Berliner Fernsehturm

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Berliner Fernsehturm
Bild des Objektes
Sicht auf den Fernsehturm hinter der Urania-Weltzeituhr vom Alexanderplatz aus
Sicht auf den Fernsehturm hinter der Urania-Weltzeituhr vom Alexanderplatz aus
Basisdaten
Ort: Berlin-Mitte
Land: Berlin
Staat: Deutschland
Höhenlage: 40 m ü. NHN
Koordinaten: 52° 31′ 14,9″ N, 13° 24′ 34″ O
Verwendung: Rundfunksender, Restaurant, Aussichtsturm
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm GmbH
Turmdaten
Bauzeit: 1965–1969
Betriebszeit: seit dem 3. Oktober 1969
Gesamthöhe: 368,03 m
Aussichts­plattform: 203,78 m
Restaurant: 207,53 m
Gesamtmasse: über 31.000 t
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Antenne): 1997
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DVB-T, DAB
Positionskarte
Berliner Fernsehturm (Berlin)
Berliner Fernsehturm (Berlin)
Berliner Fernsehturm
Lokalisierung von Berlin in Deutschland

Der Berliner Fernsehturm ist mit 368 Metern das höchste Bauwerk Deutschlands und das vierthöchste freistehende Gebäude Europas. Im Jahr der Fertigstellung war er der zweithöchste Fernsehturm der Welt. Der Turm im internationalen Stil wurde von Mitte bis Ende der 1960er Jahre im Zentrum Ost-Berlins errichtet und übertrifft den Berliner Funkturm in seiner Höhe deutlich. Er steht auf einer Freifläche zwischen dem Marx-Engels-Forum und dem Alexanderplatz zentral im Berliner Ortsteil Mitte und prägt als weithin sichtbare Landmarke wie auch als Wahrzeichen der Stadt die Skyline Berlins.

Der Fernsehturm dient neben der Ausstrahlung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen als Aussichtsturm und zählt mit jährlich rund 1,2 Millionen Besuchern deutschlandweit zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten.[1] Als politisch stark vereinnahmtes Symbol der DDR vollzog das markante und stadtprägende Bauwerk eine Wandlung zum gesamtstädtischen Symbol im wiedervereinten Berlin. Der Turm erhielt 1979 in der DDR den Denkmalstatus, der nach der Wiedervereinigung fortgeschrieben wurde.[2]

Geschichte

Vorgeschichte

Bei der Internationalen Rundfunkkonferenz in Stockholm 1952, die für die Koordinierung der Frequenzwellen in Europa zuständig war, wurden der damals von den meisten Staaten politisch nicht anerkannten DDR nur zwei Fernsehfrequenzbereiche zugestanden: für Band I die als störanfällig eingestufte Frequenz von 41,75 MHz und den Bereich von 208 MHz bis 216 MHz für Band III. Unter diesen Voraussetzungen konnte das Berliner Stadtgebiet nicht mit mehreren kleineren Sendern ausgestattet werden, ohne dass es zu Überlagerungen und damit zu Störungen oder Lücken im Fernsehempfang gekommen wäre. Für eine vollständige und lückenlose Abdeckung war somit ein leistungsstarker Großsender mit einem möglichst hohen Standort erforderlich. In den 1950er Jahren erfüllten nur sehr schwache Behelfssender des Deutschen Fernsehfunks ihren Zweck in Berlin.[3]

Gescheiterte Bauprojekte

Im Jahr 1952 begann die Deutsche Post mit der Planung eines Fernsehturms für Berlin. Die Hauptverwaltung Funkwesen favorisierte dafür ein Grundstück in den Berliner Müggelbergen, die mit der höchsten Erhebung topografisch die beste Voraussetzung innerhalb des Berliner Stadtgebietes boten. In den Überlegungen spielte auch eine Rolle, dass der Standort für solch einen Zweckbau weitab vom Zentrum lag und damit weder die architektonische noch die städtebauliche Dimension beeinflusste. Nachdem die Deutsche Post am 23. April 1954 beim Chefarchitekten des Ost-Berliner Magistrats Hermann Henselmann die Standortgenehmigung beantragt hatte,[4] wurde diese am 4. Mai 1954 erteilt.[5] Das Gelände und der Turm sollten für die Bevölkerung zugänglich sein, die Höhe des Bauwerks war mit 130 Metern geplant. Der Betonbau mit quadratischem Grundriss sollte auf 70 Meter Höhe zwei Aussichtsplattformen enthalten, aber keinen auskragenden Turmkorb. Der Fernsehturm unter dem Decknamen F4 war mit einer Bilanzsumme von 8,714 Millionen Mark angesetzt und in den Volkswirtschaftsplan für die Jahre 1954 bis 1957 aufgenommen. Am 13. Dezember 1955 forderte Innenminister Karl Maron die sofortige Einstellung der bereits in vollem Gang befindlichen Bauarbeiten. Zwar hatte das Ministerium am 29. Mai 1954 dem Bauvorhaben zugestimmt, es habe allerdings nun festgestellt, dass der Standort nur acht Kilometer vom Flughafen Berlin-Schönefeld entfernt liege und durch seine Höhe am Rande der Einflugschneise den Flugbetrieb zu gefährden drohe. Verschiedene Kompromissbemühungen der Post, die Turmhöhe zu reduzieren, scheiterten, sodass am 15. November 1956 das Bauprojekt endgültig eingestellt wurde.[6] Das Ende des Projektes stellt ein frühes Beispiel für die konzeptionellen Probleme der ostdeutschen Planwirtschaft dar, die in diesem Fall den Aufbau des Fernseh- und Richtfunknetzes der DDR um Jahre zurückwarf.[7] Der bis dahin fertiggestellte Gebäudestumpf des Fernsehturms Müggelberge mit zwei Obergeschossen wurde wetterfest gemacht und dient heute der Deutschen Telekom als Richtfunkknoten.[8]

Der als Fernsehturm geplante und später umgebaute Stumpf auf dem Großen Müggelberg

Nach dem Scheitern des Projekts F4 musste das Ministerium für Post und Fernmeldewesen nach einer geeigneten Alternative suchen. Zu jener Zeit gab es auf der Fläche der DDR drei sich berührende Ringe von Richtfunkverbindungen: den Nord-, den Mittel- und den Südring,[9] ein Ostring war für später geplant. An den Berührungspunkten von Nord- mit Mittel- und Mittel- mit Südring waren die zentralen Fernsehtürme Berlin und Leipzig vorgesehen. 1957 setzte deshalb für den Ost-Berliner Fernsehturm eine neue Projektierungsphase ein. Mittlerweile war in der DDR mit dem Fernsehturm Dequede der erste Fernsehturm aus Stahlbeton nach dem Vorbild des Stuttgarter Fernsehturms im Bau. Die wieder ungeklärte Standortfrage führte Ende 1957 dazu, dass das Postministerium einen Vorstoß unternahm, den Turm in der Innenstadt zu errichten. Alle anderen Areale waren entweder wegen der Gefährdung des Flugbetriebs ungeeignet oder schwer in das Richtfunknetz einzubinden.[10] Den Plan der ersten Variante eines zentral im Stadtgebiet gelegenen Fernsehturms legten die Architekten Gerhard Frost und Waldemar Alder in den Jahren 1957/1958 vor. Sie favorisierten die hügelige Parkanlage des Volksparks Friedrichshain. In der Folge wurden vier weitere Standorte in der Nähe des Parks diskutiert. Nach nur zögerlichem Fortschritt kam am 24. Juli 1960 ein positives Gutachten zum ausgewählten Standort zur Beschlussfassung und die Staatliche Plankommission schuf wenige Tage danach die ökonomischen Voraussetzungen für die Errichtung.[11] Laut Plan sollte der Fernsehturm in Friedrichshain 1964 einsatzbereit sein.[12]

