehen […]
Die Formen werden uneinheitlich verwendet […]
Es ist unklar, wie die Formen in der gesprochenen Sprache realisiert werden sollen […]
Es ist unklar, wie Gender-Pausen verschriftlicht werden sollen […]
Zeichen in genderneutralen Personenbezeichnungen treten in anderen Kontexten auf […]“[78]

Zum Rechtsanspruch diversgeschlechtlicher Personen auf angemessene Benennung stellte die GfdS fest: „Das Neutrum als drittes sogenanntes ‚sächliches‘ Genus im Deutschen dürfte in den Augen vieler nicht geeignet sein, Menschen zu bezeichnen. […] Insofern sind realistische und orthografisch wie grammatisch korrekt umsetzbare Möglichkeiten einer umfassend geschlechtergerechten Sprache weiterhin zu diskutieren“. Überdies gibt die GfdS in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass „eine institutionell verordnete Umstrukturierung und Ergänzung großer Teile der deutschen Sprache […] einer natürlichen Sprachentwicklung mit ihren natürlichen Ökonomisierungsbestrebungen konträr“ entgegenstehe (Details).[79]

Auch der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) bezieht sich auf den Rat für deutsche Rechtschreibung und erklärt im März 2021 in seinen Richtlinien: „Gendern durch Sonderzeichen und Typografie […] ist nicht zu empfehlen.“ Um die Vorlesbarkeit durch Personen oder Screenreader zu gewährleisten, sollten neutrale Formulierungen gewählt (Team) oder paarige Bezeichnungen immer ausformuliert werden (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter). Von allen Genderzeichen gibt der Verband allerdings dem Genderstern den Vorrang: „Falls jedoch mit Kurzformen gegendert werden soll, empfiehlt der DBSV, das Sternchen zu verwenden, weil es laut Veröffentlichungen des Deutschen Rechtschreibrates die am häufigsten verwendete Kurzform ist und so dem Wunsch nach einem Konsenszeichen am nächsten kommt.“[80]

Neutralisierung

Den Mitteln zur sprachlichen Sichtbarmachung aller Geschlechter stehen sprachliche Mittel zur Neutralisierung gegenüber, um geschlechtliche Aspekte bei der Bezeichnung von Personen auszublenden. Hierzu werden sowohl auf der grammatischen wie auf der semantischen Ebene alle Bezugnahmen (Referenzen) auf das biologische oder soziale Geschlecht (Gender) von Menschen vermieden und nur eindeutig genderneutrale Bezeichnungsformen und Formulierungen verwendet (Sexus-indifferent).

Diversgeschlechtliche Personen mit nichtbinärer Geschlechtsidentität sollen sich durch Paarformen mit maskuliner und femininer Endung nicht ausgeschlossen fühlen (vergleiche Soziale Inklusion). Ein bekanntes Beispiel ist Lann Hornscheidt, eine Person, die sich als neutrois definiert – die Bezeichnung als Sprachwissenschaftler oder als Sprachwissenschaftlerin entspräche nicht Hornscheidts sozialem Geschlecht (siehe oben Fehlende „dritte Option“). Neutrale Umschreibungen könnten sein: ist sprachwissenschaftlich tätig oder hat eine sprachwissenschaftliche Professur (siehe auch Genderneutrale Schreibung für Diversgeschlechtliche).

Die Projektleiterin der vom deutschen Bundesfrauenministerium geförderten Plattform Genderleicht.de, Christine Olderdissen, empfiehlt zum Gendern: „Geht es in dem Satz, den Sie gerade schreiben wollen, gar nicht um konkrete Personen, geschweige denn um deren Geschlecht, wählen Sie geschlechtsneutrale Formulierungen, […] Oberbegriffe, Synonyme, Umschreibungen, Partizipien – es gibt so viele Variationen, dasselbe zu sagen. Wählen Sie das zu Ihrem Schreibstil Passende. […] Der wichtigste Tipp, um aus der Schreibroutine des generischen Maskulinums herauszukommen, ist die Rückkehr zum Beschreiben von Tätigkeiten: Steuerzahler → wer Steuern zahlt; alle, die Steuern zahlen; […] beim Steuerzahlen“.[81]

Zur sprachlichen Neutralisierung aller Gender-Aspekte gibt es verschiedene Mittel:

  1. geschlechtsneutrale Benennung
    durch sexusindifferente Personenbezeichnungen: Lehrpersonen
    durch substantivierte Partizipien oder Adjektive: Lehrende
    durch Sachbezeichnungen: Lehrkraft
  2. geschlechtsneutrale Umformulierung
    durch Umformulierung mithilfe des Adjektivs: lehrend tätig sein
    durch Bildung von Relativsätzen: alle, die unterrichten
    durch Umschreibung mit dem Passiv: Es ist zu beachten
    durch direkte Anrede: Ihre Unterschrift:

Neben diesen bewährten Möglichkeiten gibt es alternative Vorschläge wie die neutrale X-Endung (einx gutx Lehrx).

Geschlechtsneutrale Benennung
Sexusindifferente Personenbezeichnungen
  • der Mensch, die Person, das Kind

Es gibt einige wenige Bezeichnungen, deren grammatisches Geschlecht (Genus, Plural Genera) in keiner Beziehung steht zum Geschlecht/Gender der sprachlich referierten Personen (Sexus). Diese Oberbegriffe sind aus sich heraus „generisch“ und geschlechtsneutral (sexusindifferent). Sie liegen nicht in geschlechtsbezogener Paarform vor und feminine Ableitungen werden nicht gebildet, weshalb sie bedenkenlos für Personen aller Gender zu verwenden sind.[g: 10][d: 17] Die Duden-Grammatik von 2016 definiert: „Klasse A umfasst Personenbezeichnungen, die nur sexusindifferent gebraucht werden. […] es kommen faktisch alle drei Genera vor“ (der Star, die Nachtwache, das Individuum). Kein Genus hat das geschlechtsneutrale Pluralwort Leute (vergleichbar mit Eltern); mit der Endung -leute kann der geschlechterübergreifende Plural von Zusammensetzungen mit -mann oder -frau gebildet werden: Fachmann/Fachfrau → Fachleute.[82]

Um das Geschlecht anzugeben, müssen solche unspezifischen Bezeichnungen mit einem Adjektiv ergänzt (eine weibliche Person) oder durch den passenden Unterbegriff (Frau) ersetzt werden. Der Oberbegriff Mensch wird nicht geschlechtsbezogen ergänzt, sondern gleich spezifiziert als Frau oder Mann, ein Kind als Mädchen oder Junge.[d: 18]

Einige der unspezifischen Bezeichnungen haben keine sexusbezogenen Unterbegriffe, beispielsweise:

  • der Gast, die Geisel, das Mitglied

Allerdings findet sich die weibliche Form Gästin bereits im Althochdeutschen als kestîn und im Mittelhochdeutschen als gestinne oder gestîn; der Duden führt Gästin als „selten, weibliche Form zu Gast“[83] – würde ihr Sprachgebrauch in nennenswertem Umfang zunehmen, gälte die Begrüßung „Gäste sind willkommen!“ nicht mehr als geschlechtergerecht (Gästinnen würde fehlen). Umgekehrt ist von dem femininen Wort die Geisel keine Ableitung einer maskulinen Form möglich. Allerdings gab es einige unbedarfte Versuche, Mitgliederinnen anzusprechen. Stellenweise werden weibliche Ableitungen von generischen Substantiven auch absichtlich gebildet, um das Gendern zu überspitzen, oder als Hyperkorrekturen: Menschin, Personin, Mitgliederin.[g: 10] Allerdings führt der Duden neben der Mensch (als Lebewesen) auch die Menschin (selten, meist scherzhaft) sowie das Mensch (landschaftlich veraltet: meist abwertend für eine Frau).[84]

Eine Sonderstellung hat der Spitzel, eigentlich eine Verkleinerungsform des Spitz-Hundes, aber nicht grammatisch sächlich wie das Mädel, das Bübel.

Eine kleine Gruppe von Personenbezeichnungen sind Entlehnungen aus dem Englischen, wo sie kein grammatisches Geschlecht haben und für alle Geschlechter stehen können; sie werden im Deutschen oft als Maskulinum eingeordnet: der Fan, Geek, Nerd, Star, Teenager. Zu diesen geschlechtsneutralen Bezeichnungen gibt es nur seltene Gelegenheitsbildungen wie die Nerdin oder die Teenagerin. Auch Berufsbezeichnungen wie Consultant, Engineer, Leader oder Specialist gelten als sexusindifferent; vor allem bei Stellenausschreibungen müssen sie mit einer Klammer ergänzt werden: Senior Consultant (m/w/d) Risikomanagement gesucht.[d: 19]

Bezeichnungen auf -ing

Maskulina mit dem Ableitungssuffix -ling haben geschlechterübergreifende Bedeutung und keine weibliche Form, werden aber nicht immer als neutral angesehen. So wurde die Bezeichnung Flüchtlinge zwar zum Wort des Jahres 2015 gewählt, aber die verantwortliche Gesellschaft für deutsche Sprache merkte an: „[…] klingt Flüchtling für sprachsensible Ohren tendenziell abschätzig: Analoge Bildungen wie Eindringling, Emporkömmling oder Schreiberling sind negativ konnotiert, andere wie Prüfling, Lehrling, Findling, Sträfling oder Schützling haben eine deutlich passive Komponente. Neuerdings ist daher öfters alternativ von Geflüchteten die Rede.“[85] In Deutschland wurde die Bezeichnung Lehrling bereits 1969 durch das Berufsbildungsgesetz mit dem substantivierten Partizip Auszubildender ergänzt oder ersetzt, um mit der Betonung von „Bildung“ auch einen inhaltlichen Wandel anzuzeigen; der althergebrachte Lehrherr wurde ersetzt durch Ausbildender (im Plural sind Auszubildende und Ausbildende geschlechtslos). 2020 gewinnt die neutrale Bezeichnung Impfling an Bedeutung.

Substantivierte Partizipien oder Adjektive
  • Lehrende, Angestellte, Angehörige

Substantivierungen, die sich auf Personen beziehen, haben von sich aus gar kein grammatisches Geschlecht (Genus) und sind geschlechtsneutral. Im Singular richtet sich das Genus nach dem Geschlecht der gemeinten Person (Sexus), fachsprachlich eine „semantische Kongruenz“. Das gemeinte Geschlecht wird nur zugewiesen durch den bestimmten Artikel (der/die Studierende), kann aber durch Abkürzung neutralisiert werden (d. Erziehungsberechtigte). Der unbestimmte Artikel für einen Mann zeigt die maskuline Wortform (ein Studierender), während eine Studierende die feminine Form für eine Frau ist. Nicht geeignet sind aus Partizipien oder Adjektiven gebildete Substantive zur Ansprache oder Beschreibung einer einzelnen diversgeschlechtlichen oder nichtbinären Person. Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache stellt 2020 fest: „Aus dieser Tatsache, dass der Plural kein Genus zeigt, ergibt sich eine wichtige Überlegung für gendergerechte Sprache“.[d: 20] Die Gesellschaft für deutsche Sprache merkt zum Plural an: „Statt geschlechtsbezogener Formen kann bei deverbalen Substantiven/Personenbezeichnungen sprachökonomisch geschlechtergerecht formuliert werden“; allerdings funktioniert das nicht bei Bezeichnungen wie Schüler/-innen oder Kolleginnen/Kollegen.[g: 11]

Das Deutsche Universalwörterbuch von 1983 führte etwa 350 durch Nullableitung (Konversion) von Partizipien oder Adjektiven gebildete Personenbezeichnungen.[86][87]

Partizip I

  • alle Lehrenden, der/die Studierende

Das Partizip Präsens eines Verbs wird gebildet durch das Anhängen von „-end“ an den Wortstamm: studieren → studierend, substantiviert Studierende (nur männlich: ein Studierender). Die Gesellschaft für deutsche Sprache empfiehlt Partizipialformen: „Statt: die Teilnehmer, die Studenten – Besser so: die Teilnehmenden, die Studierenden“.[g: 11] Den frühen Gebrauch von Lehrende findet der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch beispielsweise 1839 in Verordnungen zu preußischen Universitäten: „Lehrende waren schon damals eben nicht nur Professores verschiedenster Art, sondern auch Privatdozenten, Repetenten, Sprachmeister und Exerzizienmeister (letztere drei Gruppen dürften grob heutigen ‚Lektoren‘ und ‚Lehrkräften für besondere Aufgaben‘ entsprechen). Für die brauchte und braucht man einen Oberbegriff, und die Wahl fiel – vielleicht, weil Lehrer/in schon anderweitig vergeben war – auf das auch heute noch gebräuchliche Lehrende.“[88]

Manchmal wird als Einwand vorgebracht, eine solche Substantivierung könne sich nur auf Personen beziehen, welche die entsprechende Tätigkeit in einem bestimmten Moment gerade ausführten. So sei Studierende nur für Personen korrekt, die tatsächlich gerade lernten; zuweilen folgt ein Hinweis auf „verstorbene Studierende“. Das Duden-Handbuch stellt demgegenüber fest: Ein momentanes Tätigsein oder eine Gleichzeitigkeit ist keine zwingende Bedingung für die Wortbedeutung, wie das Beispiel Vorsitzende eines Vereins zeigt – Vorsitzende bleiben dies auch, wenn sie schlafen, und sie werden auch rückwirkend so bezeichnet (ähnlich Alleinerziehende, Arbeitssuchende, Auszubildende). Substantivierte Partizipien können manchmal eine innewohnende (inhärente) Eigenschaft beschreiben, abhängig davon, was genau das entsprechende Verb bedeutet (Fliegende Fische, fahrendes Volk). Alle Studierenden sind auch dann Studierende, wenn sie gerade im Kino sitzen.[d: 21] Die Bezeichnung ist bereits seit dem 18. Jahrhundert in Gebrauch, in Zedlers Enzyklopädie von 1744 ist ein Eintrag übertitelt mit „Student, Studenten, Studirende“;[89] 1801 führt das Churfürstliche Schulhaus München ein „Verzeichniß der Studierenden“ (siehe Sprachgebrauch von „Studierende“).[d: 21] Der Rechtschreibduden verzeichnet in seiner 28. Auflage im August 2020: „Als geschlechtsneutrale Bezeichnung setzt sich die Form Studierende immer mehr durch. Sie wird auch verwendet, wenn man die Paarformel Studenten und Studentinnen nicht zu oft wiederholen will.“[90]

Die schweizerische Bundeskanzlei merkt 2009 zum Partizip I an: „Wenn kein entsprechender Ausdruck auf -er existiert, so werden auch längere Partizip-I-Formen in der Regel nicht als ungewohnt wahrgenommen (z. B. Kunstschaffende, Reisende, Leidtragende, zu denen es keine Formen wie Kunstschaffer/Kunstschafferinnen, Reiser/Reiserinnen, Leidträger/Leidträgerinnen gibt).“[s: 8]

Der Rat für deutsche Rechtschreibung nutzt in seiner Bekanntmachung im März 2021 neben der Beidnennung Schülerinnen und Schüler nur Partizipformen wie Studierende, Lehrende, Lesende, Hörende (siehe unten).

Partizip II

  • alle Angestellten, der/die Abgeordnete

Das Partizip Perfekt von Verben wird oft gebildet mit der Vorsilbe „ge-“ und der Endung „-t“: anstellen → angestellt → Angestellte (aber: ein Angestellter). Gebräuchliche Beispiele sind Beteiligte, Betroffene, Vorgesetzte. In dieser Art können auch kreative Lösungen zur geschlechtsneutralen Benennung oder Ansprache gebildet werden, sofern die gebildete Form lesbar und verständlich bleibt.[d: 21]

Adjektive

  • alle Angehörigen, der/die Berufstätige

Die Substantivierung von Adjektiven erfolgt meist wie die Beugung normaler attributiver Adjektive: die berufstätige Frau → die Berufstätige (aber: ein Berufstätiger). Gebräuchliche Beispiele für Substantivbildungen sind Jugendliche, Kranke, Verwandte. Berufsbezeichnungen können umformuliert werden zu Angehörige des Kollegiums oder Angehörige des Arztberufs (Komposita werden selten gegendert). Zur geschlechtsneutralen Verkürzung der BeidnennungDamen und Herren“ eignet sich die persönliche Ansprache: Liebe Anwesende!

Sachbezeichnungen
  • Lehrkraft, Kollegium, Leitung, Belegschaft

Sachbezeichnungen beziehen sich nicht in direkter Weise auf Personen, aber es gibt viele, die abstrakt auf Funktionsträger oder kollektiv auf soziale Gruppen bezogen sind (vergleiche Kollektivnamen); die Wortbildung endet oft auf -kraft, -ung, -schaft und dergleichen. Einige dieser Bezeichnungen eignen sich für Einzelpersonen (die Lehrkraft für besondere Aufgaben, das Staatsoberhaupt, Anton hat die Leitung). Bei anderen tritt der Aspekt des Handelns so sehr in den Hintergrund, das es unpersönlich und sachlich wirken kann (das Direktorium). Manchmal ist diese Sachlichkeit aber von Vorteil, um die Verwendung generischer Maskulinformen zu vermeiden: die Zuhörer → das Publikum, oder umformuliert: Messebesucher links abbiegen. → Zur Messe links abbiegen.[d: 22] Der Online-Duden empfiehlt in seinem Eintrag zu Lehrerin seit 2011: „Besonderer Hinweis: Um gehäuftes Auftreten der Doppelform Lehrerinnen und Lehrer zu vermeiden, können die Ausweichformen Lehrkörper, Lehrkräfte oder Lehrerschaft gewählt werden.“[91]

Mit sachlichen Bezeichnungen ändern sich die maskulinen Formen Regisseur & Autor zu Regie & Drehbuch, der Bäcker zur Bäckerei und der Pfleger zur Pflegekraft. Eine Damen-Mannschaft wird zum Frauenteam. Manchmal hilft eine Suche nach Synonymen (Ansprechpartner → Ansprechperson, Kontakt; Mädchenname → Geburtsname) oder ein beschreibender Ausdruck (Kundenberatung → Kundschaftsberatung; Fußgängerweg → Gehweg). Stellenausschreibungen können statt mit angefügter Genderklammer (m/w/d) geschlechtsneutral formuliert werden: Redaktionsstelle/Praktikum zu vergeben.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache empfiehlt Sachbezeichnungen als Ersatzformen:

„Statt: Informant, Journalist, Fachmann, Leiter, Kollege etc.
Besser so: Quelle, Presse, Fachkraft, Leitung, Kollegium, Personal, Belegschaft etc.
Diese Möglichkeit sollte mit Bedacht eingesetzt werden, […] denn mitunter gibt es semantische Unterschiede. Z. B. ist eine Einzelperson (Kollege/Kollegin) nicht durch ein Substantiv zu beschreiben, das in der Regel mehrere Personen umfasst (Kollegium).“[g: 12]

Gisela Zifonun, bis 2011 Leiterin der Abteilung Grammatik am Institut für Deutsche Sprache, merkte 2018 kritisch an: „Leider ist mit Person und Kraft als Anhängsel an funktions- oder aufgabenbezeichnende Wortstämme meist schon das Ende der angemahnten Kreativität erreicht. Eine Welt voller Back- und Linguistikkräfte oder Lehr- und Arztpersonen erscheint mir persönlich ziemlich unwirtlich.“[92]

Umformulierung

Um jegliche Personenbezeichnung in maskuliner oder femininer Form („gendermarkiert“) zu vermeiden, gibt es unterschiedliche Mittel:

  1. durch Umformulierung mithilfe des Adjektivs: lehrend tätig sein
  2. durch Bildung von Relativsätzen: alle, die unterrichten
  3. durch Umschreibung mit dem Passiv: Es ist zu beachten
  4. durch direkte Anrede: Ihre Unterschrift:
Umformulierung mithilfe des Adjektivs
  • lehrend tätig sein, ärztlicher Rat

Als Ersatz für Tätigkeits- und Berufsbezeichnungen kann stellenweise ein Adjektiv genutzt werden, um geschlechtlichen Bezug auszublenden und eine „Gendermarkierung“ zu vermeiden.[g: 13] Die Wandlung des Substantivs in ein beschreibendes Attribut entfernt den Genderbezug: als Arzt tätig sein → ärztlich tätig sein (halbwegs neutral: den Arztberuf ausüben, weil Komposita im Allgemeinen nicht gegendert werden):[d: 23]

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. → Holen Sie sich ärztlichen oder pharmazeutischen Rat.
Hilfe eines Fachmanns → fachliche Hilfe
Kritiker → kritische Stimmen
Abschluss der Studenten → studentischer Abschluss
Verfasser, Herausgeber → verfasst von, herausgegeben von
Bildung von Relativsätzen
  • alle, die unterrichten; wer unterrichtet, kennt das

Das Umformulieren mit Relativsätzen bietet Möglichkeiten zur Neutralisierung, die zwar etwas mehr Platz beanspruchen, aber auflockernd wirken können und stilistische Abwechslung anbieten (Teilnehmer → alle, die teilnahmen; Antragsteller → Personen, die einen Antrag stellen).[d: 24]

Das Relativpronomen wer bietet Möglichkeiten für neutrale Formulierungen, wenn auf die Wiederaufnahme mit dem maskulinen Pronomen der verzichtet wird: wer helfen will, (der) ist willkommen. Je nach Textsorte beanspruchen solche Verallgemeinerungen kaum mehr Platz (Der Antragsteller hat … → Wer einen Antrag stellt, hat …). Das Umschreiben eignet sich auch für Personen, die Verbrechen begehen: Betrüger werden bestraft → Wer betrügt, wird bestraft (vergleiche Generische Maskulinformen im deutschen Strafrecht).[g: 14][d: 24] Bereits im Jahr 1616 erklärte eine der ersten Grammatiken des Deutschen, das Pronomen wer beziehe sich sowohl auf Männer wie auf Frauen und habe eine generische (commune) Bedeutung: „Wer ist jedoch commune hinsichtlich Maskulinum und Femininum, denn sein Neutrum ist was.“[93] Als Interrogativpronomen kann wer sich auch allgemein auf belebte Substantive beziehen, wohingegen was auf Sachen bezogen ist („sächlich“: Was ist das?).

Umschreibung mit dem Passiv
  • Lehrer müssen beachten → Es ist zu beachten

Durch eine Passiv-Formulierung (Passivierung) kann vermieden werden, überhaupt Personen zu nennen: Der Antragsteller muss folgende Unterlagen beifügen → Folgende Unterlagen sind beizufügen. Allerdings muss bei unpersönlichen Konstruktionen klar sein, an wen sich die Äußerung richtet, weil sich das Subjekt ändert. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, kann es manchmal notwendig sein, die handelnden Personen zu benennen und im Aktiv anders zu formulieren.[d: 25][g: 15]

Auch umgangssprachliche Formulierungen mit dem generalisierenden Personalpronomen man (ein generisches Maskulinum) können passiviert werden: man sollte darauf achten → es sollte darauf geachtet werden (an passender Stelle auch: wir sollten darauf achten). Die gängige Behauptung: Man macht es halt so. lautet im Passiv: Es wird halt so gemacht. Das Bekenntnis: Man kennt das ja. lautet im Passiv: Das ist ja bekannt. Das Pronomen man hatte schon im Althochdeutschen die allgemeine Bedeutung „irgendeine Person, jeder beliebige Mensch“ (wie auch das französische on).[d: 25] Zu vermeiden ist die unbedachte Verwendung des maskulinen Possessivpronomens: Man liebt doch seine Eltern! Diese Aussage soll zwar auf die sprechende Person selbst bezogen sein im Sinne von Ich liebe doch meine Eltern, ist aber mehrdeutig – es könnten auch die beliebten Eltern eines (anderen) Mannes gemeint sein (Seine Eltern sind doch beliebt!) zur Unterscheidung von einer weiblichen Person (Man liebt ihre Eltern).

Direkte Anrede
  • Unterschrift des Lehrers: → Ihre Unterschrift:

Durch eine persönliche Anrede können generische Maskulina oder Doppelformen vor allem in formalen Zusammenhängen vermieden werden, um nicht-männliche Personen unter den Adressaten nicht als männliche Antragsteller, Besucher, Leser, Zuschauer anzusprechen (vergleiche Gerichtsverfahren zum Sparkassen-„Kunden“). Auch sind Höflichkeitsformen wie Sie und Ihre kürzer:[d: 26]

Antragsteller werden benachrichtigt. → Sie werden benachrichtigt.
Besucher werden gebeten, ihren Ausweis vorzuzeigen. → Bitte zeigen Sie Ihren Ausweis vor.[g: 16]
Alternative Vorschläge
X-Endung
  • alle Lehrxs, einx gutx Lehrx

Die X-Endung findet sich in der neuenglischen Form Mx als genderneutrale Zusammenziehung der zweigeschlechtlichen Anredeformen Mr & Mrs („Herr und Frau“) und steht seit Jahren in offiziellen Lexika. Auch im Spanischen wird die X-Endung stellenweise in experimenteller Art verwendet: Latinx statt Latino/Latina für eine lateinamerikanische Person. In Japan findet sich seit der Jahrtausendwende die übergeordnete Bezeichnung „X-gender“ für Personen dritten Geschlechts. Das „x“ ist auch Bestandteil eines Neopronomens, das Illi Anna Heger ab 2009 als deutsche Schreibweise für nichtbinäre Menschen und Charaktere entwickelte: xier/xieser/xiem/xien, zusammen mit dem Possessivpronomen xiesa, xiese, xies und dem Artikel und Relativpronomen dier/dies/diem/dien.[94]

Im Deutschen hat Lann Hornscheidt seit den 1990er-Jahren auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft an sprachlichen Mitteln zur Geschlechtsneutralität gearbeitet und 2014 eine Endungsbildung mit „-x“ vorgeschlagen, um die beiden geschlechtsspezifischen Endungen -er und -in abzulösen: einx gutx Lehrx (ein guter Lehrer/eine gute Lehrerin),[95] oder 2019 dex Radfahrex (der/die Radfahrer/in). Hornscheidt erklärte: „Dabei ist das System mit dem X viel einfacher als das gegenwärtige mit seinen drei Genusformen. Es geht aber nicht darum, überall ein X dranzuhängen oder neuen[sic!] Regeln einzuführen, sondern darum, uns Sprache wieder anzueignen.“[96] Für sich beansprucht Hornscheidt der eigenen nichtbinären Geschlechtsidentität entsprechend den geschlechtsneutralen Titel Profex Drex (Prof. Dr.).[97]

Der Rat für deutsche Rechtschreibung zitiert in einer Untersuchung von 2018 einen Beispielsatz von Hornscheidt: „Dix Studierx hat in xs Vortrag darauf aufmerksam gemacht, dass es unglaublich ist, wie die Universität strukturiert ist, dass es nur so wenige Schwarze/PoC Professxs gibt.“ Der Rat vermerkt dazu, der Vorschlag der x-Form (Plural: -xs) entspreche „nicht den Kriterien, die nach Auffassung des Rats an korrekte Texte gestellt werden müssen (allen voran nicht der Verständlichkeit, Lesbarkeit und Vorlesbarkeit).“[98]

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache merkt 2020 an: „Wir halten solche künstlich geschaffenen Lösungen für problematisch – zumal die Akzeptanz in weiten Teilen der Bevölkerung kaum vorhanden sein dürfte. Dennoch haben Hornscheidts Vorschläge breite Aufmerksamkeit erhalten.“[d: 27]

Die Gesellschaft für deutsche Sprache lehnt den Vorschlag 2020 ab: „Diese Lösung soll allen Geschlechtern gerecht werden, dies jedoch auf Kosten einer les- oder vorlesbaren Form. Auch grammatisch ist dieser Vorschlag in vielerlei Hinsicht nicht vertretbar, darüber hinaus leidet die Verständlichkeit massiv. Schwierigkeiten stellen zudem Artikel und Personal-/Possessivpronomen dar: Dx gutx Lehrx, Ex (Einx?) Schülx und x‘s Freundx“.[g: 17]

Lann Hornscheidt stellt 2021 im Praxis-Handbuch für Gender und Sprache außerdem das Pronomen und die Endung ens als „genderfreies“ Konzept vor: „Ens ist der Mittelteil aus ‚Mensch‘. Studens wäre das, Lesens, Hörens. Und das Pronomen ist dann ens, der bestimmte Artikel ist dens, der unbestimmte ist einens. Wir haben das genderfrei genannt.“[99]

Y-Endung
  • alle Lehrys, das Lehry, die Studentys

Seit 1992 verwendet der Wiener Aktionskünstler und Kolumnist Hermes Phettberg als eigene geschlechtsneutrale Kreation die Wortendung „-y“ in Verbindung mit dem grammatischen Geschlecht Neutrum: das Lesy für „Leser/Leserin“, mit Plural-s bei die Lesys. Für Bezeichnungen, die nicht auf -er enden, wird das -y dem ganzen Wort hinzugefügt: das Ingenieury, die Köchys.[100][101]

Der Sprachwissenschaftler Thomas Kronschläger von der TU Braunschweig nennt diese Form „Entgendern nach Phettberg“ und nutzt sie seit Jahren in Seminaren und Science-Slams; für 2021 hat er die Veröffentlichung von Untersuchungsergebnissen angekündigt.[100]

Kritisch angemerkt wird, dass die Phettberg-Form zu „niedlich“ klinge (Terroristys, Mördys).[101] Das Projekt Genderleicht.de vom Journalistinnenbund sieht den Vorschlag als „harmlosen Scherz, mehr nicht“.[100]

Generische Femininform
  • alle Lehrerinnen, jede Lehrerin

Das Konzept der ausschließlichen Verwendung des generischen Femininums zur Personenbezeichnung für gemischtgeschlechtliche Gruppen vertritt seit 1984 die feministische Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch, Pionierin der geschlechtergerechten Sprache: „Das Femininum enthält ja auch sichtbar das Maskulinum: Lehrer ist in Lehrerin deutlich enthalten. Das Femininum ist die Grundform, das Maskulinum die Schwundform“ (siehe auch Puschs Kritik am Genderstern).[102][103] Im Jahr 1994 und später ab 2012 haben einige Gruppierungen und Behörden in bestimmten Geltungsbereichen ausschließlich weibliche Personenbezeichnungen im geschlechterübergreifenden Sinne eingeführt (spiegelbildlich zum generischen Maskulinum); bekannt wurden 2013 die Universitäten in Leipzig und Potsdam (Details). Es gibt bisher aber nur eine feminine Berufsbezeichnung, die in Deutschland und Österreich auch amtlich für Männer zu verwenden ist: Hebamme, zwischenzeitlich für Männer: Entbindungspfleger. Somit ist die Hebamme kein generisches Femininum, sondern eine geschlechtsneutrale Personenbezeichnung wie die Person, Geisel, Nachwache und muss bei Bedarf mit einem Adjektiv ergänzt werden: weibliche Hebamme, männliche Hebammen.

Die Genderlinguistikerinnen Helga Kotthoff und Damaris Nübling schreiben 2018: „Generische Feminina liegen auch vor, wenn sog. Frauenberufe in movierter Form (Kosmetikerin, Floristin, Erzieherin, Pflegerin) geschlechtsübergreifend unter Einschluss der darin arbeitenden Männer verwendet werden. […] Die Untersuchung solcher geschlechtsübergreifender Feminina steht noch aus.“ Sie erwähnen die Möglichkeit des randomisierten Genuswechsels durch „Streufemina und Streumaskulina“, um „Geschlecht durch vielfältige Verfahren zu unterlaufen, auch durch ‚generische‘ Femina.“[104] Bereits 2004 beobachtete der Germanistische Linguist Jochen A. Bär als Leiter der GfdS-Sprachberatung eine „[a]bwechselnde Verwendung generischer Maskulina und generischer Femina, wie sie insbesondere in wissenschaftlichen Textsorten nicht selten vorkommt. Hierbei wird die sprachliche Gleichbehandlung durch den Kontext geleistet, was aber dazu führt, dass jede einzelne Aussage für sich genommen (wie es insbesondere beim Zitieren geschieht) immer noch sexistisch wirken kann.“[105] Eine solche Form des vielfältigen, abwechselnden Genderns befürwortet auch das Handbuch geschlechtergerechte Sprache 2020 am Beispiel eines psychologischen Fachbuchs: „In dem Werk wird in äußerst geschickter und vielfältiger Weise zwischen weiblichen und männlichen Bezeichnungen, Kollektivbezeichnungen, Neutralisierung sowie auch ‚generischem Femininum‘ und ‚generischem Maskulinum‘ gewechselt.“[d: 28]

Die Gesellschaft für deutsche Sprache äußert sich 2020 ablehnend zur generischen Verwendung femininer Bezeichnungsformen: „Diese Lösung ist nicht geschlechtergerecht, denn hier wird das andere Geschlecht nicht explizit angesprochen, sondern ist nur ‚mitgemeint‘. Die Kritik, die am generischen Maskulinum geübt wird, trifft hier ebenfalls zu. Eine Gleichbehandlung, um die es bei geschlechtergerechter Sprache geht, ist beim generischen Femininum so wenig gewährleistet wie beim generischen Maskulinum.“[g: 18]

Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg behauptet 2018: „Das generische Femininum gibt es nicht“.[106] 2020 präzisiert er: „Ein generisches Femininum gibt es im Deutschen nur bei Einzelwörtern, aber nicht als Strukturmerkmal produktiver Wortableitungen“ (vergleiche Movierung von weiblich zu männlich).[107] Im alltäglichen Sprachgebrauch gibt es einige generische Femina bei den Tierbezeichnungen, beispielsweise steht die Katze oder die Gans entweder für die ganze Art oder sexusspezifisch für weibliche Tiere, im Unterschied zum männlichen Kater oder Gänserich.[108][109]

Studien zur Verständlichkeit

Eine Forschungsgruppe um die Sprachwissenschaftlerin Friederike Braun schrieb 2007:

„Gegen geschlechtergerechte Alternativen zum generischen Maskulinum wird häufig eingewandt, dass sie die Qualität und die kognitive Verarbeitung von Texten beeinträchtige […].“[110][111]

In mehreren empirischen sprach- und sozialwissenschaftlichen Studien ab 1994 wurde Akzeptanz und Verständlichkeit von geschlechtergerechter Sprache untersucht. Sascha Demarmels und Dorothea Schaffner hielten 2009 zu sieben Studien fest, dass bei ihnen die subjektive Beurteilung der Verständlichkeit geschlechtergerechter Sprachformen als hoch zu beurteilen sei.[112]

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache fasst 2020 die Ergebnisse der vorliegenden Studien zusammen:

„Bei diesen und weiteren Studien, die mit verschiedenen Varianten von Texten arbeiten, ergibt sich also ein im Detail differenziertes, in der Tendenz jedoch eindeutiges Bild:

  • Lesefreundlichkeit und Textverständlichkeit werden durch geschlechtergerechte Formulierungen nicht erschwert.
  • Subjektive Bewertungen der Textqualität/Textästhetik ergeben ebenfalls, dass insgesamt geschlechtergerechte Formen nicht negativ ins Gewicht fallen. Kleine Abweichungen ergeben sich insofern, als Männer in geringem Umfang die Maskulinformen besser bewerten.
  • Die kognitive Einbeziehung von Frauen ist bei verschiedenen Sprachformen sehr unterschiedlich:
    • Die Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ erzeugt eine mentale Repräsentation bei den Textrezipierenden, in der Frauen nur zu einem sehr geringen Anteil an den Ereignissen beteiligt sind oder gar nicht als Akteurinnen in Erwägung gezogen werden.
    • Zugleich wird bei Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ der Anteil von Männern überschätzt.
    • Geschlechtergerechte Formen verbessern in unterschiedlichem Umfang den geistigen Einbezug von Frauen.“

Rothmund, Christmann (2002)

Die Psychologinnen Jutta Rothmund und Ursula Christmann fanden keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der subjektiven Verständlichkeit der verschiedenen Sprachformen oder Schreibweisen. 220 Personen beurteilten Texte anhand von drei Verständlichkeitsmaßen (Lesbarkeit, sprachliche Prägnanz, inhaltliche Interessantheit) sowie sprachlicher Ästhetik als weiteren Aspekt der Textqualität. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen generischem Maskulinum und unterschiedlichen Alternativformen (etwa Beidnennung, Verwendung des Wortes Personen, Mischung mit generischen Maskulinformen) hinsichtlich der subjektiven Verständlichkeit. Einen signifikanten Effekt gab es nur hinsichtlich der subjektiven Beurteilung der sprachlichen Ästhetik, die bei der Beidnennung in Kombination mit der Ersetzung durch das Wort Person schlechter ausfiel als beim generischen Maskulinum.[113]

Braun und andere (2007)

Friederike Braun überprüfte mit ihrer Forschungsgruppe am Sprachseminar der Universität Kiel, wie gut Versuchspersonen die Texte der Packungsbeilagen von Medikamenten verarbeiteten und reproduzierten, die sich nur hinsichtlich der Form der Personenbezeichnung voneinander unterschieden (generisches Maskulinum, Beidnennung und Neutralisierungen, Binnen-I).[110][111] Darüber hinaus bewerteten die Versuchspersonen den Text im Hinblick auf verschiedene Merkmale der Textqualität (Verständlichkeit, Güte der Formulierungen und Lesbarkeit). Hinsichtlich des Kriteriums der Verarbeitung und der Erinnerung gab es keine Unterschiede: Weibliche und männliche Teilnehmende zeigten bei allen drei Sprachformen eine ähnlich gute Verarbeitungs- und Erinnerungsleistung. Das Resultat dieser Studie lautete, dass geschlechtergerechte Texte ähnlich erfolgreich verarbeitet werden können wie Texte mit generischen Maskulinformen und dass die Erinnerungsleistung durch geschlechtergerechte Formen nicht reduziert wird.[110][114] Eine Besonderheit der Studie ist nach Angaben der Autorinnen, dass darin „nicht nur – wie in bisherigen Studien – die subjektive Bewertung verschiedener Merkmale der Textqualität erfasst wurde, sondern auch die Erinnerungsleistung für Informationen im Text als objektives Kriterium der erfolgreichen Informationsverarbeitung.“[110][111][d: 30][115]

Blake, Klimmt (2010)

Am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover ließen Christopher Blake und Christoph Klimmt 204 Versuchspersonen einen Nachrichtentext lesen und subjektiv hinsichtlich Lesbarkeit und Textästhetik beurteilen. Als weiterer Indikator der Lesbarkeit wurde die benötigte Lesezeit pro Zeichen gemessen. Der Nachrichtentext verwendete entweder generisch maskuline Personenbezeichnungen, Beidnennungen, Binnen-I oder geschlechtsneutrale Formulierungen. Hinsichtlich der subjektiven Lesbarkeitsurteile der Befragten und ihrer Einschätzung der sprachlichen Ästhetik gab es keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den generischen Maskulinformen und den drei alternativen Formen der Personenbezeichnung. Die Lesezeit pro Zeichen war beim Binnen-I etwas langsamer (durchschnittlich 4,6 Millisekunden pro Zeichen) als bei den anderen Schreibweisen (jeweils 58 Millisekunden pro Zeichen).[50] Die sprachliche Form hatte einen deutlichen Effekt bei Beidnennung und Binnen-I: Sie erhöhten den geschätzten Frauenanteil. Dagegen wurde beim generischen Maskulinum der Männeranteil überschätzt.[d: 30] Eine wiederholte Studie an 325 Versuchspersonen bestätigte diese Ergebnisse.[50]

Friedrich, Heise (2019)

Am Institut für Pädagogische Psychologie der TU-Braunschweig untersuchten Marcus Friedrich und Elke Heise anhand eines Experiments mit 355 Studierenden, ob der Stromliefervertrag eines deutschen Stromversorgers mit generischen Maskulinformen verständlicher war als die geschlechtergerecht überarbeitete Version mit 39 Beidnennungen anstelle der ursprünglichen Maskulinformen (Kontoinhaber oder Kontoinhaberin statt Kontoinhaber, er oder sie statt nur er). Die Bewertung der Textverständlichkeit durch die Testpersonen ergab keinerlei Unterschiede zwischen den Versionen.[116][d: 29]

Siehe unten: Studien zur Akzeptanz geschlechtergerechter Sprache, Kritik an psycholinguistischen Studien

Richtlinien und Leitfäden

Die ersten Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs im Deutschen wurden verfasst von den vier Sprachwissenschaftlerinnen Senta Trömel-Plötz, Marlis Hellinger, Ingrid Guentherodt und Luise F. Pusch und 1980 in der Fachzeitschrift Linguistische Berichte veröffentlicht.[12] Die Autorinnen stellten darin auf sechs Seiten vielen Beispielen von „sexistischer Sprache“ „geschlechtergerechte Alternativen“ gegenüber. Als Zielgruppen nannten sie Institutionen, die Sprache unterrichten, wie Schulen und Universitäten, und solche, die Sprache verbreiten, wie Medien und Verlagshäuser.[117]

„Der Befund über den negativen Zustand von Sprache und Sprachgebrauch wurde in dieser Zeit tendenziell mit dem Stichwort ‚sexistisch‘ belegt und definiert“, schreibt das Duden-Handbuch 2020.[d: 31] Die vier Autorinnen hielten 1980 fest:

„Sprache ist sexistisch, wenn sie Frauen und ihre Leistungen ignoriert, wenn sie Frauen nur in Abhängigkeit von und Unterordnung zu Männern beschreibt, wenn sie Frauen nur in stereotypen Rollen zeigt und ihnen so über das Stereotyp hinausgehende Interessen und Fähigkeiten abspricht und wenn sie Frauen durch herablassende Sprache demütigt und lächerlich macht.“[118]

In Österreich hatten öffentliche Diskussionen über das Gleichbehandlungsgebot bei Stellenausschreibungen zur Folge, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak mit einer empirischen Studie betraute. Sie sollte die Problemstellung untersuchen und Empfehlungen aus soziolinguistischer und sprachwissenschaftlicher Sicht vorlegen. Die 1987 erschienene Broschüre Sprachliche Gleichbehandlung von Frau und Mann richtete sich an eine breite Öffentlichkeit und gilt als die erste linguistische Anwendungshilfe zur sprachlichen Gleichbehandlung in Österreich.[117][119]

Auf internationaler Ebene wurde „sexistischer Sprachgebrauch“ auf der 24. Generalkonferenz der UNESCO 1987 thematisiert. Es schloss sich eine Resolution an, die für die Sichtbarmachung von Frauen in der Sprache plädierte. 1989 erschienen Broschüren mit Richtlinien für einen nicht-sexistischen Sprachgebrauch auf Französisch und Englisch, welche die Sprachwissenschaftlerin Marlis Hellinger und die Romanistin Christine Bierbach im Auftrag der deutschen UNESCO-Kommission mit der Broschüre Eine Sprache für beide Geschlechter 1993 umsetzten.[120][117]

Praktische Erläuterungen mit Beispielen zur sprachlichen Gleichbehandlung und Sichtbarmachung von Frauen in der deutschen Rechtssprache und in Gesetzestexten entwickelte 1993 die Sprachwissenschaftlerin Ingrid Guentherodt.[121][117]

In der Schweiz ist seit 1990 laut einem Forschungsbericht der Universität Genf von 2017 die empfehlende Literatur zur Anwendung geschlechtergerechter Sprache stetig angewachsen. Jede Universität und Fachhochschule besitzt einen eigenen Leitfaden, zahlreiche Stadtverwaltungen, Unternehmen und andere Institutionen stellen Anwendungshilfen bereit oder publizieren Ratgeber. Empfehlende Texte sind dabei per se nicht verbindlich. Sie haben mit sprachregulierenden Texten, etwa für Behörden, den gemeinsamen Zweck, geschlechtergerechten Sprachgebrauch innerhalb von Verwaltungen zu etablieren.[122]

Die Gleichstellungsbüros vieler Hochschulen und Behörden in Deutschland und Österreich haben eigene Sprachleitfäden für gendergerechte Sprache herausgegeben. Teilweise empfehlen sie ausdrücklich zur Einbeziehung von nichtbinären Personen mehrgeschlechtliche Schreibweisen mit Genderzeichen. Die Leitfäden gelten in der Regel für die interne und externe Kommunikation und für Stellenausschreibungen, an Hochschulen aber nicht für wissenschaftliche Arbeiten.

Stadtverwaltungen

Ende 2020 veröffentlicht das Zeitmagazin eine Übersichtskarte mit den Empfehlungen aller 81 deutschen Großstädte zur geschlechtergerechten Schreibung; einige der Leitfäden empfehlen dazu auch mehrere Schreibweisen:[123]

  • 40 Städte empfehlen Schrägstrich-Schreibweisen: 16 mit Bindestrich, 24 ohne
  • 27 empfehlen keine Schreibweisen mit Genderzeichen oder haben diesbezüglich keine internen Richtlinien
  • 26 empfehlen alternativ neben Neutralisierungen auch das Gendersternchen
  • 07 empfehlen den Unterstrich (Gender-Gap), Freiburg und Jena als bevorzugte Schreibweise
  • 05 empfehlen das Binnen-I: Bottrop als bevorzugte Schreibweise und Moers, Mühlheim, Remscheid und Wuppertal als eine von mehreren Varianten geschlechtergerechter Schreibung
  • 01 Stadt – Lübeck – empfiehlt den Doppelpunkt (siehe Verbreitung des Gender-Doppelpunkts)

Nicht erfasst sind die Stadtverwaltungen von Frankfurt am Main und Stuttgart: Sie nutzen seit 2020 auch den Genderstern; Köln nutzt ihn seit März 2021 (siehe Verbreitung des Gendersterns).