Eine besonders schwere wirtschaftliche Krise – unter anderem wegen der enormen Kosten des Baus der Berliner Mauer – zwang die Regierung im Frühjahr 1962, ihren Siebenjahresplan – den einzigen der DDR-Geschichte – vorzeitig abzubrechen. Der Fernsehturm in Friedrichshain fiel dem Sparzwang zum Opfer, der Ost-Berliner Magistrat beschloss am 26. Mai 1962 das Ende des Projekts. Der Abbruch war ein Rückschlag für das Postministerium und drohte auch alle anderen Türme im Rundfunknetz zu Investitionsruinen werden zu lassen.[13] Die 1960 geschätzten Kosten lagen bei rund 20 Millionen Mark; bereits am 5. Mai 1961 wurde diese Schätzung vom Ministerium auf 29,322 Millionen Mark und im Januar 1962 abermals auf 30,7 Millionen Mark korrigiert. Trotz des beschlossenen Planungsendes und der fehlenden Mittel erfolgten Fundamentbohrungen zur Erkundung des Baugrunds und Bauunternehmen erhielten erste Aufträge. Die Mieter, die auf dem geplanten Errichtungsstandort wohnten, hatten ihre Wohnungen verlassen müssen, die Häuser wurden zum größten Teil abgerissen. Der Baubeginn war kaum noch aufzuhalten. Bereits Ende 1961 gab eine Kommission zur „Überwindung der technischen Rückstände auf dem Gebiet des Rundfunks und Fernsehns“ bekannt, dass zum damaligen Zeitpunkt statt der geplanten 26 nur 16 UKW-Sender zur Verfügung standen und diese nur etwa 80 Prozent der Bevölkerung mit Fernsehprogrammen versorgen konnten. Die Schließung der Grenzen nach Westdeutschland erschwerte die Produktion und Instandhaltung wegen dringend benötigter Importe. Zu den besonders schlecht mit DDR-Fernsehen versorgten Gebieten zählte neben den Landstrichen an der innerdeutschen Grenze der Bereich nordwestlich von Berlin.[13] Das Postministerium führte Verhandlungen, um den Turmbau wenigstens für das Jahr 1963 im Plan zu verankern. Trotz finanzieller Zusage von 300.000 Mark für die Bauvorbereitung wurde das Projekt ein weiteres Mal storniert und der Standort Friedrichshain endgültig aufgegeben. Alle Verträge wurden gekündigt.

Erneute Standortsuche

Nach dem endgültigen Baustopp im Park Friedrichshain erwartete die Regierung vom Ministerium weitere Vorschläge zur Verbesserung der Rundfunkversorgung in der Hauptstadt. Um die Kosten gering zu halten, folgten mehrere abgespeckte Vorschläge. Auch die Variante, auf einen zentralen Turm zu verzichten und vier kleinere Funkstandorte zu errichten, war eine Option. Damit wären allerdings beträchtliche Einbußen in der Funkversorgung verbunden gewesen. Da die Regierung ein besonderes Interesse an der Rundfunkversorgung hatte, stieg der politische Druck zur Umsetzung, sodass der Turmbau in den Volkswirtschaftsplan 1964 erneut aufgenommen wurde.[14] Allerdings erwogen die Planer, den Publikumsbereich aus Kostengründen zu streichen; die Standortwahl war wieder ungewiss. Das Rundfunk- und Fernsehtechnische Zentralamt (RFZ) der Deutschen Post untersuchte mehrere Standorte und kam nach verschiedenen Analysen zum Schluss, dass der Standort Friedrichshain die perfekte Lösung sei. Daher versuchte das Ministerium im Januar 1964 in einem neuen Anlauf, das Baugrundstück am Friedrichshain durchzusetzen. Mit Beschluss vom 13. Februar 1964 akzeptierte der Ministerrat die bauliche und technische Konzeption. In der ersten Jahreshälfte 1964 nahmen die Planungen, die seit über zehn Jahren ergebnislos waren, wieder Fahrt auf.[15] Neben dem sachlichen Zweck der optimalen Rundfunkversorgung rückte die Rolle des Turms als neues Wahrzeichen immer mehr in den Vordergrund. In einem Brief der Staatlichen Plankommission vom 23. Mai 1964 heißt es dazu:[16]

„Seine Höhe von 360 m […] wird das dem internationalen Stand entsprechende Bauwerk gleichzeitig zu einem eindrucksvollen architektonischen Anziehungspunkt machen, der auch aus diesem Grund einen zentralen Standort einfordert. Unter Berücksichtigung dieser repräsentativen Wirkung für den Aufbau der Hauptstadt und Entwicklung der DDR ist dem Gelände östlich des Marx-Engels-Platzes gegenüber dem bisher vorgesehenen am Friedrichshain der unbedingte Vorzug zu geben.“

Der Fernsehturm wurde den planungspolitischen Präferenzen Walter Ulbrichts unterworfen

Der Fernsehturm als städtebauliche Höhendominante erschien vielen Parteifunktionären als angemessener Ersatz für das nicht realisierte Zentrale Hochhaus, das bei der sozialistischen Umgestaltung des Ost-Berliner Zentrums anstelle des abgerissenen Berliner Stadtschlosses gebaut werden sollte.[17] Im Zusammenhang mit diesem Architekturwettbewerb Ende der 1950er Jahre hatte Hermann Henselmann den Vorschlag unterbreitet, einen 300 Meter hohen Turm der Signale zu errichten, dessen Turmschaft aus drei konkav gekrümmten und mit weiß-goldenem Mosaik belegten Schalen bestehen sollte. Auf dem Schaft auf 230 Metern Höhe sollte eine Restaurant- und Aussichtskugel aus leuchtendem Rubinglas mehrere Etagen enthalten und von einer schlanken Spitze abgeschlossen werden.[18]

Die entscheidende Sitzung des Politbüros zum Bau fand am 14. Juli 1964 statt. Dort zog der Erste Sekretär des Zentralkomitees der SED Walter Ulbricht die Schlussfolgerung, den zentral in Berlin geplanten Fernsehturm dem hohen und unrentablen Regierungsgebäude vorzuziehen.[19] Gleichzeitig beauftragte die SED-Führung mit der Gesamtleitung des Bauprojektes Gerhard Kosel, den damaligen Präsidenten der Deutschen Bauakademie.[20] Am 24. August 1964 lud Ulbricht Kosel und den Chefarchitekten Joachim Näther zu einem Gespräch ein und empfahl, den Fernsehturm westlich des Bahnhofs Alexanderplatz zu errichten. Die Legitimierung für Ulbrichts Entscheidung lieferte später der Schweizer Architekt und Stadtplaner Hans Schmidt, der den Auftrag erhalten hatte, die Sichtbeziehungen von den verschiedenen Standorten zu untersuchen. Die empfohlene Standortwahl kam einer Anordnung gleich, die vom Politbüro nach der Unterredung als Arbeitsanweisung formuliert wurde. Einen Monat später, am 22. September, erhielt der Turm seinen endgültigen Standort. In dieser Sitzung soll Ulbricht am Stadtmodell der Deutschen Bauakademie den in diesem Zusammenhang oft zitierten Satz „Nu, Genossen, da sieht man’s ganz genau: Da gehört er hin“ ausgesprochen haben, der zum Inbegriff des absolutistischen Diktats des Regimes geworden ist.[21] Ausschlaggebend für die Standortentscheidung war nach Meinung der beteiligten Planer aber vor allem der feste Untergrund.[22]