Christliche Organisationen

Im Februar 2021 listet ein Artikel in der KirchenZeitung christliche Institutionen, die sich „bewusst geschlechtergerechter Sprache verschrieben“ haben:[124]

Zusammenfassend wird festgehalten: „Verbindliche Vorgaben, welche Form verwendet wird, gibt es in München und in anderen Bistümern bisher jedenfalls keine.“[124]

Gesetze und amtliche Regelungen

Im deutschsprachigen Raum haben Regierungsbehörden ab 1980 viele Gesetze, Verwaltungsvorschriften und Erlasse herausgegeben, die für die juristische Fachsprache – das sogenannte „Amtsdeutsch“ – eine Verwendung von geschlechtergerechter Sprache empfehlen oder normativ vorschreiben. Vorrangig betrifft das die sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter unter Vermeidung generischer Maskulinformen (alle Lehrer). Der Geltungsbereich der Vorschriften umfasst Gesetzentwürfe sowie die interne und externe Kommunikation der Behörden und nachgeordneten Dienststellen, stellenweise auch den Bildungsbereich. Die folgende Übersicht listet bedeutende Verordnungen in zeitlicher Abfolge (siehe unten Österreich, Schweiz):

Deutschland

  • 1980 wird im Bürgerlichen Gesetzbuch ergänzt, dass Stellenangebote nicht mehr nur für Männer oder nur für Frauen ausgeschrieben werden dürfen; in der Praxis steigt der Gebrauch femininer Berufsbezeichnungen, alternativ werden maskuline Bezeichnungen mit dem Klammerzusatz (m/w) für „männlich/weiblich“ versehen, ab 2018 mit (m/w/d) auch für „diversgeschlechtlich“.
  • 1984 erklärt Hessens Landesregierung im Runderlass Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Vordrucken, dass generische Maskulinformen nicht als geschlechterübergreifende Oberbegriffe anzusehen sind und stattdessen neutrale Bezeichnungen oder die weibliche und männliche Form aufgeführt werden sollen.
  • 1985 erklärt Bremens Senat in seinem Runderlass zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Vordrucken mit ähnlichem Wortlaut, dass maskuline Personenbezeichnungen in generischer Verwendung unerwünscht sind.
  • 1986 empfiehlt der Erlaß der Regierung des Saarlandes über die Gleichbehandlung von Frauen und Männern in amtlichen Verlautbarungen geschlechtsneutrale Bezeichnungen und hilfsweise Paarformen.
  • 1987 gibt Berlins Senatsverwaltung das Rundschreiben über die Gleichbehandlung von Frauen und Männern im Sprachgebrauch der Berliner Verwaltung heraus.
  • 1988 veröffentlicht Baden-Württembergs Landesregierung den Erlass von Vorschriften mit einem Punkt zur sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern.
  • 1990 beschließt Schleswig-Holsteins Landesregierung eigene Grundsätze zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Rechtssprache der Landesbehörden, nach denen der Gebrauch männlicher Bezeichnungen auch für Frauen grundsätzlich zu vermeiden und eine geschlechterbezogene Rechtssprache zu verwenden ist.
  • 1990 übergibt die interministerielle „Arbeitsgruppe Rechtssprache“ nach dreijähriger Beratung der Kohl-Regierung den Bericht Maskuline und feminine Personenbezeichnungen in der Rechtssprache mit der Aufforderung, zur Vermeidung generischer Maskulinformen bessere Formulierungen zu suchen und zu verwenden.
  • 1991 beschließt Niedersachsen die Grundsätze für die Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Rechtssprache mit der Festlegung, dass im Regelfall beide Geschlechter benannt werden sollen.
  • 1992 gibt die Bayerische Staatsregierung Änderung der Organisationsrichtlinien bekannt, die einen Punkt zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Sprache enthalten.
  • 1993 ergeht in Nordrhein-Westfalen der Erlass zur Gleichstellung von Frau und Mann in der Rechts- und Amtssprache mit der Feststellung, dass der verallgemeinernde Gebrauch von männlichen Formen für alle Geschlechter der Forderung nach sprachlicher Gleichstellung nicht angemessen Rechnung trägt.
  • 1994 beschließt Brandenburgs Regierung ein Landesgleichstellungsgesetz, das keine Verwendung generischer Maskulinformen erlaubt.
  • 1995 erlässt Hamburgs Senat die Grundsätze zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Rechts-und Verwaltungssprache.
  • 1995 gibt die Landesregierung von Rheinland-Pfalz die Verwaltungsvorschrift Geschlechtsgerechte Amts- und Rechtssprache heraus, um den Gebrauch generischer Maskulinformen zu vermeiden.
  • 2001 wird das Bundesgleichstellungsgesetz für alle Dienststellen auf Bundesebene beschlossen (die 16 Bundesländer haben seit den 1990ern eigene Landesgleichstellungsgesetze); das BGleiG schreibt vor, die Gleichstellung von Frauen und Männern sprachlich zum Ausdruck zu bringen, auch im dienstlichen Schriftverkehr.
  • 2002 werden in Bayern die Organisationsrichtlinien angepasst und Paarformen und geschlechtsneutrale Bezeichnungen vorgeschrieben, nur als Ausnahme sind generische Maskulinformen erlaubt; auch juristische Personen sind zu gendern.
  • 2004 wird das JVEG gegendert als Gesetz über die Vergütung von Sachverständigen, Dolmetscherinnen, Dolmetschern, Übersetzerinnen, Übersetzern sowie die Entschädigung von ehrenamtlichen Richterinnen, ehrenamtlichen Richtern, Zeuginnen, Zeugen und Dritten.
  • 2006 tritt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Kraft („Antidiskriminierungsgesetz“), das Benachteiligung wegen des Geschlechts auch in der Sprache verhindern und beseitigen soll.
  • 2008 erklärt das Handbuch der Rechtsförmlichkeit des Justizministeriums, in juristischen Texten seien Frauen direkt anzusprechen und sichtbar zu machen; bereits 1991 hatte das Handbuch die Gebrauchsgewohnheit des generischen Maskulinums in Frage gestellt.
  • 2013 wird die Straßenverkehrs-Ordnung umfassend gegendert.
  • 2013 novelliert die Thüringer Landesregierung ihr Gleichstellungsgesetz und ergänzt, dass soweit möglich geschlechtsneutrale Bezeichnungsformen zu wählen sind.
  • 2018 erlaubt das Gesetz zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben, die neue Geschlechtsoption „divers“ zu wählen; zusammen mit (intergeschlechtlichen) Personen, deren Geburtsgeschlecht rechtlich „offengelassen“ wurde, gelten Diversgeschlechtliche nach dem deutschen Personenstandsgesetz als weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet, woraus sich auch Konsequenzen für ihre angemessene Benennung und eine gendergerechte Schreibung im Deutschen ergeben.
  • 2018 entscheidet der Bundesgerichtshof gegen die Frauenrechtlerin Marlies Krämer, dass der Gebrauch generischer Maskulinformen in der Unternehmenskommunikation mit der Kundschaft nicht gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstößt.
  • 2020 erklärt Sachsens Justizministerium, in zukünftigen Gesetzentwürfen und Rechtsverordnungen keine männlichen Bezeichnungsformen im verallgemeinernden Sinne zu verwenden, sondern geschlechtsneutrale Formulierungen und an passenden Stellen Paarformen.

Österreich

  • 1990 enthält das Handbuch der Rechtssetzungstechnik: Legistische Richtlinien des Bundeskanzleramts als allgemeine Leitlinie, Frauen und Männer mit Paarformen gleichermaßen anzusprechen; geschlechtsneutral sind Organ-, Funktions- und Typenbezeichnungen sowie Rechtsvorschriften über personenstandsrelevante Angelegenheiten zu formulieren.
  • 2001 verpflichtet ein Ministerratsbeschluss alle Bundesministerien und ihre Ressorts zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch; weitestgehend sollen beide Geschlechter sprachlich zum Ausdruck gebracht werden.
  • 2003 wird das Bundes-Verfassungsgesetz ergänzt: Amtsbezeichnungen, Titel, akademische Grade und Berufsbezeichnungen können in der Form verwendet werden, die das Geschlecht des Amtsinhabers oder der Amtsinhaberin zum Ausdruck bringt.
  • 2019 tritt die Möglichkeit in Kraft, unter Vorlage eines einschlägigen medizinischen Gutachtens den eigenen Geschlechtseintrag im Zentralen Personenstandsregister auf „divers“ ändern zu können, womit intergeschlechtliche Personen Anspruch auf angemessene Benennung und sprachliche Gleichbehandlung haben.

Schweiz

  • 1981 wird der Grundsatz der Gleichstellung von Frauen und Männern in die schweizerische Bundesverfassung aufgenommen; in der Folge gibt es mehrere parlamentarische Vorstöße, um die Gleichbehandlung auch sprachlich zu verwirklichen.
  • 1988 stellt das Berufsverzeichnis der Bundesverwaltung weibliche Personenbezeichnungen neben die bisher generisch Männlichen, auch für Berufe, die bisher nicht von Frauen ausgeübt werden.
  • 1996 veröffentlicht die Bundeskanzlei ihren Leitfaden zur sprachlichen Gleichbehandlung als teilweise verbindliches Hilfsmittel und Instrument für die geschlechtergerechte Formulierung der deutschsprachigen amtlichen Texte des Bundes.
  • 2007 wird im Sprachengesetz verankert, dass die Gleichbehandlung von Frauen und Männern durch geschlechtergerechte Formulierungen zum Ausdruck gebracht werden soll.
  • 2009 überarbeitet die Bundeskanzlei in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften den deutschsprachigen Leitfaden ausführlich unter dem Titel Geschlechtergerechte Sprache und bezeichnet Formulierungen mit dem generischen Maskulinum als grundsätzlich nicht geschlechtergerecht.

Hochschulen

Viele Hochschulen der drei D-A-CH-Länder veröffentlichten eigene Sprachleitfäden mit teils unterschiedlichen Vorschlägen bezüglich geschlechtergerechter oder -neutraler Sprache zur Vermeidung generischer Maskulinformen. Einer der ersten in Deutschland war 1999 der Leitfaden Gleichstellungsgerechte Sprache – ist dies wirklich unwichtig? von der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Passau.[130] Als einer der frühesten gilt auch der 32-seitige Ratgeber Geschlechtergerecht in Sprache und Bild der Universität Linz vom Januar 2009.[131][132] Eine Studie von 2011 untersuchte 12 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnete universitäre Gleichstellungskonzepte und beurteilte 95 bis 99 % der in ihnen verwendeten Bezeichnungen als „geschlechtergerecht“ (Beidnennung, Schrägstrich, Neutralisierung); auf den Webseiten der betreffenden Hochschulen fanden sich in 82 % aller Fälle geschlechtergerechte Formulierungen.[132]

2017 untersuchte das Forschungsprojekt „Geschlechtergerechte Sprache in Theorie und Praxis“ (geleitet von Gabriele Diewald) die 80 deutschen Sprachleitfäden, die Universitäten und Fachhochschulen bis dahin veröffentlicht hatten (30 bis 40 % aller Hochschulen). In der Regel hatten die Leitfäden nicht den Charakter einer verbindlichen Dienstanordnung, sondern waren Ratgeber zu gendergerechten Formulierungsmöglichkeiten. Während die frühen Leitfäden von Sprachwissenschaftlern geschrieben worden waren, übernahmen das in der Folge die Gleichstellungsstellen selber; nicht immer war erkennbar, wer die Vorschläge erarbeitet hatte. Eine Einheitlichkeit der sprachlichen Praxis war nicht festzustellen.[133]

Gendergerechte, geschlechtersensible Sprache

Nach den Verfassungsurteilen zur dritten Geschlechtsoption „divers“ in Deutschland 2017 und Österreich 2018 haben viele Gleichstellungsbeauftragte in Absprache mit Leitungsgremien und Fachabteilungen ihre internen Empfehlungen und Leitlinien angepasst, um in der offiziellen Kommunikation auch weitere Geschlechter und Geschlechtsidentitäten zu berücksichtigen („Inter- und Trans*-Personen“). Entsprechend finden sich zunehmend Bezeichnungen wie „gendergerechte“ oder „geschlechtersensible Sprache“, um die soziale Inklusion zu verdeutlichen.

Fast alle öffentlich publizierten Hochschul-Leitfäden empfehlen mittlerweile geschlechtsneutrale Formulierungen (Studierende; alle, die studieren), teils legen sie das Hauptgewicht darauf. Während viele Leitfäden noch die Beidnennung empfehlen (Studentinnen und Studenten), lehnen andere dies als zweigeschlechtliche Lösung ab, ebenso den Schrägstrich oder das Binnen-I. Zu abgekürzten Schreibweisen geben einige Hochschulen spezielle Empfehlungen, insbesondere für knappe Texte – viele empfehlen das Gendersternchen zur Sichtbarmachung aller Geschlechter, so auch der Verband der neun German Universities of Technology (TU9).[134] Die nachfolgende Liste enthält eine Auswahl der Empfehlungen, sortiert nach Ländern (Stand Mai 2020):

Hochschule Empfehlung für abkürzende Schreibweisen seit * : _ / I … 

Uni Aachen (RWTH)

  • Mitarbeiter_innen
  • Professor*innen
  • die Student/innen
  • die BeamtInnen
30.09.2017
[135]
* _ / i

ASH Berlin

  • Mitarbeiter_innen
  • Frauen*beauftragte, männliche*, Student*innen
24.01.2017
[136]
* _

Uni Berlin (HU)

  • Benutzer*innenordnung
  • Redner_innenpult

ff–  Zweigeschlechtliches: veraltet

01.12.2019
[137][138]
* _ m/w

Uni Berlin (TU)

  • ein*e wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in, Frauen*
  • die_der Dekan_in, Absolvent_innen

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

05.02.2020
[139]
* _ m/w

Uni Bielefeld

  • für jede*n etwas, der*die Lehrer*in
01.07.2019
[140]
*

Uni Bonn

  • Doktorand*innen, Expert*innenrunde
11.02.2019
[141]
*

Uni Darmstadt (TU)

  • Mitarbeiter*innen, ein*e Student*in
  • Mitarbeiter_innen, ein_e Wissenschaftler_in
01.03.2017
[142]
* _

Uni Dresden (TU)

  • Mitarbeiter:innen

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

15.01.2020
[143]
: m/w

Uni Düsseldorf

  • Wissenschaftler/innen, der/die Autor/in
  • Student_innen, ein_e Student_in
  • Mitarbeiter*innen, die*der Dezernent*in
01.07.2017
[144]
* _ /

Uni Erlangen-Nürnberg

  • Mitarbeiter/-innen, jede/-r, Referentinnen/Referenten
31.07.2019
[145]
/

Uni Frankfurt

  • die Betrachter*in, Expert*innenstatus
20.09.2016
[146]
*

Uni Greifswald

  • der*die Studierende, ein*e Studierende*r

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

01.09.2019
[147]
* m/w

Uni Hamburg

  • Dozent*innen

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

01.05.2019
[148]
* m/w

Uni Kassel

  • der*die Student*in, Mitarbeiter*innen
  • der_die Student_in, Mitarbeiter_innen

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

01.04.2019
[149]
* _ m/w

Uni Köln

  • Student*innenzeitung  (bevorzugt)
  • Student_innen
  • die Autorin/der Autor, die Professor/inn/en
19.02.2020
[150]
* _ /

Uni Konstanz

  • Referent*innen  (im Ausnahmefall)
22.01.2020
[151]
*

Uni Leipzig

23.10.2019
[155]
_ F

Uni Lüneburg

  • die*der Mitarbeiter*in, Mitarbeiter*innen  (empfohlen)
30.04.2020
[156]
*

Uni Marburg

  • die/der Dekan/in
  • PraktikantInnen
  • Student_innen
  • Adressat*innen
01.10.2016
[157]
* _ / i

Uni München (TU)

  • Student_innen
  • Student*innen
01.01.2020
[158]
* _

Uni Potsdam

11.05.2020
[160]
* _ F

Uni Stuttgart

  • Akteur*innen, der*die Kooperationspartner*in
24.03.2020
[161]
*

Uni Vechta

  • Lehrer*in, Lehrer*innen  (empfohlen)
  • Lehrer_in, Lehrer_innen
28.03.2018
[162]
* _

Uni Weimar
(Bauhaus)

  • ein*e Student*in, Doktorand*innen  (empfohlen)
  • jede_r Student_in
  • Student:in

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

27.04.2020
[163]
* : _ m/w

Uni Wuppertal

  • Kolleg*innen, jede*r Student*in  (empfohlen)
01.10.2019
[164]
*

Österreichisches
Bildungsministerium

  • ein/e Student/in, der/die Dirigent/in
21.11.2018
[165]
/

Uni Graz (Medizin.)

  • Patienten/Patientinnen, Patient/-in
  • PatientInnen
01.08.2014
[166]
/ i

Uni Linz

  • Betreuerin/Betreuer, alle Kolleg/inn/en
  • ein/e StudentIn, alle KollegInnen
01.01.2009
[131]
/ i

Uni Wien

  • Leser*innen  (empfohlen)
  • Leser_innen
  • Leser’innen (Apostroph)

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

01.12.2019
[167]
* _ m/w

Uni Bern

  • MitarbeiterInnen  (nur bei Platzknappheit)
  • des Professors/der Professorin (nur mit Beidnennung)
01.03.2017
[168]
/ i

Uni Zürich

  • Forscher/In, Forscher/in (mit oder ohne Binnen-I)
  • Mitarbeiter_innen
  • Professor*innen
01.05.2018
[169]
* _ /

Im März 2021 merkt der Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR) an, dass seine Anforderungen für geschlechtergerechte Texte von manchen Sprachleitfäden nicht erfüllt würden:

„Diese Kriterien geschlechtersensibler Schreibung werden von den in den letzten Jahren in manchen Bereichen, vor allem Kommunen und Hochschulen, verfügten Vorgaben zur geschlechtergerechten Schreibung nicht erfüllt. Das gilt vor allem für die Nutzung von Asterisk, Unterstrich, Doppelpunkt und anderen verkürzten Zeichen, die innerhalb von Wörtern eine ‚geschlechtergerechte Bedeutung‘ zur Kennzeichnung verschiedener Geschlechtsidentitäten signalisieren sollen. […]
Für den Hochschulbereich erscheint fraglich, ob die Forderung einer ‚gegenderten Schreibung‘ in systematischer Abweichung vom Amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung für schriftliche Leistungen der Studierenden und die Berücksichtigung ‚gegenderter Schreibung‘ bei deren Bewertung durch Lehrende von der Wissenschaftsfreiheit der Lehrenden und der Hochschulen gedeckt ist. Hochschulen und Lehrende haben die Freiheit des Studiums nicht nur bei der Wahl von Lehrveranstaltungen, sondern auch bei der Erarbeitung und Äußerung wissenschaftlicher Meinungen der Studierenden zu beachten und zu schützen.“

RdR: Geschlechtergerechte Schreibung: Empfehlungen vom 26.03.2021[23]

Anwendung

Gendern in den Medien

Deutschlandradio

Im März 2019 verteilte die öffentlich-rechtliche Mehrländeranstalt Deutschlandradio intern einen Leitfaden zur geschlechtergerechten Sprache, um einen „weiteren Schritt in Richtung Diskriminierungsfreiheit und Gendersensibilität“ zu gehen. Er enthält Anregungen für die hausinterne Kommunikation sowie die drei bundesweiten Hörfunkprogramme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova, beispielsweise: „Statt: ‚Parlamentarier‘ – Fair: ‚Abgeordnete‘“. Intendant Stefan Raue erklärte, der Leitfaden sei nicht verpflichtend, „zugleich sollte sich aber jeder Gedanken darüber machen, wie wir Vielfalt besser abbilden können“. Die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder kritisierte den Leitfaden und merkte an: „Gendern führt auch zu absurden Verrenkungen, wie z. B. ‚verstorbene Studierende‘.“[170]

ARD

Im Februar 2019 verbreitete der Norddeutsche Rundfunk intern seinen Leitfaden Sprache schafft Bewusstsein mit „Anregungen für eine zeitgemäße und faire Sprache im NDR. Anzuwenden auf Texte von Regelwerken, die dienstliche Kommunikation sowie bei Bedarf auf das redaktionelle Texten.“ Neben geschlechtsneutralen oder verallgemeinernden Formulierungen wird die Schreibweise mit Genderstern empfohlen.[171][172] Fernsehredaktionen und Moderierenden werden Beidnennung und neutrale Personenbezeichnungen nahegelegt.[173]

Bei der ARD-Tagesschau läuft seit 2019 ein Projekt zu geschlechtergerechter Sprache. Der Nachrichtensprecher Ingo Zamperoni verwendet in den Tagesthemen häufig Genderformulierungen, gelegentlich auch mit Sprechpause (sogenannte „Gender-Pause“). Radio Bremen gendert höchstens mit Beidnennungen (Paarformen), der SWR empfiehlt sie und neutrale Formulierungen; beide Sender wollen beim Sprechen keine abgekürzten Formen mit hörbarer Gender-Pause.[173] Bereits 2014 hatte der Bayerische Rundfunk intern einen Flyer Faire Sprache herumgeschickt mit Ratschlägen zur Vermeidung generischer Maskulinformen in Fernseh- und Radiosendungen und auf Webseiten.[174][175]

ZDF

Bereits 2009 wurde innerhalb des Zweiten Deutschen Fernsehens ein Faltblatt Tipps für eine moderne Sprache im ZDF verteilt, mit einem Begleitwort des Intendanten Markus Schächter: „Seit 15 Jahren gilt für offizielle Texte auch im ZDF die Praxis geschlechtergerechter Sprache […] wenn Sie Zuschauerinnen und Zuschauer erreichen wollen – dann sprechen Sie beide an.“[176][177]

Im Juni 2020 fragte die Tageszeitung Nordkurier auch beim ZDF nach, ob und seit wann es offizielle Beschlüsse zum Gendern in ihren Programmen gebe. Solche habe es nicht gegeben, aber seit Jahren würden in den Redaktionen die Möglichkeiten zur geschlechtergerechten oder -neutralen Formulierung diskutiert; letztendlich bleibe es in Einzelfällen den Beteiligten überlassen. Der Nachrichtensprecher Claus Kleber gendert öfters, meist mit Doppelnennungen.[178] Jo Schück, Mitmoderator des Kulturmagazins aspekte, gab an: „Beim ZDF steht es mir frei, ob ich den Genderstern mitspreche. In der ‚aspekte‘-Redaktion sind manche Kolleg*innen dafür, manche dagegen.“[179] Talkmaster Markus Lanz erklärte, bewusst keine Gendersprache zu nutzen.[180] In der heute-Sendung um 19 Uhr nutzt Anchorwoman Petra Gerster ein breites Spektrum gendergerechten Schreibens und spricht gelegentlich eine Gender-Pause; im September 2020 erhielt Gerster die Hedwig-Dohm-Auszeichnung des Journalistinnenbundes für ihr Lebenswerk, Frauen sprachlich sichtbarer zu machen. In der heute-Redaktion beträgt der Frauenanteil 50 % (Stand Oktober 2020).[181]

Umfragen

Anfang 2020 ergab eine Online-Umfrage bei 415 Kommunikatoren deutscher Pressestellen und PR-Agenturen, dass 45 % die Verwendung geschlechtergerechter Sprache als eher oder sehr wichtig einstuften, während 53 % sie als eher oder völlig unwichtig beurteilten (Details). Im November 2020 veröffentlichte der Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom) sein Kompendium Gendersensible Sprache: Strategien zum fairen Formulieren.[71]

Im Mai 2021 ergab eine Befragung von 1198 wahlberechtigten Personen zur Frage: „Wie stehen Sie zur Nutzung einer solchen Gendersprache in Presse, Radio und Fernsehen sowie bei öffentlichen Anlässen?“, dass nur 26 % der Befragten dies eher oder ganz befürworteten, während 65 % es eher oder ganz ablehnten; ein Jahr zuvor hatte die Zustimmung zu derselben Frage bei 35 % gelegen (Details).