Die politische Standortentscheidung erhielt eine ästhetische Begründung, indem die Blickbeziehung zwischen einem Passanten auf dem Marx-Engels-Platz und dem 700 Meter entfernten Turm hergestellt wurde. Der damalige Entwurf sah zwei zylindrische Turmkörbe und eine Höhe von 375 Metern vor. Von dieser Stelle aus sei der Turm in seiner gesamten Höhe zu sehen, ohne dass der Betrachter dafür hochschauen müsse, da es dem normalen Sehwinkel von etwa 27 Grad entspräche. Dieses Idealverhältnis entspräche zusätzlich dem Vorhaben, das Bauwerk als zentrales Gebäude axial (→ Orientierung in der Architektur) anzuordnen, womit es zum Blickpunkt von verschiedenen Alleen und größeren Straßen aus würde.[23] Diese sehr einfache Darlegung ignorierte zum einen die bereits erwogene Hochhausbebauung auf der Spreeinsel, zum anderen auch, dass viele der Straßen einen geknickten Verlauf haben und damit die Vorstellung einer barocken Orientierung auf einen Point de vue nur teilweise griff. Wie sich nach der Fertigstellung herausstellte, ist der Turm aufgrund seiner Höhe von vielen Straßen in unmittelbarer Zentrumsnähe aus zu sehen, wogegen er in weiterer Entfernung durch Hochhäuser teilweise oder ganz verdeckt wird. Die Argumentation spiegelt jedoch die realsozialistische Vorstellung vom Zentrum der Macht in geeigneter Weise wider.[24]

Projektierung und Formfindung

Die Bedenken bezüglich der Sicherheit des Flugverkehrs, die für den Standort Müggelberge zum Abbruch des Projektes geführt hatten, spielten für die Sicherheit des West-Berliner Luftraums keine Rolle. Den von den westlichen Alliierten bei der sowjetischen Botschaft vorgebrachten Einspruch wiesen die deutschen Planer mit zwei knappen Erläuterungen zurück: Erstens beeinträchtige der Bau des Fernsehturms nicht die Sicherheit des Flugverkehrs der DDR und zweitens sollten derartige Fragen, die das Hoheitsgebiet der DDR beträfen, auch direkt an die DDR gerichtet werden und nicht an den sowjetischen Botschafter.[25] Es gab jedoch auch innerhalb der DDR kritische Stimmen gegen den Standort. Zu den prominentesten Kritikern zählte der Chefarchitekt Joachim Näther. Näther favorisierte einen öffentlichen Wettbewerb, um die schöpferischen Kräfte aller Architekten zu mobilisieren.[26] Der Bildhauer Fritz Cremer machte deutlich, dass er die Verantwortung für den Fernsehturmbau an diesem Standort ausdrücklich ablehne, trotz der Mitwirkung am Arbeitskreis Bildende Kunst im Stadtzentrum.[27] Kritik dieser Art kam meist sehr verklausuliert und konnte am Status quo nichts mehr ändern.

Stadtmodell vom Fernsehturm und seiner Umgebung

Nachdem der Standort gefunden war und der Kern der Konstruktion feststand, war noch die Frage der architektonischen Ausgestaltung zu klären. Kosels Vorschlag eines zweigeteilten Turmkorbs erinnerte zu deutlich an den Wiener Donauturm. Die SED-Führung wollte auf jeden Fall vermeiden, dass sich in diesem von Ulbricht selbst als „Sensation“ bezeichneten Bauwerk[28] ein Nacheifern bestehender Formen ausdrücken könnte. Aus diesem Grund waren Gestaltungsrichtlinien anfänglich noch recht vage formuliert:

„Der Turm darf nicht wie ein Schornstein wirken. Der Turmkopf soll in der Gestaltung den Charakter einer Krone erhalten: elegante Turmkopfverkleidung“

Protokoll der 1. Sitzung des Technischen Rates Fernsehturm vom 16. Oktober 1964

Von einer Kugelform, wie sie Henselmann in den 1950er Jahren vorgeschlagen hatte, war noch keine Rede. Die erste völlig neuartig vorgesehene Gestaltung des Turmkopfes enthält eine undatierte Zeichnung, die gegen Ende 1964 vom VEB Industrieprojektierung (Ipro) Berlin stammt. Die Schnittzeichnung zeigt eine leicht ellipsoide Form mit tragenden Stützkonstruktionen für die Geschosse und kommt dem tatsächlich ausgeführten Kugelkopf schon sehr nahe. Diese Darstellung trägt die Unterschrift vom Ipro-Architekten Günter Franke. Die neue Form stand am 22. Dezember 1964 für den Turm als Terminus ante quem fest; sie wurde am 19. Januar 1965 vom Technischen Rat erstmals beraten. Die ursprüngliche Idee von Kosel, die Turmkugel zu vergolden, kam aus Kostengründen nicht in Frage. Die Öffentlichkeit erfuhr am 13. Februar 1965 aus dem Zentralorgan Neues Deutschland unter der Überschrift Fernsehturm Hauptstadt Berlin mit drei Modellaufnahmen zum ersten Mal von dem Projekt.[29]

Bau

Baubeginn ohne Genehmigung

Baufortschritt am 2. Dezember 1966

Mit der Genehmigung der neuen Gestalt des Berliner Fernsehturms durch das Zentralkomitee der SED am 9. Februar 1965 wurde sie auch bindend festgeschrieben. Einen Tag später erteilte der Magistrat die Standortgenehmigung. Am 20. März begannen die nach Ulbrichts Weisung „rigoros durchzuführenden“ Abrissarbeiten von insgesamt 29.400 Quadratmeter Wohn-, Büro-, Verkaufs- und Lagerfläche. Um die Räumung des Geländes und der teilweise noch völlig intakten Gebäude schneller durchführen zu können, kamen neben Abrissbirnen auch Sprengungen zum Einsatz.[30] Die Kosten für die Grundstückskäufe und Entschädigungen beliefen sich im April 1965 auf mindestens 6,2 Millionen Mark. Werden die Kosten für Abriss und Verlagerung hinzugerechnet, schlug die Aktion mit 38,8 Millionen Mark zu Buche, was bereits die veranschlagten Gesamtkosten von 33 Millionen überstieg.[31] Diese durch unrealistische Schätzungen verursachte Kostenexplosion in den ersten Monaten führte zu einem planerischen Durcheinander und dazu, dass die Plankommission und Bauaufsicht keine weiteren Sondergenehmigungen erteilen wollten, was zu einem Stillstand der Arbeiten vom 31. Mai bis zum 4. Juni 1965 führte. Erst nach Kosels Intervention konnten die Arbeiten fortgesetzt werden; eine Genehmigung lag dennoch nicht vor. Die an der Finanzierung beteiligte Deutsche Investitionsbank der DDR sah die wirtschaftlichen Ziele für „völlig gesetzeswidrig“ an und belegte die Kredite mit einem Strafzins. Dies brachte das Bauprojekt fast zu einem weiteren Stillstand. Erst ein dirigistischer Eingriff sorgte für die Fortsetzung der Arbeiten am Projekt.[32] Wegen der Vertuschung der wahren Kosten für den Bau des Berliner Fernsehturms gab es weder eine offizielle Grundsteinlegung noch einen ,Ersten Spatenstich’. Ohne die erforderliche Baugenehmigung nahm der Turm als Schwarzbau seinen Anfang.[33]

Fundament- und Schaftarbeiten

Gerüst für das Tragepodest am Ende des Turmschafts, August 1967

Die Arbeiten am Fundament begannen am 4. August 1965[34] und waren bis Ende 1965 fertiggestellt.[35] Dann konnte ein rund 20 Meter hohes Stahlgerüst für die Betonierung des Turmfußes aufgestellt werden. Die stetig steigenden Baukosten führten im Dezember 1965 dazu, dass Gerhard Kosel seinen Posten als Gesamtleiter räumen musste. Ihm folgte Gerhard Frost, der Architekt des Ende der 1950er Jahre errichteten Fernsehturms Dequede. Am 30. März 1966 war die Hyperboloidschale fertiggestellt[36] und der Schaft konnte mittels Kletterschalung hochgezogen werden. Die Betonierung ging zügig voran, sodass die 100-Meter-Marke am 4. Oktober 1966 überschritten wurde. Seine endgültige Höhe erreichte der Schaft am 16. Juni 1967.[37] Die Anlieferung des Betons erfolgte zunächst in Einheiten von 500 Litern; er wurde später vor Ort gemischt, um eine gleichbleibende Qualität zu erzielen.[38] Für den 26.000 Tonnen schweren und 248,78 Meter hohen Schaft verbaute man insgesamt 8.000 Kubikmeter Beton.[34] Am 29. August 1967 begannen die Arbeiten am Tragepodest. Ein Kran hievte die Stahlbetonplatte mit insgesamt 16 Meter Durchmesser segmentweise auf ein vormontiertes Hilfsgerüst. Diese Arbeiten erforderten aus Sicherheitsgründen einen Sperrkreis von 100 Metern. Die Podestplatte war nicht im ursprünglichen Entwurf enthalten und wurde erst nachträglich aufgrund gestiegener Sicherheitsanforderungen ergänzt. Eine Beheizung des unteren Teils des Antennenträgers verhinderte zuverlässig das Herabfallen von Eisablagerungen.[39]

Bau der Kugel

Gerüst zur Vormontage der Turmkugel (August 1967). Im Hintergrund erkennt man die Aussparung am oberen Teil des Betonschaftes, wo die künftige Position der Kugel zu erkennen ist.

Parallel zum Aufbau des Schaftes gingen die Vorarbeiten für die Turmkugel voran. Die Realisierung der Konstruktionsdetails sowie unterschiedliche Auffassungen über die Verantwortlichkeit der beteiligten Institutionen erschwerten den Arbeitsfortschritt. Bis zum Sommer 1966 war noch ungeklärt, welcher Stahlbaubetrieb die Außenhaut der Kugel herstellen sollte. Schließlich erhielten der VEB Industriemontagen Merseburg und der VEB Industriestahlbau Leipzig den Auftrag.[40] Als Material importierte der Bauherr Edelstahl aus Westdeutschland.[22] Die Arbeitsgruppe VEB Ipro hatte das Verfahren zur Montage der Kugel auf den Stahlbetonschaft ausgearbeitet, wonach die Kugel in 120 Segmente aufgeteilt am Boden zusammengesetzt werden konnte.[41] Dafür wurde im April 1967 auf der Baustelle zwischen Marienkirche und dem Roten Rathaus eine 35 Meter hohe Nachbildung des Schaftes errichtet, an der die Kugelsegmente vormontiert wurden. Diese Arbeiten dauerten bis November 1967. Die Baukosten waren inzwischen auf 95 Millionen Mark angestiegen, verursacht vor allem durch mit Devisen zu bezahlende Bauteile und Materialien.[42]

Vom 2. Januar bis zum 7. Februar 1968 erfolgte auf dem fertig betonierten Schaft die Montage eines Eisenbahnkrans des VEB Schwermaschinenbau S. M. Kirow Leipzig. Am 29. März 1968 konnte damit das erste Kugelsegment nach oben transportiert werden. Der Hubvorgang des zehn Tonnen schweren Einzelstücks dauerte 22 Minuten. Die Montage der Elemente erfolgte von unten nach oben sowie im Uhrzeigersinn[43] und musste zunächst gegen den Betonschaft gestützt werden, bevor die Stahlbänder belastet werden konnten, die die gesamte Kugelkonstruktion nach Abschluss der Arbeiten halten sollten. Im Juni konnten die Antennenträger hochgezogen werden. Mitte Juli waren alle Fassadenelemente und Geschosse vollständig angebracht. Ende Juli 1968 begann die probeweise Belastung der Stahlbänder: Pressen drückten die Elemente vom Turmschaft weg, so dass sie an den Bändern befestigt werden konnten. Am 5. Oktober war die Kugel vollständig mit der Außenhaut verkleidet. Die für die Aussichtsplattform und das Restaurant erforderlichen Thermofenster waren in Belgien angefertigt worden.[22] Ein kleines Segment blieb zunächst geöffnet, um die Materialien für den Innenausbau bequem hineinzubringen. Das letzte Segmentstück wurde schließlich am 7. Oktober angebracht.[44] Nach Beendigung dieses Bauabschnittes feierten die Beteiligten das Richtfest.[45]

Schlussarbeiten

Berliner Fernsehturm kurz vor seiner Fertigstellung im Juli 1969

Die im VEB Funkwerk Köpenick gefertigten rund fünf Meter hohen Segmente der Antennenrohre wurden durch den später am Bauwerk verbliebenen Kran bis zum Tragepodest und weiter über einen Kletterkran an die vorgesehene Stelle befördert. Vom 2. Oktober bis 30. Oktober 1968 erhielt das Turmbauwerk seine Spitze und das über der Kugel befindliche Antennengerüst, sodass im folgenden Jahr der Innenausbau folgen konnte. Der Zeitplan der Bauarbeiten konnte relativ gut eingehalten werden. Völlig außer Kontrolle liefen dagegen die Kosten und hatten bis Ende November 1968 einen Höchststand von 103,53 Millionen Mark erreicht.[46]

Bei den im Dreischichtbetrieb ausgeführten Bauarbeiten waren in der Tagschicht 60 und in der Nacht 30 Arbeiter beschäftigt. Am Projekt war die Zuarbeit von rund 300 Unternehmen nötig. Für einen möglichst zügigen Ablauf betrieb man einen beträchtlichen Aufwand. Den Arbeitern standen beheizbare Kunststoffzelte zur Verfügung. Für die Verständigung zwischen den Baubeteiligten gab es eine Fernsprechanlage im Schaft, zudem wurden Handsprechfunkgeräte der Nationalen Volksarmee verwendet. Die Bauleitung war in ständiger Verbindung mit dem Wetterdienst in Potsdam, um vor möglichen Unwettern gewarnt zu werden.[47]

Anfang 1969 sickerte Wasser in das Innere der Turmkugel, das erheblichen Schaden anrichtete, die Kugel musste erneut abgedichtet werden. Gegenüber dem ursprünglichen Plan gab es inzwischen einen zehnmonatigen Rückstand, doch die Arbeiten sollten zum 20. Jahrestag der DDR am 7. Oktober 1969 beendet werden. Bis zum 3. Oktober 1969 erfolgte der Innenausbau und der Eingangspavillon konnte fertiggestellt werden.[48] Nach 53 Monaten reiner Bauzeit war der Turm trotz aller Widrigkeiten in „rekordverdächtiger“ Zeit vollendet. Die Kosten beliefen sich auf über 132 Millionen Mark, wobei die beiden erst Anfang der 1970er Jahre fertiggestellten Pavillons nicht eingerechnet waren. Damit war der Turm mindestens viermal so teuer wie ursprünglich geplant. Eine genaue Schlussrechnung wurde nie aufgestellt, da die beteiligten Instanzen versuchten, die Kosten auf verschiedene Fonds zu verteilen, um die Bilanz zu retten.[49]

Das Bauwerk, das offiziell die Bezeichnung Fernseh- und UKW-Turm Berlin erhielt, war im Oktober 1969 der zweithöchste Fernsehturm der Welt. Höher war nur noch der Fernsehturm Ostankino in Moskau. Gleichzeitig war es nach dem Turm in Moskau und dem Empire State Building in New York das dritthöchste freistehende Bauwerk seiner Zeit.[50]

Seit der Eröffnung

Am 3. Oktober 1969 weihte Walter Ulbricht zusammen mit seiner Frau Lotte und einer Delegation hochrangiger Begleiter, darunter Günter Mittag, Herbert Warnke, Paul Verner, Rudolph Schulze, Erich Honecker, Werner Lamberz und Erich Mielke den Fernsehturm ein und gab das Startsignal für das zweite staatliche Programm der DDR, DFF 2. Damit begann auch in der DDR das Farbfernsehen. Die sozialistische Tageszeitung Neues Deutschland beschrieb die Bauleistung mit „Der Turm – ein Meisterstück für die Republik“ und „Der Turm – Symbol unserer Leistung“. Die emphatische Berichterstattung über die Fertigstellung hielt in der DDR bis 1989 an und wurde von allen Medien getragen.[51] Für die Öffentlichkeit ist der Turm seit dem 7. Oktober 1969, dem Tag der Republik, zugänglich. Um den Berichten zur Turmeröffnung in Berlin den Vorrang zu lassen, musste sogar die offizielle Eröffnung des Wochen zuvor fertiggestellten Fernsehturms in Dresden zurückgestellt werden.[52] Die Presse in West-Berlin ignorierte das Ereignis weitestgehend.[53]