Gendern im Literaturbetrieb

In der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur werden Formen geschlechtergerechter Sprache nur vereinzelt verwendet.

Verlage

2019 fragt der Berliner Tagesspiegel bei deutschsprachigen Verlagen nach, ob sie beim Gendern von Sprache eine Hauspolitik haben:[182]

2021 kritisiert Rainer Moritz, Verleger und Leiter des Literaturhauses Hamburg, das Gendern als ideologische Steuerung der Sprache: „Wir sind das einzige Literaturhaus in Deutschland, das kein Sternchen in Editorials und Einführungstexten setzt.“[183] Im April legt Moritz in einem ganzseitigen Essay in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dar, dass er das Gendern in der deutschen Sprache als gewaltsam empfinde; der Genderstern sei dabei zu einem bloßen Symbol geworden.[184]

Schriftstellerisch Tätige

2018 erscheint in der Zeitung Die Zeit eine Umfrage unter 15 namhaften Autorinnen und Autoren des deutschsprachigen Literaturbetriebs zur Frage: Gendergerechte Sprache – Wie halten Sie es mit dem Gender?[185]

Reiner Kunze tritt seit Jahren gegen „Sprachfeminismus“ und „Sexualisierung der Sprache“ auf: „Der Sprachgenderismus ist eine aggressive Ideologie, die sich gegen die deutsche Sprachkultur und das weltliterarische Erbe richtet, das aus dieser Kultur hervorgegangen ist.“ Als Beispiel für „Verunstaltungen“, die verursacht würden, führt Kunze unter anderem eine Textstelle aus einem österreichischen Unterstufen-Deutschbuch für den Schulgebrauch an: „Eine/r ist Zuhörer/in, der/die andere ist die Vorleser/in. Eine/r liest den Abschnitt vor, der/die Zuhörer/in fasst das Gehörte zusammen.“ Dementsprechend fordert Kunze: „Man schreibe nie, was man nicht sprechen kann, oder was zu einer Verkrüppelung der gesprochenen Sprache führt (Professx, Stud_entin, Trans*autoren, Akteure/innen […]). In dem österreichischen Schulbuch hat man für Kinder gedruckt, was sich nicht einmal fließend lesen läßt.“[186]

Auch Monika Maron engagiert sich seit Jahren gegen Gendersprache: „Die politische Bereinigung der Sprache ist eine geradezu diktatorische, auf jeden Fall eine ideologische Anmaßung, die nur Leute mit Hoheitsgewalt durchsetzen können: in Behörden, Rathäusern, Universitäten, öffentlich-rechtlichen Sendern“.[187]

Ähnlich Katja Lange-Müller: „Wollen wir unsere Sprache und deren grammatikalische Substanz nicht erst einmal richtig verstehen, ehe wir es gestatten oder erdulden, dass allzu aktivistische Streiterinnen und Streiter für die absolute und damit illusorische Gendergerechtigkeit – Politsoziologinnen und Politsoziologen, Firmenchefinnen und Firmenchefs, Amtsschimmelstuten und -hengste – sie (in wessen Sinne eigentlich?) reformieren oder eher deformieren?“[188]

Nina George, Beirätin des PEN-Präsidiums und Beauftragte des Women Writers’ Committee des PEN-Zentrums Deutschland, verwendet gendergerechte Sprache auch in fiktionalen Texten: „Ich schreibe immer alles aus – und ich setze die Damen auch voran, also zum Beispiel Autorinnen und Autoren. […] Und wenn man präzise sein möchte, muss man die Dinge benennen, wie sie tatsächlich heißen. Gerade in Prosatexten ist es überhaupt nicht schwierig alle zu nennen, selbst wenn man Menschenmengen beschreibt. Wenn man geschickt im Erzählen ist, kann man es auch durchaus vermeiden, dass man in einen behäbigen Sprachkuddelmuddel kommt, sich in Aufzählungen ergeht. […] Das Dagegenhalten gegen eine präzise, inklusive Sprache ist eigentlich nur ein Symptom für gelebte Misogynie.“[189]

Gendern in Büchern

2019 verwendet der Science-Fiction-Roman Wasteland von Judith C. Vogt und Christian Vogt konsequent geschlechtergerechte Formulierungen;[190] in einem Essay erklärt die Autorin, die Vermeidung des generischen Maskulinums sei ein bewusstes Experiment gewesen.[191]

Juan S. Guse gebraucht 2019 in seinem zweiten Roman Miami Punk wechselweise männliche und weibliche Formen in generischer Bedeutung; Guse nennt ein allgemeines Beispiel: „Die Arbeiterinnen gehen in den Hafen, aber die Gärtner bleiben zuhause“ (vergleiche Bücher mit generischem Femininum).[192]

Das Gendersternchen verwendet Eno Robin Liedtke 2019 in seinem geschlechtsneutralen Kinderbuch Sterne im Kopf, beispielsweise bei „Freund*innen“; die Hauptfigur kommt ganz ohne Pronomen aus. Liedtke erklärt: „Ich möchte, dass sich alle Menschen – auch jenseits von Mann und Frau – angesprochen fühlen. Die Wertschätzung verschiedener Geschlechtsidentitäten wird über Literatur gesteuert“.[192]

2021 nutzt Alicia Zett in ihrer Transgender-Geschichte Not your Type ausschließlich genderneutrale Formulierungen wie Studierende. Zett begründet ihre bewusste Entscheidung: „Nicht jede Person ist männlich oder weiblich. Es gibt auch was dazwischen“.[192]

Akzeptanz geschlechtergerechter Sprache

Zur Akzeptanz (Befürwortung/Ablehnung) von gendergerechter Sprache oder einzelner Schreibweisen wurden seit den ersten Richtlinien im Jahr 1980 verschiedene sprachwissenschaftliche und psycholinguistische Studien und Befragungen durchgeführt, in neuerer Zeit auch einige Branchen- sowie an Häufigkeit zunehmende Meinungsumfragen, zuletzt im Mai 2021.

Im Rahmen der Deutschland-Erhebung 2017/18 (von Leibniz-Institut für Deutsche Sprache und Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) wurden 1439 Onlinefragebögen ausgewertet in Bezug auf angebotene Möglichkeiten zum Ausfüllen des Satzes:

  • „Die neu gestalteten Gruppenräume in der Bibliothek bieten _____ optimale Arbeitsbedingungen.“

Folgende Möglichkeiten wurden gewählt (4 % ohne Angabe):[193]

Angebotene
Varianten
1439
Befragte
Alter in Jahren
bis 30 41–50 über 60
den Studierenden 46 % 35 % 47 % 60 %
den Studenten 17 % 24 % 21 % 10 %
den Studentinnen
und Studenten
17 % 15 % 15 % 23 %
den Student/-innen 8 % 16 % 9 % 2 %
den StudentInnen 4 % 3 % 5 % 2 %
den Student(innen) 2 % <1 % <1 % <1 %
den Student*innen 1 % <1 % <1 % <1 %
den Student_innen <1 % <1 % <1 % <1 %
andere Variante 1 % <1 % <1 % <1 %

Das Geschlecht der Befragten hatte kaum Einfluss auf die Auswahl der Schreibweisen. Im Deutschen Referenzkorpus für die geschriebene Gegenwartssprache (DeReKo) ist im jüngsten Zeitraum Studenten mehr als fünfmal so häufig belegt wie das Vorkommen von Studierende (2010–2016: rund 150.000 gegenüber 30.000); alle anderen Formen sind selten.[193] Der Referenzkorpus enthält allerdings aus Urheberrechtsgründen keine Texte von sozialen Medien. Der Rat für deutsche Rechtschreibung nutzt in seiner Bekanntmachung im März 2021 die Partizipformen Studierende, Lehrende (siehe oben).

Im Jahr 2020 führte das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache eine Analyse des Kern-Textkorpus des Rats für deutsche Rechtschreibung durch, um die Häufigkeiten der Varianten geschlechtergerechter Schreibung für den Ausdruck Bürger im Zeitraum von 1995 bis 2019 zu ermitteln – etwa 2 Mio. Treffern für die generische Maskulinform standen insgesamt nur 15.500 Treffer für „mehrere Geschlechter kennzeichnende Schreibungen“ gegenüber (weniger als 0,01 %, Häufigkeitsklasse 16, Frequenzklasse II), durchgehend angeführt vom Binnen-I:[194]

Varianten 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
BürgerIn 426 326 377 265 314 326 352 313 351 296 320 328 333
Bürger und
Bürgerin
41 225 270 229 282 247 235 246 175 188 166 205 268
Bürger*in 0 0 0 0 0 4 0 5 54 37 99 183 268
Bürger/in 18 53 46 37 31 39 40 35 27 42 41 37 40
Bürger/-in 1 4 13 19 33 40 31 13 19 17 16 13 21
Bürger_in 0 0 0 1 0 3 6 5 8 12 10 0 0

Studien zur Akzeptanz

1983 ermittelten die feministischen Sprachwissenschaftlerinnen Marlis Hellinger und Beate Schräpel, dass „nur 10–15 % der Befragten dazu bereit waren“, die damals vorgestellten Richtlinien für geschlechtergerechtes Formulieren (Paarformen und geschlechtsneutrale Benennungen) „ohne Einschränkung in den eigenen Sprachgebrauch zu übernehmen.“[195]

2007 untersuchten Vera Steiger und Lisa Irmen am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg im Zusammenhang mit Rechtstexten die Akzeptanz für generische Maskulinformen, für Paarformen sowie für geschlechtsneutrale Bezeichnungen. Die Ergebnisse zeigten eine breite Akzeptanz neutraler Bezeichnungsformen, die als geschlechtergerechter als die beiden anderen Alternativen beurteilt wurden.[196] 2011 wurde die Studie von Steiger und Irmen mit drei Gruppen von Versuchspersonen wiederholt (Juristen, Über-60-Jährige und Personen ohne akademischen Hintergrund): Die Ergebnisse von 2007 wurden bestätigt, die Teilnehmenden zeigten eine große Akzeptanz für geschlechtsneutrale Bezeichnungen (etwa die Wahlberechtigten).[197]

Siehe oben: Studien zur Verständlichkeit geschlechtergerechter Sprache

Branchenumfragen

Anfang 2020 machte das Medienunternehmen news aktuell eine Online-Umfrage bei 415 Kommunikatoren deutscher Pressestellen und PR-Agenturen sowie bei 92 Kommunikatoren in der Schweiz – die Ergebnisse im Einzelnen:[198][199]

Deutschland Schweiz Regelung
53 % eher unwichtig: 36 %, völlig unwichtig: 17 %
45 % eher wichtig: 29 %, sehr wichtig: 16 %
45 % 32 % haben keine einheitliche Regelung
38 % 70 % formulieren geschlechtsneutral (Mitarbeitende, Studierende)
36 % 60 % schreiben männliche und weibliche Form aus (Beidnennung)
19 % 21 % verwenden Klammer-/Schrägstrich-Schreibweisen (Volontär/in)
18 % 21 % verwenden Binnen-I (VolontärIn)
14 % 13 % verwenden Gendersternchen (Volontär*in)
02 % ohne Angabe
01 % 00 % verwenden Gender-Gap (Volontär_in)
12 % 03 % verwenden keine gendergerechte Sprache

Für das Jahr 2019 fanden sich in den Geschäftsberichten von 15 der 30 deutschen DAX-Unternehmen Erklärungen, dass generische Maskulinformen „stellvertretend für alle Geschlechter“ gebraucht würden (2020er-Frauenanteile in DAX-Vorständen: 14 %, in DAX-Aufsichtsräten 35 %). Im Vergleich zu Vorjahren war ein Rückgang von Beidnennungen feststellbar; in den Berichten wurde als Begründung für die maskulinen Formen angegeben:[200]

  • „bessere Lesbarkeit“, „Sprachvereinfachung“ gegenüber Paarformen
  • „ist die weibliche Form selbstverständlich immer mit eingeschlossen“
  • „die entsprechenden Begriffe gelten im Sinne der Gleichberechtigung für alle Geschlechter“
  • „Sammelbezeichnungen wie Mitarbeiter, Aktionäre oder Kunden sind als geschlechtsneutral anzusehen“

Anfang 2021 befragte das Institut für Kommunikation und Medien der Hochschule Darmstadt zusammen mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die 30 DAX-Konzerne und erhielt 18 Antworten:[201]

  • 10 verwenden geschlechtergerechte Sprache in der internen Kommunikation und im Bereich Media Relations
    5 mit Gendersternchen oder Doppelpunkt
    5 „wenn möglich genderneutrale Formulierungen“
  • 06 planen die Einführung geschlechtergerechter Sprache, davon 3 mit Sternchen oder Doppelpunkt
  • 02 wollen keine geschlechtergerechte Sprache einführen

Von den 50 MDax-Unternehmen antworteten nur 13, davon haben 4 bereits geschlechtergerechte Sprache eingeführt (2 mit Stern/Doppelpunkt), 4 planen es (2 mit Stern/Doppelpunkt) und 5 haben sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt. Die insgesamt sieben Unternehmen, die Genderzeichen verwenden, vermeiden diese bisher in ihrer externen Kommunikation.[201]

Im April 2021 untersuchte die Arbeitsplatzbörse Indeed insgesamt 441 Beiträge der 19 Dax-Vorstandsvorsitzenden (je 20 aktuellste), die in den sozialen Medien vertreten sind (allesamt männlich): 318 Beiträge waren auf Englisch verfasst und durchgängig geschlechtsneutral (we, us, they statt he oder she). Von den 123 deutschsprachigen Beiträgen nutzten 16 das generische Maskulinum (13 %) und 39 Texte genderten (32 %), davon 19 mit Beidnennung, 8 mit Doppelpunkt, 6 mit Sternchen und 5 mit Binnen-I. In den anderen 68 Texten verwendeten die Vorstände neutrale Ausdrücke wie wir, Team, Menschen. Alle 19 Dax-Chefs hatten sich am 8. März zum Weltfrauentag geäußert und dabei gendersensible Sprache verwendet.[202]

Meinungsumfragen zur Akzeptanz

1997 untersuchten die Sprachwissenschaftlerinnen Karin Eichhoff-Cyrus und Margot Dietrich in einer repräsentativen Umfrage von über 700 Personen die Akzeptanz für sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Gesetzestexten:[203]

  • 42 % bevorzugten neutrale Formulierungen
37 % bevorzugten Beidnennung
19 % bevorzugten generische Maskulinformen

2014 führte das Meinungsforschungsinstitut Unique research im Sommer in Österreich eine Umfrage für das Nachrichtenmagazin profil durch, ohne die Anzahl der Befragten zu nennen:[204]

  • 55 % für geschlechtergerechte Sprache (Binnen-I, Paarformen)
40 % kontra
  • Im selben Jahr unterschrieben in Österreich rund 800 Personen, darunter Professoren, Lehrer und Journalisten, einen offenen Brief an die Bildungs- und Frauenministerin und den Wissenschaftsminister mit Kritik an der „sprachlichen Gleichbehandlung“. Die Unterzeichner, darunter auch der deutsche Publizist Bastian Sick, traten ein für die „Rückkehr zur sprachlichen Normalität“ und forderten Ministerin und Minister auf, „dem Wildwuchs durch das sprachliche ‚Gendern‘“ Einhalt zu gebieten.[205][206]

2017 führte YouGov im Sommer für die Deutschen Presse-Agentur (dpa) eine Befragung durch, ohne die Anzahl der Personen zu nennen; gefragt wurde, wie sie zur geschlechtergerechten Sprache etwa mit Binnen-I oder Sternchen stehen (KollegInnen, Schüler*innen):[207]

  • 37 %  dafür:' 14 % voll und ganz (15 % Frauen, 12 % Männer), 23 % eher dafür
42 % kontra: 19 % voll und ganz (14 % Frauen, 23 % Männer), 23 % eher dagegen
21 % ohne genaue Angabe
Voll und ganz dagegen waren bei 18- bis 24-Jährigen 12 %, bei 25- bis 34-Jährigen 18 %, bei 35- bis 44-Jährigen 21 %, bei 45- bis 54-Jährigen 20 % und bei Über-55-Jährigen 19 %.
  • 19 % benutzten geschlechtsneutrale Wörter immer (5 %) oder häufig (14 %) in ihrem Schriftverkehr
69 % benutzten geschlechtsneutrale Wörter niemals (32 %) oder selten (37 %)
12 % ohne genaue Angabe

2019 führte Civey im Januar für t-online.de eine Online-Umfrage mit rund 5000 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Personen in Hannover durch, nachdem die Stadtverwaltung das Gendersternchen eingeführt hatte (vergleiche Nachteile von Online-Umfragen); die Frage lautete: „Ist die Nutzung geschlechtsneutraler Sprachformulierungen Ihrer Meinung nach eine sinnvolle Maßnahme zur Gleichstellung aller Geschlechter?“[208]

  • 22 %  dafür:' 12 % auf jeden Fall, 10 % eher dafür (insg. 25 % Frauen, 18 % Männer)
67 % kontra: 48 % auf keinen Fall, 19 % eher dagegen
11 % ohne genaue Angabe
Dafür waren bei den Anhängern der SPD 36 % (vs. 49 %), der Grünen 35 % (vs. 49 %), der Linken 29 % (vs. 60 %), der FDP 14 % (vs. 75 %), der CDU/CSU 13 % (vs. 79 %) und der AfD 3 % (vs. 91 %).

2019 führte INSA-Consulere zum Jahresbeginn für den Verein Deutsche Sprache eine Umfrage bei rund 1000 zufällig ausgewählten Personen durch, unter anderem mit der Frage „Wie wichtig oder unwichtig ist Ihrer Meinung nach gendergerechte Sprache für die Gleichstellung der Frau in Deutschland?“[209]

  • 28 %  dafür:' sehr wichtig oder eher wichtig (insg. 28 % Frauen, 27 % Männer)
60 % kontra: sehr unwichtig oder eher unwichtig
12 % ohne genaue Angabe
Dagegen waren bei den Anhängern der FDP 74 % (mehr als AfD-Anhänger), 87 % fanden Gendersprache werde zu viel diskutiert; dagegen auch Anhänger der Grünen: 52 % fanden sie eher unwichtig und 60 % sehr unwichtig, 83 % fanden, genderneutrale Sprache werde zu viel diskutiert.
Die Angaben waren über alle Geschlechter, Bildungsgrade und Bundesländer hinweg ähnlich, wobei die Ablehnung genderneutraler Sprache mit zunehmendem Bildungsgrad leicht anstieg.
  • 50 % empfanden gesetzliche Vorschriften zur genderneutralen Sprache als störend, 75 % lehnten sie ab
  • 75 % nutzten beruflich keine Gendersprache, 80 % auch privat nicht
  • Der Direktor des Instituts für Deutsche Sprache, Henning Lobin, kritisierte die Umfrage und hielt die Ergebnisse nicht für tragfähig. Mit der Frage „Wie wichtig oder unwichtig ist Ihrer Meinung nach gendergerechte Sprache für die Gleichstellung der Frau in Deutschland?“ sei nichts über die Akzeptanz geschlechtergerechter Formulierungen zu erfahren. Geschlechtergerechter Sprachgebrauch könne durchaus als erwünscht angesehen werden, ohne zu meinen, dass er für die Gleichstellung der Frau besonders wichtig sei. Lobin kritisierte auch, dass in dem Artikel von Heike Schmoll über die Umfrage in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, „große Teile dessen, was kurz danach in der VDS-Pressemitteilung erscheinen sollte, wörtlich wiedergegeben“ wurden.[210]

2020 führte Infratest dimap im Mai für die Zeitung Welt am Sonntag eine Befragung durch mit dem Titel Vorbehalte gegenüber genderneutraler Sprache (siehe unten Vergleich 2020–2021).

2021 führte die Forschungsstelle Sotomo im Januar im Auftrag der schweizerischen Zeitschrift Annabelle eine Online-Umfrage bei 6.280 Deutschschweizer Frauen durch: «Wie wichtig ist Ihnen eine Sprache, die nicht nur die männliche Form verwendet, sondern geschlechterneutral ist?»[211][212]

  • 26 %  dafür:' «Das ist mir wichtig und soll konsequent umgesetzt werden»
34 % kontra: «Das halte ich für unnötig und kompliziert»
40 % neutral: «Darauf achte ich nicht besonders»
16- bis 34-Jährige: 40 % pro (28 % kontra);  35- bis 64-Jährige: 21 % (37 %);  über 65: 22 % (32 %)
mit normaler Bildung: 21 % (36 %), höherer Bildung: 22 % (41 %), Hochschulabschluss: 47 % (22 %)
  • Auch wurde gefragt: «Würden Sie sich als Feministin bezeichnen?»
44 %  dafür:' 15 % ja,  29 % eher ja
57 % kontra: 25 % nein, 32 % eher nein
16- bis 24-Jährige: 61 % pro (39 % kontra);  25- bis 34-Jährige: 61 % (39 %);  35- bis 44-Jährige: 42 % (58 %);  45- bis 54-Jährige: 35 % (65 %);  55- bis 64-Jährige: 37 % (63 %);  65- bis 74-Jährige: 35 % (65 %);  Über-75-Jährige: 35 % (64 %).