Ab dem 16. Februar 1970 strahlten fünf UKW-Programme vom Turm; ein erstes Fernsehprogramm folgte am 4. April 1970. 1972 waren die beiden noch fehlenden Pavillons für Ausstellungen, ein Kino und gastronomische Einrichtungen fertiggestellt. Im selben Jahr konnte der viermillionste Besucher im Fernsehturm begrüßt werden.[54] Nachdem im Jahr 1975 eine gesetzliche Grundlage für den Denkmalschutz geschaffen worden war, erhielt 1979 der Berliner Fernsehturm diesen Status. Nach dem Niedergang der DDR schrieb die Bundesrepublik den Denkmalstatus des Bauwerks fest.[55]

Luftbild des Fernsehturms und seiner Umgebung

Im Jahr 1986 siedelte sich erstmals ein Wanderfalkenpaar am Alexanderplatz an. Die Vögel nutzen dabei auch den Fernsehturm als Sitzplatz für die Ansitzjagd. Der Ansitz befindet sich in 185 Meter Höhe an der südöstlichen Seite des Turms. Meist stürzen sich die Wanderfalken vom Ansitzplatz auf die nachts vorüberziehenden Vögel. Vom ihm aus können die Falken die Beutevögel über dem hell erleuchteten Alexanderplatz gut sehen. Bei Tag konnten die Falken auch bei der Insektenjagd um den Fernsehturmund beim Absammeln der Insekten von der Betonfläche mit Schnabel und Fängen beobachtet werden. Dem Greifvogelpaar dienen zum Brüten Nistkästen an der Marienkirche und am Berliner Rathaus.[56][57][58]

Als 1990, im Jahr der deutschen Wiedervereiningung, der Palast der Republik geschlossen und ein Abriss ernsthaft erwogen wurde, mehrten sich auch Stimmen, die den Fernsehturm als Inbegriff der totalitären DDR-Herrschaft ebenfalls abreißen lassen wollten. Der Schriftsteller Friedrich Dieckmann merkte 1992 dazu Folgendes an:[59]

„Ich neige der Erhaltung des Palastes [der Republik] auch deshalb zu, weil es einen ungleich wichtigeren Abrissgegenstand im Inneren der Stadt gibt, das ist der Fernsehturm. […] Dieses obszöne Gebilde, […] ist eine architektonische Machtdemonstration von ungeschönter Direktheit, gleichsam das vertikale Korrelat zu der ebenerdigen Mauer. Dem defensiven Grenzbauwerk in seiner linearen Erstreckung trat die Aggressionsgeste dieser in eine Art Schlagbaum ausgehenden Turmnadel zur Seite, deren Sichtbeton vor allem auf West-Berlin berechnet war. Man sollte dort sehen, wer Berlin in der Hand hatte.“

Friedrich Dieckmann

Statt eines Abrisses schrieb die Bundesrepublik den 1979 erteilten Denkmalstatus des Turms fort.[2] Die Deutsche Telekom als neue Betreiberin investierte schließlich über 50 Millionen Mark in die Modernisierung der Sendeanlagen.[2] Einige bauliche Renovierungen mussten vorgenommen werden, unter anderem war eingebrachtes Spritzasbest zu beseitigen. So wurden in den Jahren 1995/1996 die Wand- und Deckenverkleidungen des Turmrestaurants und der Aussichtsetage durch schwer entflammbare neue Dämmmaterialien ersetzt.[60] Von 1995 bis 1999 ließ die Telekom die Betriebstechnik komplett erneuern.[61] Bei diesen Renovierungen erhielt die bisherige Antenne ab 327 Meter eine neue, leistungsfähigere Spitze. Dadurch wurde der Turm von ursprünglich 365 auf 368,03 Meter erhöht.[62] Den Turmschaft aus Sichtbeton überzog man mit einem hellgrauen Schutzlack.

Die als Fußball verkleidete Turmkugel im Juli 2006

In den 1990er Jahren diente der Berliner Fernsehturm immer mehr als Kulisse für sportliche Höchstleistungen. So ließ sich der Österreicher Rupert Hirner zum 25-jährigen Jubiläum des Turms am 3. Oktober 1994 an einem 70 Meter langen und 70 Kilogramm schweren Gummiseil aus 260 Meter Höhe in die Tiefe fallen.[63] Mit dem Bungee-Sprung stellte Hirner damals eine Weltrekordleistung auf.[64] Am 26. März 1995 versuchte der Hochseilartist Matthias Traber an einem 620 Meter langen und 36 Millimeter starken Seil, das zwischen dem Fernsehturm und dem Berliner Dom gespannt war, die Distanz zu überqueren. Rund 50.000 Schaulustige versammelten sich zu dem Spektakel, das nach 28 Minuten abgebrochen werden musste. Traber verlor nach 250 Metern über dem Neptunbrunnen die Balance und musste sich aus 50 Metern abseilen.[63] Am 3. Juli 1998 fand der erste Turmtreppenlauf im Berliner Fernsehturm statt, den mit 5:56,8 Minuten der Hürdensprinter und ehemalige Olympiasieger Thomas Munkelt für sich entschied. Er schaffte die 987 Stufen zur Aussichtsplattform fünf Sekunden schneller als der dreifache Sieger des New Yorker Empire State Building-Laufs.

Der Fernsehturm gehört zu den Bauwerken, die bei dem seit 2004 im Oktober stattfindenden Festival of Lights durch eine besondere Lichtinstallation für mehrere Tage kunstvoll angestrahlt werden. Aus Anlass der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erhielt die Turmkugel im Rahmen einer Werbeaktion des Betreibers Telekom eine Verkleidung als magentafarbenen Fußball. Die Beklebung der Außenfassade des Turmkorbs führten Industriekletterer in einer fünf Monate dauernden Aktion aus.[65] Im Jahr 2009 wurde der Turm ein weiteres Mal als Werbeträger genutzt. Die Telekom ließ 14 Vinylbanner mit Liebesbotschaften entlang des Schafts anbringen.[66]

Auf Veranlassung der Betreibergesellschft TV Turm Alexanderplatz Gastronomiegesellschaft mbH erfolgte Anfang 2012 eine vollständige Modernisierung aller Publikumsbereiche, die fünf Monate dauerte und rund 1,5 Millionen Euro kostete. Der Berliner Senat beauftragte im selben Zeitraum eine Neugestaltung des Umfelds des Fernsehturms. Der Innenbereich erhielt eine neue Möblierung, die Besucherbereiche wurden heller gestaltet und die Aufenthaltsqualität in allen Publikumsbereichen deutlich erhöht. Bis Dezember 2013 soll auch die Umgestaltung des Vorplatzes abgeschlossen sein, vor allem die Beseitigung der Blumenrabatten an den unteren Spitzen der Pavillon-Faltdächer.[67]

Beschreibung

Lage und Umgebung

Lagekarte des Berliner Fernsehturms

Der Berliner Fernsehturm befindet sich südwestlich des Bahnhofs Alexanderplatz in unmittelbarer Nachbarschaft und nordöstlich des Marx-Engels-Forums. Der Standort des Bauwerks wird häufig fälschlicherweise dem nordöstlich gelegenen Alexanderplatz zugeschrieben. Der Turm steht auf einem rechteckigen Platz, der im Nordwesten durch die Karl-Liebknecht-Straße begrenzt wird. Im Südosten verläuft die Rathausstraße, an deren südlichem Ende sich das Rote Rathaus befindet. Südwestlich trennt den Platz die Spandauer Straße vom Marx-Engels-Forum. Die Bahngleise und die Gontardstraße, die am Bahnhof Alexanderplatz nordöstlich vom Platz verlaufen, trennen diesen vom Alexanderplatz, einem Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin. Neben den Berliner U- und S-Bahnen halten dort auch mehrere Linien der Straßenbahn und des Busverkehrs.