2021 führte YouGov im Februar für das Online-Karriereportal Monster eine Online-Umfrage mit 2048 Personen durch:[213][214]

  • 14 % geben an, dass Sprache Gleichberechtigung ausdrücken muss (15 % Frauen, 12 % Männer; 23 % bei 18- bis 24-Jährigen; 19 % bei 25- bis 34-Jährigen)
41 % sind eher unschlüssig: „Gendergerechte Sprache ist zwar wichtig, man kann es aber auch übertreiben“
36 % haben keine Lust, sprachliche Veränderungen im Arbeitsalltag einzuführen, und möchten alles unverändert beibehalten (32 % Frauen, 40 % Männer)
10 % ist das Thema egal

2021 führte das Marktforschungsunternehmen Respondi im April für die Personalberatungsgruppe Königsteiner eine Umfrage bei 1059 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch, die in den letzten 12 Monaten an einem Bewerbungsprozess teilgenommen hatten: Sollte in Stellenanzeigen gegendert werden?[215][216]

  • 38 % dafür (42 % Frauen, 33 % Männer; 47 % bei akademisch Gebildeten)
62 % kontra
20- bis 29-Jährige: 51 % pro;  30- bis 39-Jährige: 42 %;  40- bis 49-Jährige und 50- bis 59-Jährige: 25 % pro

2021 führte Infratest dimap im Mai für die Zeitung Welt am Sonntag eine Befragung durch mit dem Titel Weiter Vorbehalte gegen gendergerechte Sprache (anknüpfend an die entsprechende Befragung vom Mai 2020 mit 1008 Interviews). Mit 1198 wahlberechtigten Personen wurden 781 Telefon- und 417 Online-Interviews durchgeführt zu der Frage: „Wie stehen Sie zur Nutzung einer solchen Gendersprache in Presse, Radio und Fernsehen sowie bei öffentlichen Anlässen?“ Dazu wurden zwei Beispiele genannt: die Form mit Binnen-I im Wort „WählerInnen“ mit kurzer Sprechpause vor dem großen „i“ als Alternative zur vollständigen Beidnennung („Wählerinnen und Wähler“) sowie als neutrale Form das substantivierte Partizip „die Zuhörenden“ als Alternative zum generischen Maskulinum („den Zuhörern“):[217][218][219][220]

  • 2021: 26 %  dafür:' 10 % voll und ganz, 16 % eher dafür (insg. 31 % Frauen, 21 % Männer)
2020: 35 %  dafür:' 16 % voll und ganz, 19 % eher dafür (insg. 39 % Frauen, 31 % Männer)
2021: 65 % kontra: 36 % voll und ganz, 29 % eher kontra (insg. 59 % Frauen, 71 % Männer)
2020: 56 % kontra: 30 % voll und ganz, 26 % eher kontra (insg. 52 % Frauen, 61 % Männer)
2021: 09 % ohne genaue Angabe
2020: 09 % ohne genaue Angabe
  • 2021: Personen mit hoher Bildung: 32 % pro (63 % kontra), mittlerer Bildung: 23 % (67 %), niedriger Bildung: 24 % (66 %)
2020: Personen mit hoher Bildung: 49 % pro (48 % kontra), mittlerer Bildung: 29 % (60 %), niedriger Bildung: 29 % (58 %)
  • 2021: 18- bis 39-Jährige: 38 % pro (54 % kontra), 40- bis 64-Jährige: 25 % (67 %), Über-64-Jährige: 16 % (72 %)
2020: 18- bis 39-Jährige: 48 % pro (43 % kontra), 40- bis 64-Jährige: 32 % (61 %), Über-64-Jährige: 27 % (62 %)
  • 2021: Anhänger der Grünen: 47 % pro (48 % kontra), der SPD: 33 % (57 %), der CDU/CSU: 25 % (68 %), der Linken: 25 % (72 %), der FDP: 17 % (77 %), der AfD: 11 % (83 %)
2020: Anhänger der Grünen: 56 % pro (37 % kontra), der SPD: 42 % (54 %), der CDU/CSU: 30 % (64 %), der Linken: 59 % (41 %), der FDP: 24 % (76 %), der AfD: 16 % (64 %)
  • 2021 leitete die Welt am Sonntag ihren Bericht ein mit der Behauptung: „65 Prozent der Bevölkerung sind gegen Binnen-I und Sternchen“.[221]
    Infratest Dimap fasste ihre Ergebnisse zusammen: „Die zunehmende Präsenz einer gendergerechten Sprache in Medien und Öffentlichkeit hat deren Akzeptanz nicht gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Ablehnung gestiegen.“[217]
2020 leitete die Online-Ausgabe der Zeitung ihren Bericht unter der Überschrift Mehrheit der Frauen will keine Gendersternchen mit der Aussage ein: „Die Mehrheit der Deutschen lehnt es ab, die deutsche Sprache zwanghaft zu verweiblichen“, und setzte das Wort Gendersprache in Anführungszeichen.[180]

Kritik

Siehe auch unten: Debatten Pro und Kontra (Weblinks)

In seinem Buch Logbuch Deutsch beschrieb der Germanist und Romanist Roland Kaehlbrandt die geschlechtergerechte Sprache als ein Produkt einer „Bevormundungsgesellschaft“, deren Akteure mit „übertriebener Selbstgewissheit“ ihre sprachpolitische Agenda verfolgten und hierbei eine Art „Moraldeutsch“ ins Leben gerufen hätten. Auch ästhetische Argumente gegen das „Gerechtigkeitsdeutsch“ führte er an und konstatierte Künstlichkeit und den Verlust von Sprachschönheit: „Die sprachlichen Verrenkungen, die aus dem akademischen Milieu in die Öffentlichkeit gelangen, zeugen zwar von Engagement für die Sache, aber leider auch von Weltfremdheit und mangelndem Sprachgefühl.“[222]

Der Sprachwissenschaftler Josef Bayer problematisiert, dass die Gendersprache keine aus der Sprache selbst hervorgehende Evolution darstelle, sondern „ein von aussen aufgesetztes Reförmchen“ sei. Mit natürlichem Sprachwandel habe „Gendersprache nicht das Geringste zu tun“.[223]

Die Genus-Sexus-Debatte

Kritiker der geschlechtergerechten Sprache werfen den Befürwortern vor, die Kategorien Genus (grammatisches Geschlecht) und Sexus (natürliches Geschlecht) nicht deutlich genug voneinander zu trennen. So vertreten etwa die Sprachwissenschaftler Damaris Nübling und Henning Lobin den Standpunkt, „dass in der Linguistik längst der Nachweis erbracht“ worden sei, „dass das Genus direkte Auswirkungen auf die Vorstellung von Sexus hat, und zwar konkret auf die Wahrnehmung.“[224] Auch für Anatol Stefanowitsch ist es „wissenschaftlicher Konsens“ und „keine feministische Randposition“, dass sich das Genussystem des Deutschen „bei Personenbezeichnungen systematisch auf den Sexus der bezeichneten Person bezieht.“[225]

Die Sprachwissenschaftlerin Martina Werner kritisiert 2017, die Feministische Linguistik mache „keinen Unterschied zwischen Genus und Sexus“ und setze damit „unbewusst die Argumentationslogik der Richtung fort, gegen die zu argumentieren sie eigentlich angetreten ist, nämlich die sexualisierende Grammatikschreibung.“ Werner bezweifelt, dass eine grammatische Kategorie wie das Genus ein „Diskriminierungspotenzial“ bergen kann. Als „Auslöser der Genus-Sexus-Debatte“ könne „die unter Umständen missverständliche Terminologie angenommen werden (Genus ‚masculinum, femininum‘).“[226] Die Kritik der Sprachwissenschaftlerin Ewa Trutkowski setzt 2020 an der gleichen Stelle an: „Gendern, also die Nutzung sogenannter gendergerechter Sprache, kann als Konsequenz der Vermengung des Merkmals Genus mit dem Merkmal Sexus angesehen werden.“[227]

Verteidigung des generischen Maskulinums

Ein Großteil der Vorschläge für geschlechtergerechte Sprachformen resultiert aus dem Bemühen, den Gebrauch des generischen Maskulinums zu meiden, eine grammatische Form, die seit den 80er Jahren im Fokus feministischer Sprachkritik steht. Luise F. Pusch: „Kurz, der wahre Feind ist das ‚generische Maskulinum‘, das (…) Frauen besser unsichtbar macht als jede Burka“.[228] Versuche, das generische Maskulinum zu rehabilitieren, wurden unter anderem von Sprachwissenschaftlern wie Peter Eisenberg, Helmut Glück und Josef Bayer unternommen, die systemlinguistisch argumentieren. So fordert Peter Eisenberg 2018 „Finger weg vom generischen Maskulinum!“ und beklagt einen „Krieg gegen das generische Maskulinum“. Eisenberg sieht im generischen Maskulinum „eine in der Sprache tief verankerte, elegante und leistungsstarke Möglichkeit zur Vermeidung von Diskriminierung.“ Er hält die semantische Charakterisierung des generischen Maskulinums „Frauen sind mitgemeint“ für inkorrekt: „Frauen sind gar nicht gemeint, ebenso wenig wie Männer oder Geschlechtsidentitäten jenseits der binären Norm.“[229]

Gisela Zifonun, bis 2011 Leiterin der Abteilung Grammatik am Institut für Deutsche Sprache, weist 2018 darauf hin, dass das generische Maskulinum fest in der deutschen Sprache verankert sei, unter anderem in Wortbildungen (Suffigierungen) wie aufklärerisch, meisterhaft oder anfängerhaft. Ein solches Wort müsse notwendigerweise geschlechtsneutral sein, denn „Sexus oder Gender“ zähle „nicht zu den relevanten Komponenten des Begriffs“. Zifonun führt weiter aus, dass die in vielen Sprachzusammenhängen feststellbare „Irrelevanz von Gender- oder Sexusmerkmalen“ von den Gegnern des Genderns oft zur Verteidigung des generischen Maskulinums in Anspruch genommen wird: „Referenzsemantisch spricht einiges für diese Position.“[92]

Josef Bayer beruft sich 2019 in der Neuen Zürcher Zeitung auf die Markiertheitstheorie von Roman Jakobson (1896–1982) und kritisiert die Gleichsetzung des Maskulinums mit biologischer Männlichkeit (siehe oben zur Genus-Sexus-Debatte). Wörter wie Student und Studenten beinhalten in seinen Augen „keine Festlegung auf das natürliche Geschlecht und somit auf männliche Wesen.“ Er weist darauf hin, dass solche Substantive unmarkierte Formen sind, „die den Bezug auf weibliche Wesen, die studieren, automatisch mit einschliessen.“[223] Der Journalist und Philosoph René Scheu meinte 2019 im selben Medium, es sei an der Zeit, „das generische Maskulinum neu zu entdecken: Es ist von schlichter Eleganz, weil es niemanden aus-, dafür aber alle einschliesst.“[230]

Kritik an sprachidealistischen Konzepten

Der geschlechtergerechten Sprache wird von einigen Kritikern vorgeworfen, sie beruhe auf einem sprachidealistischen Ansatz. Es wird in diesem Zusammenhang die Frage aufgeworfen, in welchem Maße Sprache das Denken beeinflusst und in wieweit ein gezielt herbeigeführter Sprachwandel einen gesellschaftlichen Wandel bewirken kann. Luise F. Pusch stellte wiederholt eine direkte Verbindungslinie zwischen Sprachwandel und sozialem Wandel her, so 2017: „Wir verändern die Sprache, damit verändern wir die Vorstellungen, die Bilder im Kopf, das Bewusstsein – und den ganzen Rest.“[231]

Der Sprachwissenschaftler Hans-Martin Gauger hatte Pusch 2014 geantwortet, die feministische Sprachkritik überschätze „gewaltig die bewusstseinsbildende Macht einer Sprache.“[232] Auch die Sprachwissenschaftlerin Margarete Jäger hinterfragte 2006 das Potenzial von Sprache, gesellschaftliche Veränderungen auszulösen: „Diese Vorstellung von der Kraft der Sprache macht zwar verständlich, weshalb die Linguistinnen meinen, durch sprachliche Veränderungen den Frauen einen entscheidenden Dienst zu erweisen, denn sie sehen einen mehr oder weniger starken Automatismus gesellschaftlicher Veränderung durch Veränderung der Sprache. Diesen Automatismus aber gibt es nicht. Er erinnert eher an sprachmagische Vorstellungen vergangener Zeiten, deren Relikte heute noch bei Flüchen und Beschwörungen zu beobachten sind“. Als Diskurstheoretikerin kritisiert Jäger eine in ihren Augen einseitige Fokussierung auf das Wie (Wortebene) und konstatiert eine Vernachlässigung des Was (Inhalt der Äußerungen/das Sprechhandeln), ohne damit jedoch grundsätzlich die Notwendigkeit einer geschlechtergerechten Sprache in Frage zu stellen.[233]

Gisela Klann-Delius vertrat 2008 die Auffassung, die Sprache sei für gesellschaftliche Probleme weder verantwortlich, noch könne sie diese beheben.[234] Ähnlich sieht es Wolfgang Klein, der 2019 einwendet, die Rolle der Sprache werde in diesem Zusammenhang „ein bisschen überschätzt“.[235]

Ablenkung von der Kernaussage

Die Sprachwissenschaftlerin Gisela Klann-Delius nannte 2005 in ihrem Buch Sprache und Geschlecht als einen Kritikpunkt, dass bei gegenderten Texten der Aspekt des Geschlechtlichen häufig in einer Weise in den Vordergrund trete, die von der beabsichtigten Kernaussage ablenke; Beispiel für eine konventionelle Formulierung mit geschlechtergerechter Variante:[236]

  • Ärzte betrachten den Therapeuten allenfalls als Tröster für ihre Patienten.

 → Ärztinnen und Ärzte räumen dem therapeutischen Beruf allenfalls eine tröstende Funktion ein.

Klann-Delius merkte an, dass bei der Umformulierung wesentliche „Ausdrucksnuancen verschwinden“ und „der konkrete Gehalt der Äußerung (Therapeut als Tröster) einer geschlechtergerechten, aber wenig lebendigen und konkreten Darstellungsweise“ geopfert werde.[236]

Probleme beim mündlichen Vortrag

Als weitere Kritik wird vorgebracht, dass gegenderte Texte beim Einsatz von schriftbildbezogenen Gestaltungsmitteln wie Schrägstrich und Binnen-I für den mündlichen Vortrag nur wenig geeignet seien (siehe oben Aussprache von Kurzformen).

Die Gesellschaft für deutsche Sprache lehnte im August 2020 das Binnen-I sowie Schreibweisen mit Genderzeichen ab, weil sie sich beim Vortragen nicht eindeutig verschriftlichen ließen – unklar bleibe, was im vorgetragenen Text stehe. Außerdem könne es zu Missverständnissen beim mündlichen Vortrag kommen, wenn etwa beim Hören nur die weibliche Form wahrgenommen werde (siehe GfdS-Kritik zur Verschriftlichung von Gender-Pausen).

Kritik auf semantischer Ebene

Einige Sprachwissenschaftler und Schriftsteller lehnen die Verwendung des substantivierten Partizips I zur Bildung von Ersatzformen (Studierende, Lehrende, Teilnehmende) aus semantischen Gründen ab. Eine solche Wortbildung beschreibe üblicherweise eine Person, die gerade etwas tue (Aspekt der Gleichzeitigkeit). Wolfgang Klein verdeutlichte 2019 in den Lübecker Nachrichten den Unterschied: „Der Fahrer und der Fahrende zum Beispiel, das ist schon etwas anderes. Der Fahrende ist der, der gerade fährt. Die Tänzerin muss nicht unbedingt gerade tanzen, die Tanzende aber sehr wohl“.[237] Der Schriftsteller Max Goldt meinte im Jahr 2002, nicht alle Studenten seien immer „studierend“ (mit ihrem Studium beschäftigt) und nicht alle, die sich gerade Studien widmeten, seien zwangsläufig auch Studenten oder Studentinnen: „Wie lächerlich der Begriff Studierende ist, wird deutlich, wenn man ihn mit einem Partizip Präsens verbindet. Man kann nicht sagen: In der Kneipe sitzen biertrinkende Studierende. Oder nach einem Massaker an einer Universität: Die Bevölkerung beweint die sterbenden Studierenden. Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren.“[238] Der Sprachforscher Helmut Glück hat der Verwendung des Partizip I in der geschlechtergerechten Sprache 2020 ein ganzes Buch gewidmet.[239]

Der Linguist Peter Eisenberg sieht eine Daseinsberechtigung von Partizipialsubstantiven, weist aber darauf hin, dass das Partizipialsubstantiv eine andere Bedeutung als das Nomen Agentis hat: So sei „Die Mitarbeitenden werden das Ziel der Klasse erreichen“ etwas völlig anderes als „Die Mitarbeiter von Audi werden Erfolg haben.“[240]

Betonung der Geschlechterdifferenz durch Sichtbarmachung

Klann-Delius nannte 2005 als weiteren Kritikpunkt, die geschlechtergerechte Sprache bekräftige die „Relevanz von Geschlecht als sozialer Kategorisierung“ weiter, obwohl die Intention des Gleichstellungsgedankens eigentlich in die gegenteilige Richtung ziele.[236]

Der Psycholinguist Wolfgang Klein fasste 2008 in Bild der Wissenschaft zusammen: Der Sexismus, der eigentlich bekämpft werden soll, werde mit den gendergerechten Schreibweisen erst in die Sprache eingeführt. Die Beidnennungen würden jetzt erst unterstreichen, dass ein weiblicher Professor nur eine Professorin sein kann – und möglicherweise doch keine Frauen gemeint sein könnten, wenn von Politikern die Rede ist.[241]

Die Journalistin Caroline Fetscher schrieb 2019 im Tagesspiegel von einem „Grundwiderspruch“ in den Reformkonzepten: „Frauen sollen auftauchen und zugleich Geschlechter verschwinden – Aktuelle Reformkonzepte plagen sich hier mit einem Grundwiderspruch herum. Einerseits sollen Frauen in ‚Bürger*innen‘ auftauchen (selten angeführt werden ‚Kriegsverbrecher*innen‘ oder ‚Täter*innen‘). Andererseits soll die binäre Geschlechterordnung – männlich, weiblich – verschwinden. Einerseits soll also Identität betont werden, andererseits universalistische Gleichheit.“[242]

Die Schriftstellerin Nele Pollatschek äußert 2020 im Tagesspiegel Kritik an der Strategie der Sichtbarmachung des Geschlechtes und bezeichnet Gendern als „sexistisch“. Denn Gendern mache das Geschlecht des Bezeichneten zur wichtigsten Informationskategorie. Sie verweist auf die Situation in Großbritannien, wo Feministinnen sich für die Abschaffung feminin markierter Wörter wie actress oder authoress einsetzen. Pollatschek besteht darauf, als „Schriftsteller“ bezeichnet zu werden: „Ich gendere nicht, ich möchte nicht gegendert werden, gerade weil ich weiß, wie Diskriminierung sich anfühlt.“[243]

Ablenkung oder Verdrängung von sozialen Ungleichheiten

Kritiker der geschlechtergerechten Sprache verweisen darauf, dass diese von tatsächlichen sozialen Ungleichheiten ablenke oder diese verdränge. Laut der österreichischen Ethnologin Ingrid Thurner veränderten etwa Alternativformen wie das Binnen-I nichts an den tatsächlichen Ungleichstellungen zwischen Männern und Frauen.[244] Das überproportionale Interesse für gendergerechte Sprache wird mitunter als neoliberale Strategie kritisiert, die von der sozialen Ungleichheit zwischen armen und reichen Bevölkerungsgruppen ablenke.[245] Gendergerechte Sprache wird in diesem Zusammenhang – unter anderem von dem Philosophen Richard David Precht – als linke Symbolpolitik eingeordnet, die reale Verhältnisse nicht verbessere.[246]

Dieses Argument gegen geschlechtergerechte Sprache wird auch häufig kritisiert als rhetorisches Ablenkungsmanöver (Whataboutism): Sprachliche Gleichstellung und sozioökonomische Gleichstellung schlössen sich gegenseitig nicht aus, sondern könnten vielmehr parallel verfolgt werden.[247][248]

Kritik an psycholinguistischen Studien

Befürworter der geschlechtergerechten Sprache verweisen oft auf psycholinguistische Studien, die empirisch belegten, dass bei der Rezeption des generischen Maskulinums verstärkt an männliche Personen gedacht werde. Der „gedankliche Einbezug von Frauen“ sei beim generischen Maskulinum geringer als bei geschlechtergerechten Sprachformen.[249]

Einige Sprachwissenschaftler stellen die Aussagekraft dieser Studien in Frage: „Tests dieser Art sagen nichts aus über eine generell mit dem generischen Maskulinum assoziierte mentale Sexus-Zuweisung“, stellt die Linguistin Gisela Zifonun fest.[250] Die Sprachwissenschaftlerin Ewa Trutkowski weist darauf hin, dass es stark vom sprachlichen Kontext abhänge, welche Assoziationen ein Wort auslöst. Assoziationsstudien, die in so differenzierter Form unterschiedliche Kontexte berücksichtigen würden, gebe es aber bislang nicht. Nach ihrer Einschätzung bewegten sich Verfechter des Genderns, die sich auf solche Studien berufen, auf „dünnem Eis“.[227]

Auch der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg hält die Aussagekraft von psycholinguistischen Studien für eher gering: „Assoziationstests sind unbrauchbar, wenn es um die Frage geht, welches die Grundbedeutung von Lehrer, Spion oder Soldat ist.“[251]

Vorwurf der Elitensprache

Sabine Mertens vom Verein Deutsche Sprache hält die gendergerechte Sprache für ein „Elitenthema“, das bloß an Universitäten und im Feuilleton diskutiert werde, für die meisten Menschen aber nicht nachvollziehbar sei und sie verunsichere.[252] Uli Fricker, Redakteur des Südkurier, zieht 2019 diesbezüglich Parallelen zum 18. Jahrhundert, als „die Elite plötzlich französisch sprach, um sich vom Volk abzuheben“. Die Mehrheit der Sprachnutzer würde sich bevormundet und abgehängt fühlen von dem „komplizierten Gender-Schnack mit seinen Fallen und Gruben“.[253]

Andere Sprachen

  1. Englisch
  2. Französisch
  3. Isländisch und Finnisch
  4. Spanisch und Portugiesisch
  5. Schwedisch
  6. Thailändisch

Englisch

1973 untersuchte die US-amerikanische Sprachwissenschaftlerin Robin Lakoff im Zusammenhang mit der zweiten Welle der Frauenbewegung die unterschiedliche Sprache von Männern und von Frauen im Englischen. Unter der Überschrift Language and Woman’s Place („Sprache und die Stellung der Frau“) arbeitete Lakoff heraus, welche Bedeutungsinhalte und Einstellungen die Sprechenden jeweils transportieren. Die Studie zur Marginalisierung von Frauen in der Sprache und im Sprachgebrauch zeigte auf, wie die benachteiligte Stellung der Frau in gesellschaftlichen Bereichen sowohl zum Ausdruck gebracht als auch bekräftigt wird.[d: 32][254] Dieser Arbeit wird oft zugeschrieben, das Verhältnis von Sprache und Gender/Geschlecht als Forschungsobjekt in der Sprachwissenschaft und anderen Disziplinen angestoßen und etabliert zu haben (siehe Gender-Defizit-Modell). Bald darauf begann die neue Disziplin der Genderlinguistik geschlechtsspezifische Varietäten von Sprache zu untersuchen.[255]

Substantive

In der englischen Sprache haben Substantive kein grammatisches Geschlecht (Genus) und Personenbezeichnungen sind allgemein geschlechtsneutral (Sexus-indifferent). So kann das englische Wort teacher sowohl einen Lehrer als auch eine Lehrerin oder eine nichtbinäre Person bezeichnen und von allen als Berufsbezeichnung benutzt werden. Die Ableitung geschlechtsspezifischer Wortformen spielt kaum eine Rolle, nur wenige Bezeichnungen werden abgeleitet, etwa mister → mistress (Frau, Herrin) oder Adelstitel wie prince → princess (Prinzessin). Abgeleitete Berufsbezeichnungen wie actress (Schauspielerin) oder stewardess (Flugbegleiterin) gelten als abwertend gegenüber den männlichen Entsprechungen und finden sich seit der Jahrtausendwende immer seltener (vergleiche Movierung im Englischen).[256][257] Eine Ausnahme hiervon ist die Aufteilung der Oscar-Auszeichnungen in Best Actor (Bester Hauptdarsteller) und Best Actress (Beste Hauptdarstellerin).

Pronomen

Der generische Gebrauch von Maskulina wurde erstmals 1973 kritisch untersucht in Bezug auf geschlechtsspezifische Stellenausschreibungen.[258] 1975 folgte die Studie Androcentrism in Prescriptive Grammar („Androzentrismus in präskriptiver Grammatik“) zu Personalpronomen, die festhielt, wie der britische Staat im Jahr 1850 gesetzlich in den bis dahin üblichen Sprachgebrauch eingegriffen hatte, um den Gebrauch des männlichen Pronomens he im generischen Sinne zu erzwingen.[259]

Im Englischen findet sich seit dem 14. Jahrhundert – etwa hundert Jahre nach dem Aufkommen der Plural-Pronomen – auch die unbestimmte Verwendung des pluralen Fürworts they in der singularen Bedeutung für eine einzelne Person, als neutrale Alternative zu den geschlechtsbezogenen Pronomen he und she (siehe Singulares „they“ im Englischen).[260] Ab Mitte der 2010er-Jahre verbreitet sich das singulare they für nichtbinäre Personen. Daneben gibt es immer wieder Vorschläge für geschlechtlich unbestimmte Fürwörter wie xe, ze oder das zie / hir von Norrie May-Welby;[261] der US-amerikanische Mathematiker Michael Spivak erfand die sogenannten „Spivak-Pronomene…em…eir…eirs…emself. Von diesen kreativen Lösungen konnte aber noch keine nennenswerte Verbreitung oder Akzeptanz erlangen (siehe Gender Census 2021). Als Schrägstrichschreibung findet sich mitunter s/he (entspricht dem deutschen Vorschlag „sier“).

Anrede

Als geschlechtsneutrale Anrede ist die Form Mx (gesprochen „Mix“ oder „Max“) seit der Jahrtausendwende aufgekommen, dabei werden die Endungen der männlichen Anrede Mr (Mister „Herr“) und der weiblichen Form Mrs oder kurz Ms (Mistress „Frau“) durch ein „x“ ersetzt. 2015 nahm das britische Wörterbuch Oxford English Dictionary die Anredeform Mx auf.[262][263][264] Die US-amerikanische Schreibweise Mx. (statt Mr. oder Ms.) steht seit 2016 im Merriam-Webster’s Dictionary.[265]

Französisch

In der französischen Sprache gibt es im Unterschied zum Deutschen verschiedene Personalpronomen für die zwei Geschlechter auch in der Pluralform: „sie singen“ heißt ils chantent für männliche und elles chantent für weibliche Personen. Für gemischtgeschlechtliche Personengruppen werden die männlichen Pronomen verwendet.[266]

Für einige Berufsbezeichnungen gibt es geschlechtsneutrale Substantive, sogenannte épicènes, beispielsweise l’architecte (der/die Architekt/in) – le/la pianiste (der/die Pianist/in) – le/la sécretaire (der/die Sekretär/in).[267] Als neue geschlechtsneutrale Bezeichnungen (nouveaux épicènes) kommen Bezeichnungen wie le/la juge (der/die Richter/in) und le/la ministre (der/die Minister/in) hinzu: So löste etwa in der französischen Politik gegen Ende des 20. Jahrhunderts die Anrede Madame la Ministre die zuvor verwendete Anrede Madame le Ministre weitgehend ab.

Bereits ab den 1970er-Jahren wurden für Berufsbezeichnungen mit maskulinem Genus feminine Movierungen vorgeschlagen: Bezeichnungen, die auf -eur enden, bekommen die weibliche Endung -euse oder -trice, beispielsweise un animateur → une animatrice (Moderator/in) oder un vendeur → une vendeuse (Verkäufer/in). Bei anderen Bezeichnungen wird ein -e angehängt, wodurch sich die Schreibweise, nicht aber die Aussprache ändert: un délégué → une déléguée (Delegierter/Delegierte). Sowohl in Stellenausschreibungen als auch in der Presse fanden die Femininformen von gehobenen Berufen aber in Frankreich keine Anwendung.[267] Im frankokanadischen Québec fanden Bezeichnungen wie députée (Abgeordnete) und chirurgienne (Chirurgin) schon in den 1970ern ohne Weiteres Eingang in die Behördensprache, dann in Belgien, Luxemburg und in der französischsprachigen Schweiz.[268]

1984 setzte Yvette Roudy, französische Ministerin für die Rechte der Frau, eine Kommission für die Formulierung frauengerechter Berufs- und Funktionsbezeichnungen ein. Deren Vorschläge zu weiblichen Bezeichnungen, Titeln und Dienstgraden ließ der scheidende sozialistische Premierminister Laurent Fabius 1986 den entsprechenden Dienststellen zur Beachtung zukommen (Circulaire du 11 mars 1986 relative à la féminisation des noms de métier, fonction, grade ou titre).[269][270]

1992 ergab eine Umfrage, dass die Ableitungen von Endungen mit -eur zu -euse oder -eure unbeliebt waren (etwa auteuse beziehungsweise auteure). Auch die Bildung mit -esse wurde mehrheitlich abgelehnt (Ausnahme: doctor → doctoresse). Den höchsten Zuspruch bekamen zwei Kombinationen:[267]

  • weiblicher Artikel + männliches Substantiv: une auteur
  • „weiblich“ + männliches Substantiv: femme auteur

1999 stellte die staatliche Forschungsorganisation Centre national de la recherche scientifique eine Liste mit weiblichen Berufsbezeichnungen zusammen und schlug beispielsweise die feminine Form écrivaine (Schriftstellerin) vor.

Die Académie française lehnte vorgeschlagene Schreibweisen oder Beidnennung mit einer femininen Form stets ab: Das generische Maskulinum sei die neutrale, unmarkierte Form.[271] Die Aufgabe der staatlichen Académie ist seit 1635 die „Vereinheitlichung und Pflege der französischen Sprache“.

Écriture inclusive

2017 erschien ein französisches Schulbuch mit écriture inclusive („inklusive Schreibweise“), in dem als gendergerechte Form der Mediopunkt verwendet wurde, beispielsweise in les député·e·s et les électeur·rice·s (Abgeordnete und Wähler·innen). Premierminister Édouard Philippe wies die staatlichen Behörden umgehend an, diese Gender-Schreibweisen nicht in amtlichen Texten zu gebrauchen: Die Staatsverwaltung müsse sich „aus Gründen der Verständlichkeit und der Klarheit an die grammatischen und syntaktischen Regeln halten“.[272][273][274] Zuvor hatte sich bereits der französische Blindenverband gegen die écriture inclusive ausgesprochen, weil sie Sehbehinderten die Nutzung von Vorleseprogrammen (Screenreadern) fast unmöglich mache. Die Académie française sprach sogar von einer „tödlichen Gefahr“ für die französische Sprache, „für die sich unsere Nation gegenüber den künftigen Generationen von nun an zu verantworten hat“.[275] Die Académie verwarf weiterhin alle Formen der geschlechtergerechten Sprache, selbst weibliche Endungen für Berufsbezeichnungen; dem folgte der Premierminister jedoch nicht, sondern erklärte weibliche Formen ausdrücklich für erwünscht.[271][276] Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Vereinten Nationen (UN) sowie die Europäische Union (EU) veröffentlichten weiterhin französischsprachige Dokumente in inklusiver Schrift.[275]

2019 stellte die Académie mit nur zwei Gegenstimmen fest, dass es keine prinzipiellen Hinderungsgründe gibt, in der französischen Sprache Berufsbezeichnungen, Funktionsbezeichnungen, Titel und akademische Grade in der weiblichen Form zu verwenden.[277]

Im Mai 2021 gibt Frankreichs Bildungsminister Jean-Michel Blanquer per Erlass bekannt, dass Berufs- und Funktionsbezeichnungen von Frauen jetzt offiziell in weiblicher Form erlaubt sind. Das Ministerium empfiehlt die Nutzung der femininen Formen und fordert, dass „die Wahl von Beispielen oder Aussagen“ im Schulunterricht „die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen respektieren müsse, sowohl durch feminisierende Begriffe als auch durch die Bekämpfung stereotyper Darstellungen“.[278]

Ausdrücklich verboten – wie seit 2017 in den Ministerien – ist an Schulen und im Bildungsbereich ab jetzt die Verwendung der écriture inclusive in der Schriftsprache (mehrgeschlechtliche Schreibweisen mit Mediopunkt: député·e·s, oder mit Punkt: député.e.s): Pünktchenwörter zur Umsetzung der geschlechtergerechten Sprache seien zu komplex und behinderten das Lesen und Erlernen des Französischen.[279][275] Die Einhaltung der grammatischen Regeln im Schulunterricht sei de rigueur (streng zu befolgen). Zuvor hatten Hélène Carrère d’Encausse, Ständige Sekretärin der Académie française, und Marc Lambron, Direktor der Académie, am 5. Mai mitgeteilt, dass inklusives Schreiben „nicht nur kontraproduktiv“ im Kampf gegen sexistische Diskriminierung sei, „sondern auch schädlich für die Praxis und die Verständlichkeit der französischen Sprache“.[278] Die Bildungsgewerkschaft SUD warf dem Minister vor, der pädagogischen Gemeinschaft seine eigene Rückständigkeit aufzuzwingen.[279]

Isländisch und Finnisch

Die isländische Sprache hat das geschlechtsneutrale Pronomen hán als Zusammenfassung von „er/sie“ (ähnlich zum neuen schwedischen hen). Es wird seit 2016 an der Universität Island gelehrt und wurde aus dem finnischen hän gebildet.[280] Die finnische Sprache ihrerseits kennt kein grammatisches Geschlecht (Genus).[281]

Spanisch und Portugiesisch

In der spanischen und der portugiesischen Sprache wird aufgrund der häufigsten Markierungen des Genus eines Wortes durch die Endung -o oder -a von manchen das Schriftzeichen „@“ (At-Zeichen) als Kombination beider Buchstaben verwendet.[282] So wird die Begrüßung „Liebe Freundinnen und liebe Freunde“ auf Portugiesisch eingekürzt: Caras amigas e caros amigos → Car@s amig@s. In vielen romanischen Sprachen werden Adjektive wie gezeigt anders als im Deutschen auch im Plural genusabhängig dekliniert.

Weil Spanisch eine weltweit gesprochene Sprache ohne Normierungsinstanz ist, entwickeln einzelne Sprachgemeinschaften unterschiedliche Ansätze des Genderns. Im Rahmen der weltweiten Gender-Debatte zur Sichtbarkeit der Geschlechter ersetzen junge Leute beispielsweise in Argentinien die feminine Endung -a und das maskuline -o durch ein neutrales -e, etwa bei bienvenidos (Willkommene) → bienvenides, oder bei secundarias (Sekundarschüler) → secundaries. Auch findet sich neben dem weiblichen Pronomen ella (sie) und dem männlichen él (er) die genderneutrale Form elle.

In den USA, die einen Bevölkerungsanteil von über 18 % Hispanics und Latinos haben, wird neben der Kurzform mit dem At-Zeichen auch das „x“ als geschlechtsneutrale Endung eingesetzt: Latina & Latino → Latin@ oder Latinx (vergleiche X-Endung als experimenteller Vorschlag im Deutschen, japanisches X-gender).[282]

Schwedisch

In der schwedischen Sprache gibt es seit 2015 offiziell neben den beiden persönlichen Fürwörtern han („er“) und hon („sie“) das geschlechtsneutrale hen (nicht übersetzbar, am ehesten: „sier“). Es ist geschlechtlich unbestimmt und meint eine Person unbekannten oder unbestimmten Geschlechts, weshalb es auch für Personen mit nichtbinärer Geschlechtsidentität verwendet werden kann. Seinen Ursprung hat hen in den 1960er-Jahren, als schwedische Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler es – nach dem Vorbild des Finnischen – empfahlen zur Vereinfachung der Beidnennung han eller hon („er oder sie“). Zunächst setzte sich der Vorschlag aber in Schweden nicht durch.[283][284] 2012 erschien das Kinderbuch Kivi & Monsterhund von Jesper Lundqvist, in dem die Hauptfigur mit dem Fürwort hen bezeichnet und allgemein auf Geschlechterzuschreibungen verzichtet wurde. Das Buch löste eine gesellschaftliche Debatte über Geschlechtersensibilität in Schweden aus. 2014 nahm die Schwedische Akademie hen in ihre Wortliste auf und seit April 2015 steht es auch im offiziellen Wörterbuch der schwedischen Sprache Svenska Akademiens ordlista (dem Duden vergleichbar).[284][285]

Thailändisch

Die thailändische Sprache kennt kein grammatisches Geschlecht. Bestimmte Substantive haben eine geschlechtsspezifische Bedeutung, etwa chai ชาย „Mann“ – ying หญิง „Frau“ – pho พ่อ „Vater“ – mae แม่ „Mutter“ – racha ราชา „König“ – rachini ราชินี „Königin“. Die meisten Substantive sind hingegen in ihrer lexikalischen Bedeutung geschlechtsneutral, etwa khon (คน „Mensch“), khru (ครู „Lehrer/in“) oder nakrian (นักเรียน „Schüler/in“, wörtlich „Person-lernen“). Soll das Geschlecht der Person mitangegeben werden, so erfolgt dies durch Wortzusammensetzung, etwa nakrian-chai (นักเรียนชาย „Schüler“, wörtlich „Person-lernen-Mann“) und nakrian-ying (นักเรียนหญิง „Schülerin“, wörtlich „Person-lernen-Frau“). Selbst manche Bezeichnungen für Familienmitglieder sind in ihrer Grundform geschlechtsneutral, etwa phi (พี่ „älteres Geschwister“) und nong (น้อง „jüngeres Geschwister“). Soll hingegen mitgeteilt werden, ob es sich um einen Bruder oder eine Schwester handelt, ist wiederum eine Zusammensetzung erforderlich, etwa phi-sao (พี่สาว „ältere Schwester“) und nong-chai (น้องชาย „jüngerer Bruder“).[286]

Mit Bezug auf Gruppen verschiedenen Geschlechts wird in der Regel die geschlechtsneutrale Grundform verwendet. Auch bei der Anrede eines Publikums werden meist geschlechtsneutrale Bezeichnungen verwendet, etwa than phu mi kiat (ท่านผู้มีเกียรติ „geehrte Gäste“) statt „meine Damen und Herren“. Nur wenn besonders betont werden soll, dass einer Gruppe Personen beiderlei Geschlechts angehören, werden die geschlechtsspezifischen Zusammensetzungen verwendet.[287]

Siehe auch

Portal Frauen: Gendergerechte Sprache – Leitfäden, Presse, Studien, Videos
Portal: Sprache – Wikipedia-Inhalte zu Sprachen
Portal: Linguistik – Wikipedia-Inhalte zur Sprachwissenschaft

Literatur

2020:

2019:

  • Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Duden: Gendern – ganz einfach! Herausgegeben von der Duden-Redaktion. Dudenverlag, Berlin März 2019, ISBN 978-3-411-74335-3 (Leseprobe auf duden.de).
  • Hanna Acke: Sprachwandel durch feministische Sprachkritik: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch an den Berliner Universitäten. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik. Springer, April 2019, S. 1–18 (Universität Turku; Volltext: doi:10.1007/s41244-019-00135-1).
  • Gabriele Diewald: Linguistische Kriterien und Argumente für geschlechtergerechten Sprachgebrauch. In: Sabine Berghahn, Ulrike Schultz (Hrsg.): Rechtshandbuch für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Loseblattsammlung. Dashöfer, Hamburg 2001–2019, ISBN 978-3-931832-44-5, Grundlagen 1.3.

2018:

2017:

  • Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben. Herausgegeben von der Duden-Redaktion. Dudenverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-411-74357-5.
  • Antje Baumann, André Meinunger (Hrsg.): Die Teufelin steckt im Detail: zur Debatte um Gender und Sprache. Kadmos, Berlin 2017, ISBN 978-3-86599-287-1 (Aufsatzsammlung).

2016:

  • Duden-Redaktion: geschlechtergerechter Sprachgebrauch. In: Duden – Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle: Richtiges und gutes Deutsch (= Der Duden. Band 9/12). 8., vollständig überarbeitete Auflage. Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-04098-8, S. 387–395 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Angelika Wöllstein, Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die Grammatik (= Der Duden. Band 4/12). 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-04049-0, S. 157–161: Abschnitt 1.3.2.1.1 Personenbezeichnungen, Randnummern 236–238 (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).

2014:

  • AG Feministisch Sprachhandeln (u. a. Lann Hornscheidt): Was tun? Sprachhandeln – aber wie? W_Ortungen statt Tatenlosigkeit. 2. Auflage 2014/2015. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Humboldt-Universität Berlin (Erstauflage: Oktober 2014; PDF: 25 MB, 69 Seiten auf feministisch-sprachhandeln.org; Infoseite).
  • Luise F. Pusch: Gerecht und Geschlecht: neue sprachkritische Glossen. Wallstein, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1428-3.

2013:

  • Tomas Kubelik: Genug gegendert! Eine Kritik der feministischen Sprache. Projekte-Verlag, Halle 2013, ISBN 978-3-945971-02-4.

2012:

  • Susanne Günthner, Dagmar Hüpper, Constanze Spieß (Hrsg.): Genderlinguistik: Sprachliche Konstruktionen von Geschlechtsidentität (= Linguistik – Impulse & Tendenzen. Band 45). De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-027287-1 (Leseprobe in der Google-Buchsuche).

Bis 2010:

  • Stefanie Kollmann: Einstellungen zu geschlechtergerechtem Sprachgebrauch im Deutschen. Philosophische Diplomarbeit Universität Wien 2010 (Downloadseite).
  • Lisa Irmen, Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 33, Heft 2–3, Dezember 2005, S. 212–235 (doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).
  • Damaris Nübling: Zur lexikografischen Inszenierung von Geschlecht: Ein Streifzug durch die Einträge von „Frau“ und „Mann“ in neueren Wörterbüchern. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Band 37, Nr. 3, Juli 2009, S. 593–633 (doi:10.1515/ZGL.2009.037; PDF: 708 kB, 41 Seiten auf uni-mainz.de).
  • Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hrsg.): Adam, Eva und die Sprache: Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag, Mannheim u. a. 2004, ISBN 3-411-04211-7.
  • Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen: Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online. Band 11, Nr. 2, Januar 2002, S. 39–70 (doi:10.13092/lo.11.915; online auf unibe.ch; PDF: 115 kB, 32 Seiten auf linguistik-online.net).
  • Dagmar Stahlberg, Sabine Sczesny: Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. In: Psychologische Rundschau. Band 52, Nr. 3, 2001, S. 131–140 (doi:10.1177/0261927X01020004004; Volltexte: online auf researchgate.net; PDF: 1,3 MB, 10 Seiten auf fh-muenster.de).

Bis 1993:

Richtlinien, Leitfäden

Weblinks

Commons: Geschlechtsneutrale Sprache (gender-neutral language) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Portale:

Artikel:

Beiträge:

Debatten Pro und Kontra:

  1. Antonia Groß (Volontärin) vs. Ingo Meyer (Verlagskorrektor): Ein Plädoyer für die IrritationGendern ist eine sprachliche Katastrophe. In: Berliner Zeitung. 22.–15. Mai 2021.
  2. Damaris Nübling vs. Peter Eisenberg: Geschlechtergerechte Sprache greift das Selbstverständnis älterer Männer anDie Genderfraktion verachtet die deutsche Sprache. In: Berliner Zeitung. 6.–12. Mai 2021.
  3. Video von Galileo.tv: Gendergerechte Sprache: Was spricht dafür – und was dagegen? 25. März 2021 (7:54 Minuten: Gabriele Diewald, Henning LobinHeinz-Peter Meidinger, Nena Schink).
  4. Kontraste-Redakteurin vs. Redakteur: Gendern: Gaga oder Gleichberechtigung? In: rbb-online.de. 18. März 2021 (plus Video: 8:24 Minuten).
  5. Video von Anatol Stefanowitsch, Petra Gerster vs. Judith Sevinç Basad, Werner Patzelt: Gendersprache – Überflüssig oder überfällig? In: Phoenix Runde. 25. Februar 2021 (44:57 Minuten).
  6. Video von Anatol Stefanowitsch vs. Sabine Mertens (VDS): Streit ums Gender-Sternchen. In: Deutsche Welle. YouTube, 4. Februar 2021 (16:02).
  7. Elsa Koester (Redakteurin) vs. Kurt Starke: Selber Suffix!Jenseits von Geschlecht. In: Der Freitag. 27.–3. Februar 2021.
  8. Martin Luginbühl (Sprachwissenschaftler, Basel) vs. Claudia Wirz (ehemals NZZ): Sprache und Gender: Braucht es eine genderneutrale Sprache? In: Radio SRF 1. 25. Februar 2021 (plus Audio: 7:16 Minuten).
  9. 350 Mitglieder der DGPuK vs. Rudolf Stöber (Universität Bamberg): Offener Brief an den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 31. Januar 2021 ↔ Genderstern und Binnen-I: Zu falscher Symbolpolitik in Zeiten eines zunehmenden Illiberalismus. In Publizistik. 16. Dezember 2020.
  10. Gabriele Diewald vs. Rainer Moritz: Gendern und Sprache: Sternchen leuchten da nur wenig. In: Chrismon.evangelisch.de. 27. Januar 2021.
  11. Luise F. Pusch vs. Walter Krämer: Für eine gerechte SpracheWeg mit dem Gender-Unfug! In: Cicero. 23.–21. September 2020.
  12. Monty Ott (Speaker) vs. Ingo Way (Redakteur): Pro & Contra: Ist Gender-Sprache eine Frage der Gerechtigkeit? In: Jüdische Allgemeine. 5. September 2020.
  13. Anatol Stefanowitsch vs. Nele Pollatschek: Warum Sprachwandel notwendig istDeutschland ist besessen von Genitalien In: Der Tagesspiegel. 3. September – 30. August 2020.
  14. Johanna Usinger (Pädagogin) vs. Holger Klatte (VDS): Pro und Contra: Gaga oder Sexismus? Debatte um gendergerechte Sprache. In: MDR Kultur. 15. August 2020 (plus Audio: 4:24 Minuten).
  15. Damaris Nübling vs. Holger Klatte (VDS): Neusprech oder demokratischer Prozess? Das Pro und Contra einer gendergerechten Sprache. In: RT.com. 12. August 2020.
  16. Anatol Stefanowitsch vs. Judith Sevinç Basad (Journalistin): Sollen die Öffentlich-Rechtlichen gendergerecht sprechen? In: Deutschlandfunk. 27. Juni 2020 (mit Audio: 24:51 Minuten).
  17. Anne Wizorek vs. Hannah Lühmann (Welt-Redakteurin): Gendergerechte Sprache? Pro!Gendergerechte Sprache? Contra! In: NDR.de. 13. September 2019.
  18. Serife Sanli (Sprachwissenschaftlerin) vs. Josef Kraus: Gesellschaft: Zefix*! Bayerns Behörden und die gendergerechte Sprache. In: Süddeutsche Zeitung. 19. August 2019.
  19. Helga Kotthoff vs. Josef Bayer: Geschlechtergerechte Sprache: „Studierende“ und Gendersternchen – hilft uns das weiter im Kampf um Geschlechtergerechtigkeit? In: Südkurier. 6. August 2019.
  20. Martin Haspelmath vs. Josef Bayer: Ist die Gender-Grammatik biologisch vorherbestimmt?Sprachen wandeln sich immer, aber nie in Richtung Unfug. In: Diversity Linguistics Comment. 12. April ↔ NZZ.ch. 10. April 2019.
  21. Anne Wizorek vs. Rainer Moritz: Brauchen wir den Gender-Stern im Duden? In: Deutschlandfunk. 10. November 2018 (mit Audio: 24:50 Minuten).
  22. Anatol Stefanowitsch vs. Thomas Wagner: Pro und Kontra: Kann Sprache die Gesellschaft ändern? In: Der Spiegel. 13. August 2018.
  23. Gabriele Diewald vs. Peter Eisenberg: Streit um das generische MaskulinumFinger weg vom generischen Maskulinum! In: Der Tagesspiegel. 17. September – 8. August 2018.
  24. Lann Hornscheidt, Steffen Herrmann, Gabriele Diewald, Peter Eisenberg: Debatte: Sprache und Geschlecht. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. August 2018.
  25. Dennis Sand vs. Birgit Kelle: Kommentare – Pro & Contra: Braucht Deutschland seinen Gender-Wahnsinn? In: Die Welt. 5. März 2015.