Neben dem Fernsehturm befinden sich die Marienkirche und der neobarocke Neptunbrunnen auf dem Platz. Brunnen und Turm sind mit einem zentral im Platz verlaufenden Weg verbunden, von dem symmetrisch andere Wege abzweigen. Grünflächen verleihen dem Platz einen parkähnlichen Charakter.

Fundament, Basis und Schaft

Turmfuß mit Skyway (rechts) und Wartungskäfig (links auf dem Boden)

Der Berliner Fernsehturm ist wegen des ungleichen Untergrunds zwischen 2,70 und 5,80 Meter gegründet; das Fundament hat eine Wandstärke von 50 Zentimetern.[68] Verglichen mit Fundamenttiefen anderer Fernsehtürme, wie dem in Stuttgart mit 8 Metern oder dem Europaturm in Frankfurt am Main mit 18,5 Metern ist der Berliner flach gegründet. Die Probebohrungen förderten eine Mischung aus Kies, Sanden, Stein- und Braunkohleschichten zutage, die eine gute Tragfähigkeit aufweisen. Zudem liegt der Standort trotz der relativen Nähe zur Spree auf einer der Talsandinseln, auf denen das historische Berlin gegründet wurde.[69] Der Außendurchmesser des Fundaments beträgt 42 Meter.[70] Das Bauwerk ist auf einem drei Meter dicken und leicht nach innen vorgespannten Ringfundament mit 41 Meter Außendurchmesser gegründet.[35] Neben diesem Fundament besteht noch ein zweites quadratisches mit Seiten von 4,70 Metern, das den inneren Teil des Turmschaftes trägt. Es handelt sich um eine 390 Tonnen schwere, selbsttragende Stützkonstruktion aus Stahl, die bis auf 230 Meter Höhe ragt. Das Gerüst nimmt drei Fahrstühle, Versorgungsschächte und Kabel sowie eine Nottreppe mit 936 Stufen auf. Das Schaftgerüst ist aus Stabilitätsgründen an verschiedenen Stellen mit der Innenseite des Betonschafts verbunden.[69]

Die sichtbare Basis auf Geländehöhe hat einen Durchmesser von 32 Metern und verläuft in Form eines 20 Meter hohen[71] sich hyperbolisch verjüngenden Kegelstumpfs mit Bullaugen. In diesem Detail ähnelt er dem Fernsehturm Ostankino in Moskau. Vom Eingangspavillon erhebt sich bis zum Turmkorb der 248,78 Meter hohe Turmschaft, dessen Durchmesser sich von 16 auf 9 Meter verjüngt. Die fünf Abschnitte von je 45 Metern werden durch Zwischengeschosse unterteilt, was außen an den Bullaugen zu erkennen ist. Ab einer Höhe von 91 Meter befinden sich rote Flugwarnbefeuerungen. Entlang des Schaftes sind die Hindernisfeuer auf 91, 136, 181 und oberhalb der Turmkugel auf 230 Metern angebracht. Auf dem Antennenträger gibt es Hindernisfeuer auf 267, 303 und 329 Metern sowie auf der Turmspitze.

Eingangspavillon

Drei Pavillons, deren Grundrisse pfeilförmig und symmetrisch zur Längsachse des Turmplatzes verlaufen, säumen den Turm an seiner ebenerdigen Basis. Die zweigeschossigen, sechseckigen Bauten dienen als Eingangsbereich sowie gastronomischen Einrichtungen und für Ausstellungen. Bis zur Eröffnung war nur der Eingangspavillon fertiggestellt.[72] Sie sind an allen Seiten verglast und lichtdurchflutet. Markantestes Merkmal dieses Basiskomplexes sind die mit einer dreißigprozentigen Neigung verlaufenden Betonfaltdächer, deren Spitzen etwa 30 Zentimeter über dem Boden beginnen. Andere Teile des Daches streben aufwärts und ragen bis zu 21 Meter hoch. Der Eingangsbau befindet sich rund 50 Meter gegenüber dem Bahnhof Alexanderplatz. Die offene Eingangshalle wird von einer sechsteiligen Freitreppe flankiert, deren Teile sich mittig in einem zentralen Podest treffen. In dieser Halle sind der Kassenbereich für die Turmauffahrt und ein Souvenirladen untergebracht. Ein in sechs Meter Höhe angeordneter verglaster und überdachter Übergang (heute Skyway genannt) führt zu den Umgängen am Turmschaft und zu den Aufzügen.[73]

Das hexagonale Raster des Umbauungskomplexes setzt sich in der nach Südwesten gerichteten großen Freitreppe fort, die zu den beiden anderen Pavillons führt. Aus der Vogelperspektive erscheint die Grundfläche der Umbauung als Pfeil oder Rakete. Der Neptunbrunnen befindet sich in einer Sichtachse zur südwestlichen Freitreppe. Die Freifläche ist rund 600 Meter lang und 300 Meter breit. Sie wurde von den Architekten Hubert Matthes, Eberhard Horn und Rolf Rühle gestaltet und mit Wasserspielen ausgestattet.[74]

Aufzüge

Innerhalb des Turmschafts verkehren drei Aufzüge, von denen zwei für den öffentlichen Publikumsverkehr vorgesehen sind. Der dritte ist dem Betriebspersonal der Technikräume vorbehalten. Die ursprünglichen Aufzüge aus Schweden ersetzte man Anfang 1996 durch Anlagen der Firma Kone. Ihre Transportkapazität beträgt 15 Personen; den Weg bis zum Aussichtsgeschoss auf 203 Meter Höhe schaffen sie aufgrund ihrer Fahrtgeschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde in 38 Sekunden. Im Notfall können die Aufzüge auf gleiche Höhe gebracht werden und es kann von einer zur anderen Kabine umgestiegen werden.[75]

Turmkugel

Turmkorb und Antennenträger

Aufbau und Technik

Der Turmkorb wird von einer Kugel – auch Turmkugel genannt – mit 32 Meter Durchmesser gebildet. Der Kugelmittelpunkt befindet sich auf 213,78 Meter Höhe.[76] Die Außenhaut des siebengeschossigen Baukörpers besteht aus trapezförmigen Flächen, die 15 Zentimeter über die Grundfläche hinausragen und silbrig-graue Pyramiden bilden. Dadurch erhält die Kugel eine Struktur, die einer Diamantenrustika ähnelt. Bis auf die Besucherebenen ist der Baukörper fensterlos. Lediglich kleine Bullaugen lassen in den übrigen Geschossen Licht ins Innere.