Einzelnachweise

  1. Duden-Handbuch 2020, S. 73: „Bei Personenbezeichnungen und einigen Tierbezeichnungen geht es hier um die semantischen Merkmale ‚männlich‘ und ‚weiblich‘, die vielen Substantiven aus dieser Gruppe als Bedeutungsbestandteile zugeordnet sind […] So enthält ein Substantiv wie Stute die semantischen Merkmale ‚Pferd‘ und ‚weiblich‘, ein Substantiv wie Hengst die semantischen Merkmale ‚Pferd‘ und ‚männlich‘. Die semantischen Merkmale von Substantiven beziehen sich auf Eigenschaften der außersprachlichen Welt“.
  2. Duden-Handbuch 2020, S. 52: „Die biologische Kategorie ‚weiblich‘ wird mit der Genderkategorie ‚Frau‘ als inhärent verknüpft gedacht; die biologische Kategorie ‚männlich‘ gilt analog dazu als mit der Genderkategorie ‚Mann‘ verbunden.“
  3. Duden-Handbuch 2020, S. 81–82, 83, 84 und 88.
  4. Duden-Handbuch 2020, S. 69: 2.1 Linguistische Grundlagen.
  5. Duden-Handbuch 2020, S. 13 und 20.
  6. a b Duden-Handbuch 2020, S. 205–206: Textbeispiel „Genderfußnote“.
  7. a b Duden-Handbuch 2020, S. 66.
  8. Duden-Handbuch 2020, S. 22.
  9. Duden-Handbuch 2020, S. 147–148: Konkreter Sachbezug.
  10. a b Duden-Handbuch 2020, S. 118–122: Ausführliche Beidnennung: „Schülerinnen und Schüler“.
  11. Duden-Handbuch 2020, S. 156–157: Sie ist die erste Ärztin, die … / Sie ist die erste unter den Ärzten und Ärztinnen, die … (Beidnennung bei Berufsbezeichnungen).
  12. Duden-Handbuch 2020, S. 122.
  13. a b c d Duden-Handbuch 2020, S. 122–124: Verkürzte Beidnennung (Schrägstrich mit Bindestrich): „Schüler/-innen“.
  14. a b Duden-Handbuch 2020, S. 124–125: Binnen-I: „SchülerInnen“.
  15. a b Duden-Handbuch 2020, S. 127–129: Klammern: „Schüler(innen)“.
  16. Duden-Handbuch 2020, S. 140–144: Schwierigkeiten bei verkürzten Formen.
  17. Duden-Handbuch 2020, S. 132: Geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen: „Mensch, Person, Mitglied“.
  18. Duden-Handbuch 2020, S. 76 und 87.
  19. Duden-Handbuch 2020, S. 138–139: Geschlechtergerechte Stellenausschreibungen.
  20. Duden-Handbuch 2020, S. 71–72 und 80.
  21. a b c Duden-Handbuch 2020, S. 129–131: Substantivierte Partizipien oder Adjektive im Plural: „Studierende, Verwitwete“, sowie S. 218 (Anmerkung zur Substantivierung von Partizipien).
  22. Duden-Handbuch 2020, S. 131–132: Sachbezeichnung: „Staatsoberhaupt, Presse“
  23. Duden-Handbuch 2020, S. 113–114 und 134–135: Umformulierung mithilfe des Adjektivs: „ärztlicher Rat“.
  24. a b Duden-Handbuch 2020, S. 136–138: Bildung von Relativsätzen: „Alle, die …“.
  25. a b Duden-Handbuch 2020, S. 135–136: Umschreibungen mit dem Passiv oder mit „wir“: „Es sollte beachtet werden / Wir sollten beachten“.
  26. Duden-Handbuch 2020, S. 134: Direkte Anrede: „Ihre Unterschrift“.
  27. Duden-Handbuch 2020, S. 66.
  28. Duden-Handbuch 2020, S. 206–207: Textbeispiel Abwechselnde Formulierungen, bezugnehmend auf ISBN 978-3-525-45372-8 (2015).
  29. a b Duden-Handbuch 2020, S. 92–93: Vergleich von Original- und gendergerechtem Text.
  30. a b Duden-Handbuch 2020, S. 91–92: Lesezeitmessungen / Einschätzungen der Testpersonen.
  31. Duden-Handbuch 2020, S. 30–31.
  32. Duden-Handbuch 2020, S. 28.
  1. GfdS-Leitlinien 2020, Einleitung; zitiert wird Karin M. Eichhoff-Cyrus: Vorwort. In: Dieselbe (Hrsg.): Adam, Eva und die Sprache: Beiträge zur Geschlechterforschung (= Duden: Thema Deutsch. Band 5). Dudenverlag, Mannheim 2004, ISBN 3-411-04211-7, S. 7.
  2. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt Die Debatte um eine geschlechtergerechte Sprache.
  3. a b c d e f g GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 5.3: Eine Sprache, die allen Geschlechtern gerecht wird?
  4. a b GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt Die Debatte um eine geschlechtergerechte Sprache.
    Ebenda, Abschnitt 4. a): Generisches Femininum (Leipziger Lösung).
  5. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 5.2: Komposita mit einem geschlechtsspezifischen Erstglied.
  6. a b GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 1: Paarformel/Doppelnennung.
  7. a b c GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 2 a): Schrägstrichlösung.
  8. a b c d GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 2 c): Binnenmajuskel.
  9. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 2 b): Klammerlösung.
  10. a b GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 d): Generische Substantive ohne Movierung.
  11. a b GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 a): Substantivierte Partizipien oder Adjektive.
  12. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 c): Sachbezeichnung.
  13. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 e): Umformulierung mithilfe des Adjektivs.
  14. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 g): Bildung von Relativsätzen.
  15. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 b): Passivierung.
  16. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 f): Direkte Anrede.
  17. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 4. b): X-Endung.
  18. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 4. a): Generisches Femininum (Leipziger Lösung).
  • (s:) Schweizerische Bundeskanzlei, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW): Geschlechtergerechte Sprache: Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen. 2., vollständig überarbeitete Auflage 2009, Version vom 31. Juli 2013 (PDF: 1,1 MB, 192 Seiten auf bk.admin.ch; Erstauflage 1996 als Leitfaden zur sprachlichen Gleichbehandlung).
    Ebenda: BK-Infoseite: Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren. Abgerufen am 8. März 2021; Zitat: „Der Leitfaden enthält zum einen die verbindlichen Regeln für das geschlechtergerechte Formulieren der amtlichen Texte des Bundes, zum andern eine Vielzahl von Hilfestellungen, Empfehlungen und Tipps für das geschlechtergerechte Formulieren.“
  1. a b Bundeskanzlei 2009, S. 16–17.
  2. Bundeskanzlei 2009, S. 161–164, Randnummern 7134–7140: zusammengesetzte Wörter und Ableitungen.
  3. Bundeskanzlei 2009, S. 128–130: Konjunktionen bei Paarformen (und, oder, beziehungsweise).
  4. Bundeskanzlei 2009, S. 22, Randnummer 4.9.
  5. a b Bundeskanzlei 2009, S. 22, Randnummer 4.8.
  6. Bundeskanzlei 2009, S. 22, Randnummer 4.7.
  7. Bundeskanzlei 2009, S. 23, Randnummer 4.11.
  8. Bundeskanzlei 2009, S. 137–138: Partizip I.
  • Sonstige Belege
  1. a b Henning Lobin: Sprachkampf: Wie die Neue Rechte die deutsche Sprache instrumentalisiert. Dudenverlag, Berlin März 2021, ISBN 978-3-411-74004-8, S. 46 (Leseprobe).
  2. Weltbank: Gendered Languages May Play a Role in Limiting Women’s Opportunities, New Research Finds. In: Worldbank.org. 24. January 2019, abgerufen am 29. November 2020 (englisch; Zusammenfassung einer Studie); Zitat: „38 percent of the world’s population speaks a gendered language. Gendered languages classify objects as either masculine or feminine (or sometimes as neuter).“
  3. Lexikoneintrag: Kleines linguistisches Wörterbuch: Sexus. In: Mediensprache.net. Abgerufen am 27. April 2021.
  4. Gabriele Diewald, Damaris Nübling: Genus und Sexus: Es ist kompliziert. In: NZZ.ch. 17. Dezember 2020, abgerufen am 20. April 2021.
  5. Gerhard Stickel: Beantragte staatliche Regelungen zur „sprachlichen Gleichbehandlung“: Darstellung und Kritik. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Jahrgang 16, Nr. 3, 1988, S. 330–355, hier S. 338 (PDF: 4,8 MB, 26 Seiten auf bsz-bw.de); Zitat „Substantive mit männlichem Denotat sind in der Regel Maskulina (Mann, Hengst, Stier), solche mit weiblichem Denotat meist Feminina (Frau, Stute, Kuh).“
  6. a b Paul Grebe, Helmut Gipper (Hrsg.): Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (= Der Duden. Band 4/10). 3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim u. a. 1973, ISBN 3-411-00914-4, S. 150–151 (Zitat S. 150 und S. 151 in der Google-Buchsuche).
  7. a b c d Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen: Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online. Band 11, Nr. 2, Januar 2002, S. 39–70 (Universität Klagenfurt; doi:10.13092/lo.11.915; Volltexte: online auf unibe.ch, PDF: 115 kB, 32 Seiten auf linguistik-online.net).
  8. Luise F. Pusch: Totale Feminisierung: Überlegungen zum umfassenden Feminimum. In: Frau ohne Herz: feministische Lesbenzeitschrift. Heft 23, 1987, S. 4–10, hier S. 4 (doi:10.5169/seals-630729; PDF: 7 MB, 8 Seiten auf e-periodica.ch; Nachdruck: doi:10.1353/wgy.2012.0038).
  9. a b c Senta Trömel-Plötz: Sprache: Von Frauensprache zu frauengerechter Sprache. In: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-16154-9, S. 748–751 (doi:10.1007/978-3-531-91972-0_90).
  10. Senta Trömel-Plötz: Linguistik und Frauensprache. In: Linguistische Berichte. Band 57, Braunschweig 1978, S. 49–68; Nachdruck in: Heinz Sieburg (Hrsg.): Sprache – Genus/Sexus. Lang, Frankfurt/M. u. a. 1997, ISBN 3-631-32494-4, S. 235–257.
  11. Redaktion: Die Chronik der Erfolge. In: Emma.de. 1. Januar 2007, abgerufen am 10. Mai 2021 (Geschichte der Frauenbewegung in der BRD 1971–2006).
  12. a b Senta Trömel-Plötz, Ingrid Guentherodt, Marlis Hellinger, Luise F. Pusch: Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs. In: Linguistische Berichte. Heft 69, 1980, S. 15–21; Nachdruck in Magdalene Heuser (Hrsg.): Frauen – Sprache – Literatur: Fachwissenschaftliche Forschungsansätze und didaktische Modelle und Erfahrungsberichte für den Deutschunterricht (= ISL Informationen zur Sprach- und Literaturdidaktik. Band 38). Schöningh, Paderborn u. a. 1982, ISBN 3-506-74088-1, S. 84–90 (durchsuchbar in der Google-Buchsuche).
  13. UNESCO, Unit for the Promotion of the Status of Women and Gender Equality: Guidelines on Gender-Neutral Language. 3. Ausgabe. Paris 1999, S. 1 (englisch; PDF: 2,8 MB, 58 Seiten auf uni-graz.at); Zitat: „[…] the first edition of the “Guide to Non-Sexist Language” in 1987.“
  14. Lisa Irmen, Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 33, Heft 2–3, Dezember 2005, S. 212–235, hier S. 213 (doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).
  15. a b Günther Drosdowski (Hrsg.): Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (= Der Duden. Band 4/10). 4., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim u. a. 1984, ISBN 3-411-20904-6, S. 200, Randnummer 332.
  16. Lisa Irmen, Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 33, Heft 2–3, Dezember 2005, S. 212–235, hier S. 230 (doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).
  17. Lisa Irmen, Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 33, Heft 2–3, Dezember 2005, S. 212–235, hier S. 228 (doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).
  18. Günther Drosdowski, Peter Eisenberg (Hrsg.): Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (= Der Duden. Band 4/12). 5., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim u. a. 1995, ISBN 3-411-04045-9, S. 196–197; Zitat: „Besonders bei Berufsbezeichnungen und Substantiven, die den Träger eines Geschehens bezeichnen (Nomina agentis), verwendet man die maskuline Form vielfach auch dann, wenn das natürliche Geschlecht unwichtig ist oder männliche und weibliche Personen gleichermaßen gemeint sind. Man empfindet hier das Maskulinum als neutralisierend bzw. verallgemeinernd (‚generisch‘): Es ist keiner vor dem Tode glücklich zu preisen. Jeder ist dem wechselnden Schicksal unterworfen.“ Zitatansichten: S. 196, S. 197 und S. 492 in der Google-Buchsuche.
  19. a b Helga Kotthoff: Gender-Sternchen, Binnen-I oder generisches Maskulinum, … – (Akademische) Textstile der Personenreferenz. In: Linguistik online. Band 103, Nr. 3, 12. Oktober 2020, S. 105–127 (Department of German Studies, Universität Freiburg; doi:10.13092/lo.103.7181; Volltexte: online auf researchgate.net, PDF: 603 kB, 23 Seiten auf unibe.ch).
  20. a b Peter Eisenberg, Annette Klosa-Kückelhaus (Hrsg.): Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (= Der Duden. Band 4/12). 6., neu bearbeitete Auflage. Dudenverlag, Mannheim u. a. 1998, ISBN 3-411-04046-7, S. 199, Randnummer 345 (Zitatansicht in der Google-Buchsuche).
    Ebenda, S. 200 (Zitatansicht, Teil 2 in der Google-Buchsuche).
  21. a b Angelika Wöllstein, Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die Grammatik (= Der Duden. Band 4/12). 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-04049-0, S. 160, Randnummer 237 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  22. a b Michael Wurmitzer: Sprachbewusstsein – Sternchen, Gender-Gap oder Binnen-I: Wie gendert mensch richtig? In: Der Standard. 19. März 2021, abgerufen am 30. März 2021 (mit Laura Neuhaus von der Duden-Redaktion, Henning Lobin und Lann Hornscheidt).
  23. a b c d Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR), Pressemitteilung: Geschlechtergerechte Schreibung: Empfehlungen vom 26.03.2021. Mannheim, 26. März 2021 (PDF: 453 kB, 2 Seiten auf rechtschreibrat.com; Infoseite).
  24. a b Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR), Pressemitteilung: Geschlechtergerechte Schreibung: Herausforderung noch ohne Lösung. Mannheim, 8. Juni 2018 (PDF: 296 kB, 1 Seite auf rechtschreibrat.com).
  25. Gesellschaft für deutsche Sprache, Pressemitteilung: Klarstellung: Ja zum Gendern! In: GfdS.de. 26. Mai 2021, abgerufen am 27. Mai 2021.
  26. Der hessische Ministerpräsident: Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Vordrucken. Gemeinsamer Runderlass. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. Nr. 53, Wiesbaden 13. Dezember 1984, S. 2590 (PDF: 8,7 MB, 96 Seiten auf hessen.de).
  27. Europäisches Parlament: Geschlechterneutraler Sprachgebrauch im europäischen Parlament. 2018, S. 6: Das Europäische Parlament als Rechtsetzungsorgan (deutsche Version; PDF: 176 kB, 13 Seiten auf europarl.europa.eu).
  28. Günther Drosdowski, Rudolf Köster, Wolfgang Müller (Hrsg.): Richtiges und gutes Deutsch: Zweifelsfälle der deutschen Sprache von A bis Z (= Der Duden. Band 9/12). 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim u. a. 1997, ISBN 3-411-04094-7.
  29. a b Birgit Eickhoff (Dudenredaktion): Gleichstellung von Frauen und Männern in der Sprache. In: Sprachspiegel. Nr. 1, 1999, S. 2–6 (Online-Version auf Duden.de (Memento vom 9. August 2006 im Internet Archive)).
  30. Theodor Ickler: Der neue Duden: Das unmögliche Wörterbuch. In: FAZ.net. 27. August 2004, abgerufen am 13. September 2020 (auch erschienen in der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 200, 28. August 2004, S. 33).
  31. Eintrag: geschlechtergerechter Sprachgebrauch. In: Mathilde Hennig (Hrsg.): Duden – Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle: Richtiges und gutes Deutsch (= Duden. Band 9). 8., vollständig überarbeitete Auflage. Dudenverlag, Berlin Dezember 2016, ISBN 978-3-411-04098-8, S. 387–395 (Volltext in der Google-Buchsuche
  32. Duden-Newsletter: Die Gästin und der Rotzlöffel: wie Luther und die Brüder Grimm unsere Sprache prägten. In: Duden online. 1. März 2017, abgerufen am 6. März 2020 (archivierte Version).
  33. a b c d e f g h i Duden-Sprachwissen: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch. In: Duden online. August 2020, abgerufen am 13. September 2020 (Textpassage aus dem Rechtschreibduden 2020, S. 112–114).
  34. Peter Braun: Personenbezeichnungen: Der Mensch in der deutschen Sprache (= Reihe Germanistische Linguistik. Band 189). De Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-484-31189-4, S. VII (Zitatansicht: doi:10.1515/9783110940824-001).
  35. Einträge: Lehrer, der In: Duden online. Abgerufen am 28. März 2021: „Beispiel: Lehrer-Schüler-Verhältnis […] Verwendung der Personenbezeichnung: In bestimmten Situationen wird die maskuline Form (z. B. Arzt, Mieter, Bäcker) gebraucht, um damit Personen aller Geschlechter zu bezeichnen. Bei dieser Verwendung ist aber sprachlich nicht immer eindeutig, ob nur männliche Personen gemeint sind oder auch andere. Deswegen wird seit einiger Zeit über sprachliche Alternativen diskutiert.“
    Ebenda: Lehrerin, die:Besonderer Hinweis: Um gehäuftes Auftreten der Doppelform Lehrerinnen und Lehrer zu vermeiden, können die Ausweichformen Lehrkörper, Lehrkräfte oder Lehrerschaft gewählt werden.“
    Vergleichsversionen Ende 2020:
    Ebenda: Lehrer, der. (Memento vom 1. November 2020 im Internet Archive): „jemand, der […]“.
    Ebenda: Lehrerin, die. (Memento vom 30. Dezember 2020 im Internet Archive): „weibliche Form zu Lehrer“.
  36. Sebastian Engelbrecht: Gendergerechter Online-Duden: Wie männlich ist der Lehrer? In: Deutschlandfunk. 9. Januar 2021, abgerufen am 29. Januar 2021.
  37. Kathrin Kunkel-Razum im Interview (Leiterin Duden-Redaktion): „Jeder von uns sagt: ‚Ich gehe zum Bäcker.‘“ In: GfdS.de. 16. Februar 2021 (mit Podcast: 42:10 Minuten; aus Der Sprachdienst Nr. 1–2, 2021).
  38. Christine Olderdissen: Heiteres Berufe-Gendern beim Duden. In: Genderleicht.de. 14. Januar 2021, abgerufen am 16. Januar 2021.
  39. Isabell Gimpl: Richtig gendern: Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten. In: Focus. 5. März 2019, abgerufen am 29. Mai 2021.
  40. Übersicht: Vor- und Nachteile gängiger Schreibweisen: Fußnote mit Anmerkung. In: Genderleicht.de Abgerufen am 29. Mai 2021.
  41. Friederike Braun, Annegret Bergmann: „Frauen sind nicht der Rede wert“? Gutachten, herausgegeben von der Frauenbeauftragten der Landeshauptstadt Kiel, September 2009, S. 8 (PDF: 597 kB, 19 Seiten auf kiel.de (Memento vom 17. September 2014 im Internet Archive)).
  42. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Gästin, gastin (f.) In: Deutsches Wörterbuch. Band 4. 1878, Spalte 1482; Zitat: „das kein burger oder burgerin, gast oder gestin in diser stat Nuremberg .. peteln sol“.
  43. Thomas Kaspar: Die Dichterin Sibylla Schwarz – Gendergerechte Sprache: Ein feministisches Manifest aus dem 17. Jahrhundert. In: Frankfurter Rundschau. 14. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  44. Gerhard Stickel: Beantragte staatliche Regelungen zur „sprachlichen Gleichbehandlung“: Darstellung und Kritik. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Jahrgang 16, Nr. 3, 1988, S. 330–355, hier S. 350 (PDF: 4,8 MB, 26 Seiten auf bsz-bw.de).
  45. Duden-Sprachwissen: Gendern für Profis: zusammengesetzte Wörter mit Personenbezeichnungen. In: Duden online. September 2020, abgerufen am 23. Mai 2021.
  46. Albertus Oelinger: Underricht der Hoch Teutschen Spraach: Grammatica. Straßburg 1574, S. 32–33; zitiert und übersetzt in: Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen: Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online. Band 11, Nr. 2, Januar 2002, S. 39–70, hier S. 43 (doi:10.13092/lo.11.915; Volltexte: online auf unibe.ch, PDF: 115 kB, 32 Seiten auf linguistik-online.net).
  47. a b Brigitte Scheele, Eva Gauler: Wählen Wissenschaftler ihre Probleme anders aus als WissenschaftlerInnen? Das Genus-Sexus-Problem als paradigmatischer Fall der linguistischen Relativitätsthese. In: Sprache & Kognition. Band 12, Nr. 2, 1993, S. 59–72 (Psychologisches Institut, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; Zusammenfassung auf zpid.de).
  48. a b Dagmar Stahlberg, Sabine Sczesny: Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. In: Psychologische Rundschau. Band 52, Nr. 3, 2001, S. 131–140 (doi:10.1177/0261927X01020004004; Volltexte: online auf researchgate.net; PDF: 1,3 MB, 10 Seiten auf fh-muenster.de).