Die Bleche für die Außenverkleidung bestehen aus hochwertigem rostfreien Stahl der Stahlwerke Südwestfalen AG Dillenburg.[77] Die über 1000 Pyramiden lassen die 3500 Quadratmeter Außenhaut der Turmkugel wie einen Diamanten wirken. Neben der ästhetischen Gestaltung dient die Form auch der Verhinderung von Luftverwirbelungen.[78] Die Turmkugel hat eine Masse von 4800 Tonnen.[34]

Während die meisten Turmkörbe von Fernsehtürmen unmittelbar auf Betonkonsolen ruhen, ist die Kugel mittels eines komplizierten Stahlfachwerks am Betonschaft befestigt. Das innenliegende Stahlskelett ist an 20 Stahlbändern von einem Zugring abgehängt und liegt in 229 Meter Höhe auf einer Betonkonsole. Die Stärke der 20 Stahlbänder variiert zwischen 8 und 26 Zentimeter und bildet einen mehrfach geknickten Polygonzug. Die in den Publikumsetagen mit „I“ bis „XX“ nummerierten Bänder sind neben jedem dritten Fenster sichtbar. In jeder Etage ist jedes der 20 Bänder mit der Außenkante eines radialen Trägers verschweißt, dessen Innenseite am Betonschaft aufliegt. Zwischen den Radialträgern liegen kleinere, tangential verlaufende Träger, die ein fachwerkähnliches Gerüst bilden. Der Vorteil dieser Hängekonstruktion ist, dass stützenfreie Räume entstehen, die beliebig abgeteilt werden können.[42]

Sicherheitstechnik

Um die Gefahr herabstürzender Schnee- und Eisteile so gering wie möglich zu halten, wurden im oberen Drittel der Kugel verschiedene Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Je ein Schneefanggitter befindet sich ober- und unterhalb der vierten und fünften Pyramidenreihe. Zwischen der sechsten und siebenten Reihe auf 220 Meter Höhe bildet eine begehbare Abflussrinne einen von weitem auch mit bloßem Auge erkennbaren Einschnitt, in dem Niederschlag abfließen kann. Einen Schutz vor Eisschlag bilden bestimmte besonders verstärkte Bereiche der Außenhaut. Um alle Teile der Kugel über eine der jeweiligen Krümmung angepasste Arbeitsbühne erreichen zu können, wurde ein System aus vier speziellen Führungsschienen entwickelt, mit dem die gesamte Kugel umfahren werden kann. Diese Arbeitsbühne wird bei Nichtbenutzung am Turmfuß geparkt. Für die Reinigung der Fenster existiert eine ständig an der Kugel verbleibende zweigeschossige Wartungsbühne. Ihre Führungsschienen sind ober- und unterhalb der beiden Fenstergeschosse erkennbar.[41]

Etagenaufteilung

In der untersten Etage befindet sich auf 200 Meter die Klimaanlage, die die Sendetechnik und das Restaurant kühlt. Als Erstausstattung kam ein Import aus Skandinavien zum Einsatz.[22] Darüber befindet sich auf 203,78 Meter die Aussichtsplattform mit einem Durchmesser von 24 Metern, die für insgesamt 120 Personen zugelassen ist. Auf dieser Ebene für den Publikumsverkehr verläuft vor den nach außen geneigten Fenstern eine Brüstung, auf der in Schautafeln das Stadtbild erklärt wird. Auf der dritten Ebene mit einem Durchmesser von 29 Metern befindet sich auf 207,53 Metern das Restaurantgeschoss, Telecafé genannt, mit Sitzplätzen für 200 Gäste. Ein drehbarer kugelgelagerter Innenring bildet die Grundlage für das Drehrestaurant. Bis zum Totalumbau in den späten 1990er Jahren drehten sich die fest montierten Tische innerhalb einer Stunde komplett um 360 Grad, danach mussten die Gäste ihre Plätze frei machen. Inzwischen lässt sich die Umdrehungsgeschwindigkeit auf eine halbe oder ganze Stunde einstellen.[79] Das Telecafé wird durch eine vom Künstler Richard O. Wilhelm gestaltete, farbig durchscheinende Glaswand vom Treppenhaus getrennt. Die hell gepunktete Wand stilisiert die Milchstraße.[80] Die beiden Besucherebenen sind mit außen bronzefarbenen Fensterbändern hervorgehoben. Insgesamt hat die Kugel eine Nutzfläche von 5000 Quadratmetern.

In drei weiteren Geschossen über dem für Besucher zugänglichen Bereich auf 216, 220 und 224 Meter befinden sich Sendeanlagen für die Fernseh- und Rundfunktechnik und die Betriebsräume der Messtechniker.[77] Das oberste Technikgeschoss beherbergt die Löschgaszentrale für die Brandbekämpfung.[81] In der Turmkugel ist außerdem eine meteorologische Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes untergebracht. Die Messinstrumente befinden sich in der Antennenspitze.[82]

Evakuierungsbühnen und Richtfunkanlagen

Richtfunkanlagen

Unterhalb der Turmkugel (188 und 191 Meter) führen zwei auf 1,60 Meter hinausragende, nach oben offene Rettungsplattformen um den Schaft. Diese bieten bis zu 400 Personen Platz, was der Höchstzahl an Menschen, 380 Besucher und 20 Angestellte, entspricht, die sich im Korb befinden dürfen.[83] Von der Turmkugel aus sind die Evakuierungsbühnen mit einer Treppe verbunden.[84]

Oberhalb der Turmkugel setzt sich der Turmschaft bis zu einer Höhe von 250 Metern fort. In ihm sind die Aufzugmaschinenräume untergebracht. Außen sind radial Stahlplattformen angeordnet, die die Richtfunkantennen tragen. Das optisch zurückgesetzte Stahlgerippe für die Richtfunkantennen bringt das Streben nach oben des Turmes deutlich besser zu Geltung als die sonst bei DDR-Fernsehtürmen übliche Lösung, bei der die Richtfunkanlagen am Schaft angebracht sind oder den Turmkorb verbauen.

Antennenträger

Am obersten Schaftstück, das bis über den Turmkorb verläuft, ist der Antennenträger mit Bolzen verankert. In diesem Zwischenstück ist auf 248,7 Meter Höhe ein „Eisteller“ angebracht, der von der Antenne herabstürzendes Eis auffangen soll. Gleichzeitig dient der Teller einem montierten Eisenbahnkran als Basis, der bereits beim Bau der Turmkugel die einzelnen Fassadensegmente nach oben beförderte. Er wurde vom VEB Schwermaschinenbau S. M. Kirow Leipzig angefertigt.[85] Seit Inbetriebnahme des Turmes wird der Kran mit einem 20-Meter-Ausleger als Hebezeug für Wartungsarbeiten verwendet und parkt mit nach unten eingeklapptem Arm in nordöstlicher Richtung.

Der Antennenträger ist 118 Meter lang, 245 Tonnen schwer und überwiegend aus Stahl gefertigt. Lediglich seine Spitze besteht aus Kunststoff-Zylindern; darin ist ein Tilgerpendel mit 1,5 Tonnen Masse für den Schwankungsausgleich untergebracht. 1997 wurde der Antennenträger ab 327 Meter Höhe mit einer leistungsfähigeren Antennenspitze versehen, die den Turm seitdem um drei Meter erhöht.[86] An der Basis hat der Antennenträger einen Durchmesser von vier Metern, der sich bis zur Spitze auf unter zwei Meter verjüngt.

150 verschiedene Antennen für die Fernseh- und Radioübertragung (→ Frequenzen und Programme) sind auf dem Träger montiert. Von unten nach oben angeordnet befinden sich die Antennen für digitales Fernsehen (DVB-T), UKW-Radiosender und digitalen Rundfunk (DAB). Das Sendegebiet umfasst rund 20.000 Quadratkilometer in Berlin und seinem Umland[87] und weist die höchste Radiodichte Deutschlands auf.[88] Zusammen mit dem Sender Scholzplatz in der Heerstraße und dem Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg in Wannsee bildet der Sender des Berliner Fernsehturms einen Senderverbund.[89]

Baustoffverbrauch

Beim Bau des insgesamt 26.000 Tonnen schweren Berliner Fernsehturms wurden folgende Baustoffe verbraucht: 7.900 Kubikmeter Beton, 1.650 Tonnen Rundstahl, 300 Tonnen Spannstahl sowie 1.500 Tonnen Profilstahl. Der zur Profilierung verwendete Stahl verteilt sich auf das Fußgerüst mit 175 Tonnen, den Aufzugsschacht mit 390 Tonnen, die Antennenhalterung mit 70 Tonnen, das als Hilfskonstruktion angelegte Lehrgerüst für das Tragepodest mit 20 Tonnen, den Antennenträger mit 245 Tonnen und den Turmkopf mit 600 Tonnen.[90]

Besucher und Tourismus

Besucherschlange am Berliner Fernsehturm mit einer Hostess im Vordergrund, 1970
Eintrittskarte, ca. 1977