  49. a b Jutta Rothmund, Brigitte Scheele: Personenbezeichnungsmodelle auf dem Prüfstand: Lösungsmöglichkeiten für das Genus-Sexus-Problem auf der Text-Ebene. In: Zeitschrift für Psychologie. Band 212, Nr. 1, Januar 2004, S. 40–54 (doi:10.1026/0044-3409.212.1.40).
  50. a b c Christopher Blake, Christoph Klimmt: Geschlechtergerechte Formulierungen in Nachrichtentexten. In: Publizistik. Band 55, Nr. 3, September 2010, S. 289–304 (doi:10.1007/s11616-010-0093-2).
  51. Torsten Siever (Internetlinguist), Christina Siever: Genderwörterbuch: „Lehrer / Lehrerin“. In: Genderator.app. Stand: 27. April 2021, abgerufen am 27. April 2021.
  52. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR), Pressemitteilung: Empfehlungen zur „geschlechtergerechten Schreibung“: Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung vom 16. November 2018. Mannheim 2018 (PDF: 422 kB, 2 Seiten auf rechtschreibrat.com).
  53. a b Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): 5.2 Schrägstrich: § 106. In: Grammatisches Informationssystem. Mannheim 2016, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  54. a b Elke Heise: Sind Frauen mitgemeint? Eine empirische Untersuchung zum Verständnis des generischen Maskulinums und seiner Alternativen. In: Sprache & Kognition. Band 19, Nr. 1–2, Januar 2000, S. 3–13 (Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie, Georg-August-Universität Göttingen; doi:10.1024//0253-4533.19.12.3).
  55. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF): Geschlechtergerechte Sprache: Leitfaden im Wirkungsbereich des BMBWF. Wien, 21. November 2018, S. 6–7 (PDF: 248 kB, 20 Seiten auf bmbwf.gv.at).
  56. Duden-Sprachwissen: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch: Doppelnennung und Schrägstrich. In: Duden online. Ohne Datum, abgerufen am 13. September 2020.
  57. Noëmi Landolt: Binnen-I: Die Stämme gehören allen! In: WOZ.ch. 19. Dezember 2013, abgerufen am 13. September 2020 („Vor dreissig Jahren hat die WOZ zum ersten Mal das Binnen-I verwendet. Anlass, einen Blick auf den aktuellen Stand (queer-)feministischer Sprachkritik zu werfen“).
  58. Erklärung von Beate Binder und Ulrike Vedder: Sprache und Wirklichkeit und die Diskussion um das Gendersternchen. In: HU-Berlin.de. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität Berlin, 27. März 2019, abgerufen am 13. September 2020.
  59. Katrin Nussmayr: Hochschule: Das geschlechtliche I ohne Tüpfelchen. In: DiePresse.com. 15. Juli 2014, abgerufen am 13. September 2020.
  60. Katja Müller, Sandra Reinmuth, Katrin Lindner, Rainer Greifeneder: Effekte geschlechtergerechter Sprache auf die Beantwortung von Meinungsumfragen. Ohne Ort, 1999 (PDF; 69 kB auf uni-mannheim.de (Memento vom 8. Januar 2005 im Internet Archive)).
  61. a b Elke Heise: Auch einfühlsame Studenten sind Männer: Das generische Maskulinum und die mentale Repräsentation von Personen. In: Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis. Band 35, Nr. 2, 2003, S. 285–291 (Abstract auf apa.org).
  62. Lisa Irmen: Diskriminierung und Sprache. Vortrag an der Universität Bern, 22. Mai 2003, Folie 35–36 (Psychologisches Institut, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; PDF: 893 kB, 39 Seiten auf unibe.ch (Memento vom 7. Februar 2014 im Internet Archive)).
  63. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Ist das Binnen-I ein Rechtschreibfehler? (Memento vom 8. Februar 2014 im Internet Archive) In: Rechtschreibrat.IDS-Mannheim.de. 8. Februar 2014, abgerufen am 20. Mai 2021.
  64. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): 2.5 Klammern: § 86. In: Grammatisches Informationssystem. Mannheim 2016, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  65. Peter Eisenberg: Essay: Das missbrauchte Geschlecht. In: Süddeutsche Zeitung. 2. März 2017, abgerufen am 13. April 2021.
  66. Sigi Lieb: Sprachkampf: Ein Buch über Sprachwandel und Sprachpolitik. In: Gespraechswert.de. 1. April 2021, abgerufen am 13. April 2021.
  67. Steffen „Kitty“ Herrmann (alias S_he): Performing the Gap – Queere Gestalten und geschlechtliche Aneignung. In: Arranca! Nr. 28, November 2003, S. 22–26 (online auf arranca.org).
    Profil: Steffen Herrmann, Institut für Philosophie. In: FernUni-Hagen.de. 2020, abgerufen am 13. September 2020.
  68. Persson Perry Baumgartinger: Lieb[schtean] Les[schtean], [schtean] du das gerade liest… Von Emanzipation und Pathologisierung, Ermächtigung und Sprachveränderungen. In: Liminalis – Zeitschrift für geschlechtliche Emanzipation. Nr. 2, 26. Juni 2008, S. 24–39 (PDF: 183 kB, 16 Seiten auf liminalis.de (Memento vom 31. Dezember 2013 im Internet Archive)).
  69. Beate Hausbichler: Gender/Sprache: Raum für _! In: dieStandard.at. 26. Oktober 2008, abgerufen am 13. September 2020.
  70. Tamás Jules Fütty, Marek Sancho Höhne, Eric Llaveria Caselles: Geschlechterdiversität in Beschäftigung und Beruf: Bedarfe und Umsetzungsmöglichkeiten von Antidiskriminierung für Arbeitgeber_innen. Herausgegeben von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Berlin, November 2020, S. 15–17: 1.3 Begriffe zu geschlechtlicher Vielfalt, hier S. 16 (beauftragte Studie zu Geschlechterdiversen; PDF: 1,1 MB, 148 Seiten auf antidiskriminierungsstelle.de)
  71. a b Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom): Kompendium Gendersensible Sprache: Strategien zum fairen Formulieren. Berlin November 2020 (PDF: 2,5 MB, 56 Seiten auf bdkom.de; Infoseite).
  72. Sabine Krome: Der Genderstern belegt den ersten Platz. In: Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom): Kompendium Gendersensible Sprache: Strategien zum fairen Formulieren. Berlin November 2020, S. 44–45 (PDF: 2,5 MB, 56 Seiten auf bdkom.de).
  73. Dietmar Pieper, Silke Fokken u. a.: Diskriminiert die deutsche Sprache Frauen und soziale Minderheiten? Über die Debatte um das Gendersternchen. In: Der Spiegel. Nr. 10, 6. März 2021, S. 11 (spiegel.de hinter Bezahlschranke).
  74. Fatma Aydemir: das detail: Gendern im Bundestag. In: taz.de. 3. März 2021, abgerufen am 8. März 2021.
  75. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Geschlechtergerechte Schreibung: Empfehlungen vom 26.03.2021. In: Rechtschreibrat.com. 26. März 2021, abgerufen am 26. März 2021 (Kurzfassung; Downloadmöglichkeiten).
  76. Rat für Deutsche Rechtschreibung (Hrsg.): Deutsche Rechtschreibung. Regeln und Wörterverzeichnis. Aktualisierte Fassung des amtlichen Regelwerks entsprechend den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung 2016. IDS, Mannheim 2018, 4. Markierung von Auslassungen (ids-mannheim.de).
  77. Gesellschaft für deutsche Sprache: Pressemitteilung GfdS: Gendersternchen und Co. mit deutscher Rechtschreibung nicht konform. In: GfdS.de. 13. August 2020, abgerufen am 13. September 2020.
  78. Gesellschaft für deutsche Sprache: Die GfdS zum Thema … Gendersternchen. In: GfdS.de. August 2020, abgerufen am 22. November 2020.
  79. Gesellschaft für deutsche Sprache: Leitlinien der GfdS zu den Möglichkeiten des Genderings. In: GfdS.de. August 2020, abgerufen am 25. November 2020.
  80. Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV): Gendern. In: DBSV.org. März 2021, abgerufen am 2. Mai 2021.
  81. Christine Olderdissen: Gendergerecht schreiben in sieben Schritten. In: Genderleicht.de. 13. Februar 2020, abgerufen am 19. September 2020 (Projektleiterin).
  82. Angelika Wöllstein, Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die Grammatik (= Der Duden. Band 4/12). 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-04049-0, S. 158–159, Randnummer 236 (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
  83. Worteintrag: Gästin, die. In: Duden online. Abgerufen am 16. September 2020; Zitat: „weibliche Form zu Gast“.
  84. Worteinträge: Mensch, derMenschin, dieMensch, das In: Duden online. Abgerufen am 1. März 2020.
  85. Gesellschaft für deutsche Sprache, Pressemitteilung: GfdS wählt „Flüchtlinge“ zum Wort des Jahres 2015. In: GfdS.de. 11. Dezember 2015, abgerufen am 27. November 2020.
  86. Peter Braun: Personenbezeichnungen: Der Mensch in der deutschen Sprache (= Reihe Germanistische Linguistik. Band 189). De Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-484-31189-4, S. 61 (doi:10.1515/9783110940824-001).
  87. Daniel Elmiger: Von Dozierenden und Emeritierenden: substantivierte Partizip-I-Formen im heutigen Deutsch. In: Revue Tranel (Travaux neuchâtelois de linguistique). Band 55, 2011, S. 163–179, hier S. 164 (Universität Genf; PDF: 1 MB, 17 Seiten auf ac.uk).
  88. Anatol Stefanowitsch: Langlebige Studierende. In: Sprachlog.de. 18. November 2011, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  89. Markus Pössel (Physiker): #Studierende vs. Studenten. In: Twitter.com. 28. April 2019, abgerufen am 16. September 2020; Zitat: „‚Studierende‘ ist keine neuartige Erfindung. Es war spätestens seit dem späten 18. Jahrhundert ein einigermaßen übliches Wort.“
  90. Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die deutsche Rechtschreibung (= Der Duden. Band 1/12). 28., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin August 2020, ISBN 978-3-411-04018-6, S. 1097.
  91. Lehrerin, die. In: Duden online. Abgerufen am 28. Februar 2021, Zitat: „Bedeutung: weibliche Form zu Lehrer.“
    Ebenda: Lehrerin, die. (Memento vom 26. Juni 2011 im Internet Archive)
  92. a b Gisela Zifonun: Die demokratische Pflicht und das Sprachsystem: Erneute Diskussion um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch. In: Sprachreport. Jahrgang 34, Nr. 4, Oktober 2018, S. 44–56, hier S. 46 (PDF: 1,1 MB, 13 Seiten auf ids-pub.bsz-bw.de).
  93. Stephan Ritter: Grammatica germanica nova. Marburg 1616, S. 90: „Wer tamen est commune quoad masculinum & foemininum, nam eius neutrum est was.“ Zitiert und übersetzt in: Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen: Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online. Band 11, Nr. 2, Januar 2002, S. 39–70, hier S. 44 (doi:10.13092/lo.11.915; Volltexte: online auf unibe.ch, PDF: 115 kB, 32 Seiten auf linguistik-online.net).
  94. Illi Anna Heger: Gar nicht mehr neu – Neopronomen wie xier. In: Lucia-Clara-Rocktaeschel.de. Blog, 11. März 2021, abgerufen am 3. Mai 2021.
  95. AG Feministisch Sprachhandeln (u. a. Lann Hornscheidt): Was tun? Sprachhandeln – aber wie? W_Ortungen statt Tatenlosigkeit. 2. Auflage 2014/2015. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Humboldt-Universität Berlin (Erstauflage im Oktober 2014; PDF: 25 MB, 69 Seiten auf feministisch-sprachhandeln.org; Infoseite).
  96. Lann Hornscheidt im Gespräch: „Lasst uns Gender verabschieden“. In: Tagesspiegel.de. 23. Juli 2019, abgerufen am 14. September 2020.
  97. Selbstdarstellung: Lann Hornscheidt. Eigene Website, Dezember 2019, abgerufen am 14. September 2020 (Foto von 2013).
  98. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Bericht und Vorschläge der AG „Geschlechtergerechte Schreibung“ zur Sitzung des Rats für deutsche Rechtschreibung am 16.11.2018 – Revidierte Fassung… Mannheim, 16. November 2018, S. 2 und 10 (PDF: 455 kB, 11 Seiten auf rechtschreibrat.com).
  99. Lann Hornscheidt im Gespräch: Debatte um Gendersprache: Sie oder er oder wie? „Ich wünsche mir, dass alle erst mal ens sind“. In: Berliner Zeitung. 28. Januar 2021, abgerufen am 28. April 2021 (Buch 2021: ISBN 978-3-945644-21-8).
  100. a b c Matthias Schwarzer: „Ärztys“ statt „Ärzt*innen“: Ein Sprachwissenschaftler will das Gendern verändern. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 8. April 2021, abgerufen am 28. April 2021.
  101. a b Thomas Kronschläger im Gespräch: Gendern mit y: Sprache soll geschlechtergerecht sein, aber bitte nicht verunstaltet. Ein Österreicher hat eine Idee . In: Stern.de. 10. April 2021, abgerufen am 28. April 2021.
  102. Luise F. Pusch: Fühlen Sie sich mitgemeint! In: Emma.de. 12. Dezember 2018, aktualisiert: 5. Februar 2019, abgerufen am 25. März 2020 („die feministische Linguistin Luise F. Pusch plädiert für eine ganz andere Lösung. Nämlich für das ‚generische Femininum‘“).
  103. Luise Pusch: Gendern – gerne, aber wie? In: Neues-Deutschland.de. 23. Oktober 2019, abgerufen am 25. März 2020 („ein Ritt durch die feministische Sprachgeschichte und praktische Tipps“).
  104. Helga Kotthoff, Damaris Nübling: Genderlinguistik: Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht. Narr, Tübingen Dezember 2018, ISBN 978-3-8233-7913-3, S. 121–122 (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
  105. Jochen A. Bär: Genus und Sexus. Beobachtungen zur sprachlichen Kategorie „Geschlecht“. In: Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hrsg.): Adam, Eva und die Sprache: Beiträge zur Geschlechterforschung (= Duden: Thema Deutsch. Band 5). Dudenverlag, Mannheim u. a. 2004, ISBN 3-411-04211-7, S. 148–175, hier S. 157 (PDF: 1 MB, 28 Seiten).
  106. Peter Eisenberg im Gespräch: Das generische Maskulinum: „Ich nenne das sprachpolizeiliche Allüren“. In: Deutschlandfunk Kultur. 13. März 2018, abgerufen am 28. Juni 2020.
  107. Peter Eisenberg: Geschlechtergerechte Sprache: Warum korrekte Grammatik keine Gendersternchen braucht. In: FAZ.net. 23. Oktober 2020, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  108. Worteinträge: Katze, dieKater, der. In: Duden online. Abgerufen am 1. Mai 2021.
    Ebenda: Gans, dieGänserich, der.
  109. Ewa Trutkowski im Interview: Gendern: „Der Duden missbraucht hier seine Deutungshoheit über die deutsche Sprache“. In: Die Welt. 9. Januar 2021, abgerufen am 1. Mai 2021; Zitat: „[…] die geschlechtsabstrahierende, generische Bedeutung ‚Hauskatze‘ und dann die spezifische Bedeutung ‚weibliche Katze‘“.
  110. a b c d Friederike Braun, Susanne Oelkers, Karin Rogalski, Janine Bosak, Sabine Sczesny: „Aus Gründen der Verständlichkeit …“: Der Einfluss generisch maskuliner und alternativer Personenbezeichnungen auf die kognitive Verarbeitung von Texten. In: Psychologische Rundschau. Band 53, Nr. 3, 2007, S. 183–189 (Seminar für Allgemeine Sprachwissenschaft, Universität Kiel; doi:10.1026/0033-3042.58.3.183; PDF: 60 kB, 7 Seiten auf kif.rocks).
  111. a b c Andreas Beelmann, Kai J. Jonas: Diskriminierung und Toleranz: Psychologische Grundlagen und Anwendungsperspektiven. Springer VS, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-91621-7, S. 204 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  112. Sascha Demarmels, Dorothea Schaffner: Gendersensitive Sprache in Unternehmenstexten. In: Sascha Demarmels, Wolfgang Kesselheim (Hrsg.): Textsorten in der Wirtschaft. Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17869-1, S. 109 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche); Zitat: „[…] (Braun et al. 2007; Frank-Cyrus und Dietrich 1997; Guyatt u. a. 1997; Parks und Robertson 2000; Prentice 1994; Rothmund und Christmann 2003; Steiger und Irmen 2007).“
  113. Jutta Rothmund, Ursula Christmann: Auf der Suche nach einem geschlechtergerechten Sprachgebrauch: Führt die Ersetzung des generischen Maskulinums zu einer Beeinträchtigung von Textqualitäten? In: Muttersprache. Band 112, Nr. 4, 2002, S. 115–135 (Diplom-Psychologin, Köln, sowie Psychologisches Institut, Universität Heidelberg; PDF: 2,3 MB, 11 Textscans auf uni-heidelberg.de).
  114. Sascha Demarmels, Dorothea Schaffner: Gendersensitive Sprache in Unternehmenstexten. In: Sascha Demarmels, Wolfgang Kesselheim (Hrsg.): Textsorten in der Wirtschaft. Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17869-1, S. 109 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  115. Anatol Stefanowitsch: Sprachstruktur: Frauen natürlich ausgenommen. In: SciLogs.Spektrum.de. 14. Dezember 2011, abgerufen am 23. Mai 2021.
  116. Marcus Friedrich, Elke Heise: Does the Use of Gender-Fair Language Influence the Comprehensibility of Texts? An Experiment Using an Authentic Contract Manipulating Single Role Nouns and Pronouns. In: Swiss Journal of Psychology. Band 78, Heft 1–2, 2019, online: 25. März 2019, S. 51–60 (englisch; Institut für Pädagogische Psychologie, TU-Braunschweig; doi:10.1024/1421-0185/a000223; Rezension welt.de, Rezension news4teachers.de)
  117. a b c d Leyla Movahedi: Geschlechtergerechte Sprache – der ORF und sprachliche Gleichbehandlung anhand der Sendung »konkret – das ServiceMagazin«. Diplomarbeit Universität Wien 2009, S. 64–96: Leitfäden – ein Überblick (betreut von Johanna Dorer, Fakultät für Sozialwissenschaften; Downloadseite).
  118. Senta Trömel-Plötz, Ingrid Guentherodt, Marlis Hellinger, Luise F. Pusch: Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs. In: Linguistische Berichte. Heft 69, 1980, S. 15–21, hier S. 15 (Zitatansicht im Nachdruck in der Google-Buchsuche).
  119. Ruth Wodak, Gert Feistritzer, Silvia Moosmüller, Ursula Doleschal: Sprachliche Gleichbehandlung von Mann und Frau. Linguistische Empfehlungen zur sprachlichen Gleichbehandlung von Frau und Mann im öffentlichen Bereich (Berufsbezeichnungen, Titel, Anredeformen, Funktionsbezeichnungen, Stellenausschreibungen). Herausgegeben vom Bundesministerium für Soziales, Wien 1987.
  120. Marlis Hellinger, Christine Bierbach: Eine Sprache für beide Geschlechter: Richtlinien für einen nicht-sexistischen Sprachgebrauch. Deutsche UNESCO-Kommission, Bonn 1993, ISBN 3-927907-32-4 (PDF: 37 kB, 13 Seiten auf unesco.de).
  121. Ingrid Guentherodt: Sprachliche Gleichbehandlung: Erkennen und Verwirklichen. Praktische Erläuterungen und Beispiele zur deutschen Rechtssprache. In: Marianne Grabrucker: Vater Staat hat keine Muttersprache. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt a. M. 1993, ISBN 978-3-596-11677-5, S. 246–262.
  122. Daniel Elmiger, Verena Tunger, Eva Schaeffer-Lacroix: Geschlechtergerechte Behördentexte. Linguistische Untersuchungen und Stimmen zur Umsetzung in der mehrsprachigen Schweiz. Universität Genf 2017, ISBN 978-1-365-70544-1, S. 94–95.
  123. Matthias Stolz, Julia Reinl (Recherche): Deutschlandkarte: Wie Städte gendern. In: Zeitmagazin. 1. Januar 2021, abgerufen am 13. April 2021 (alle 81 deutschen Großstädte).
  124. a b Andreas Kaiser: Erzbistum München und Freising gendert jetzt: Streit ums Sternchen. In: kiz-online.de. 16. Februar 2021, abgerufen am 13. April 2021.
  125. Evangelische Kirche in Deutschland (EKD): Materialien und Projekte: Referat für Chancengerechtigkeit. In: EKD.de. 19. Juni 2020, abgerufen am 13. April 2021.
  126. Meldung (KNA): Katholikenkomitee will geschlechtersensible Sprache benutzen: „Wertschätzende Ansprache“. In: Domradio.de. 24. April 2021, abgerufen am 27. April 2021.
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  191. Judith Vogt: Essay: Geht doch! Gendergerechte Sprache in einem Roman (am Beispiel von „Wasteland“). In: TOR online. 18. Oktober 2019, abgerufen am 27. April 2021.
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  245. Robert Pfaller: Eine Streitschrift gegen den neoliberalen Kapitalismus. In: Domradio:Autorengespräch. 11. Juli 2018, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  246. Richard David Precht im Gespräch: „Gendergerechte Sprache ist eine der dümmsten Ideen“. In: Die Welt. 1. April 2021, abgerufen am 20. April 2021 (hinter Bezahlschranke).
  247. Annika Schach im Interview: PR-Expertin: „Das generische Maskulinum hat in der Unternehmenskommunikation keine Zukunft“. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 15. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
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