Der Berliner Fernsehturm ist der höchste öffentlich zugängliche Aussichtspunkt der Stadt und zählt jährlich etwa 1,2 Millionen Besucher aus rund 90 Ländern. Davon stammten im Jahr 2010 rund 60 Prozent aus dem Ausland, wovon Spanier mit 8,1 Prozent die Besucher aus dem Ausland anführen, gefolgt von Italienern mit 7,6 Prozent und Dänen mit 6,7 Prozent.[91] Damit kam der Turm im Jahr 2010 auf Platz 8 der beliebtesten deutschen Sehenswürdigkeiten.[92] Von den täglich bis zu 5000 Gästen besuchen etwa 1500 das Turmrestaurant. Aus Brandschutzgründen befindet sich die Hauptküche am Fuße des Turms. Die Speisen werden mit dem Lift bis zum Restaurantgeschoss befördert, wo sie in einer kleinen Satellitenküche aufbereitet werden. Zum Brandschutzkonzept gehört neben den beiden Evakuierungsplattformen unterhalb des Turmkorbs auch ein striktes Rauchverbot im gesamtem Bauwerk.[93] Darüber hinaus ist es auch Rollstuhlfahrern nicht möglich, den Berliner Fernsehturm zu besuchen, da sie im Ernstfall nicht ohne fremde Hilfe den Fluchtweg ergreifen könnten.[94]

Im Jahr 1972 wurde die Besuchermarke von insgesamt vier Millionen überschritten.[54] Knapp 42 Jahre nach seiner Eröffnung, am 14. Juni 2011, begrüßte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit den 50-millionsten Besucher.[95] Von der Aussichtsterrasse des Fernsehturms ist das gesamte Stadtgebiet zu überblicken. Bei guter Sicht reicht der Blick bis zum rund 70 Kilometer entfernten Freizeitpark Tropical Islands.

Der für das touristische Publikum ganzjährig geöffnete Fernsehturm hat saisonal angepasste Öffnungszeiten. Der Publikumsbereich lässt sich für besondere Anlässe anmieten. Darüber hinaus nimmt das Standesamt des Bezirks Mitte auf Wunsch Trauungen auf dem Turm vor.[96]

Urheberrechtsstreit

Aufgrund der langen und instabilen Planungs- und Baugeschichte und der damit verbundenen wechselnden Zuständigkeiten waren mehrere Architekten und Ingenieure am Bau des Fernsehturms beteiligt. Obwohl gerade im Sozialismus der Begriff des Kollektivs von großer Bedeutung ist, entbrannte bereits nach Fertigstellung 1969 ein Urheberrechtsstreit, der in diesem Ausmaß einzigartig in der DDR-Architekturgeschichte war. Namentlich nahmen Hermann Henselmann und die Architektengruppe des VEB Ipro Berlin um Fritz Dieter, Günter Franke und Werner Neumann für sich in Anspruch, allein und unabhängig die Gestalt des Bauwerks, insbesondere seinen kugelförmigen Kopfbau, konzeptionell entworfen zu haben. Da Gerhard Kosel als ursprünglicher Chefarchitekt abgesetzt wurde, blieb sein Name bis zum Fall der DDR vollkommen ungenannt. Kosel schaltete sich ab 1989 in den Streit als dritte Partei ein. Der Streit wurde über Jahrzehnte teilweise auch auf juristischem Weg ausgefochten.[97]

Kosel (zweiter von links) und Henselmann (ganz rechts) 1957 während des Kongresses der Deutschen Architekten in Leipzig

Hermann Henselmann als Chef-Architekt beim Ost-Berliner Magistrat führte für seine Urheberschaft zwei Hauptargumente an: Erstens habe er mit dem „Turm der Signale“ bereits 1958/1959 einen Fernsehturm mit kugelförmigem Turmkorb entworfen und zweitens habe er als Leiter zweier Projektgruppen des Technischen Rates diese Form durchgesetzt. Obwohl Henselmanns Entwurf zweifelsohne eine starke Ähnlichkeit zum tatsächlich ausgeführten Bauwerk hat, existieren aus dem Entwurfszeitraum kaum stichhaltige Dokumente, die nachweisen, wie groß der Einfluss seines Entwurfes auf die Gestaltung des Fernseh- und UKW-Turms tatsächlich war.[98] Zweifel an der Eindeutigkeit bleiben vor allem erhalten, weil es Henselmann nicht gelungen ist, die Ansprüche der Ipro-Architekten von Beginn an zu widerlegen. Er verstrickte sich zudem häufig in widersprüchliche Zeitangaben über bestimmte Entwürfe. Dennoch kann eine gewisse „Anregung“ nicht ausgeschlossen werden.[99]

Die Ipro-Architekten geben hingegen an, ihren Entwurf unabhängig von Henselmanns Entwürfen oder Anregungen entwickelt zu haben. Sie gaben sogar an, Henselmanns Entwurf gar nicht gekannt zu haben. Diese Aussage erscheint jedoch unglaubwürdig, da der „Turm der Signale“ 1961 in der DDR-Architekturzeitschrift Deutsche Architektur veröffentlicht wurde. Ein Argument für die Ipro-Architekten ist, dass es eine Arbeitsanweisung gab, den Raumbedarf für den Turmkorb so zu gestalten, dass bei möglichst geringer Oberfläche ein maximales Volumen für die Sendetechnik, den Publikumsbedarf und die gewünschte Vollklimatisierung zur Verfügung zu stehen habe. Bei dieser Vorgabe ist die Kugel die einzig mögliche Lösung. Das Architektenkollektiv hat insgesamt 40 Turmkorbvarianten ausprobiert. Der eigentliche Vorschlag zur Kugel stammt von Fritz Dieter. Günter Franke stellte die notwendigen Schnittzeichnungen für die Berichte gegenüber den Behörden her. Die Rolle Henselmanns habe nur darin bestanden, die festgesetzte Form beim Technischen Rat durchzusetzen.[100]

Gerhard Kosel, der von Juli 1964 bis Dezember 1965 Gesamtleiter des Bauvorhabens war, blieb nach seiner Absetzung in offiziellen Dokumenten stets unberücksichtigt.[101] Kosel gab an, den heutigen Standort des Fernsehturms angeregt und noch vor Henselmanns Entwurf die Gestalt festgelegt zu haben. Durch seine Absetzung konnte seine Leistung am Projekt nicht gewürdigt werden.[102] Kosels Beteiligung am Bau und seine Leistung in Bezug auf die Durchführung sind unstrittig. Allerdings sind keine Dokumente bekannt, die belegen konnten, dass die fragliche Urheberschaft ihm zuzurechnen sei.

Nachdem Kosel und Dieter den Standpunkt Henselmanns öffentlich angriffen, beantragte Henselmann am 22. Februar 1994 ein Ehrengerichtsverfahren bei der Berliner Architektenkammer. Da die Kammer ein solches Verfahren ablehnte, wurde ein Kolloquium einberufen und die drei hierzu geladen. Bei dieser Unterredung beharrten nach emotional stark aufgeladenem Austausch alle Kontrahenten auf ihrer Position. Im selben Jahr wandte sich Dieter an das Berliner Landgericht und wollte Henselmann untersagen lassen, sich öffentlich als Autor des Berliner Fernsehturms zu bezeichnen. Nach einer eidesstattlichen Erklärung Henselmanns musste Dieter seinen Antrag zurückziehen. Kosel versuchte durch die Medien, eine Publikation und den Berliner Senat seine Position durchzusetzen.[103]

Die einzige umfassende Nennung der beteiligten Personen bleibt eine im August 1970 erschienene Ausgabe der Zeitschrift Deutsche Architektur, in der Fritz Dieter und Günter Franke für die architektonische Gestaltung genannt werden und Hermann Henselmann als künstlerischer Berater.[104] Die Zeitschrift nannte die Ipro-Architekten erst nach mehreren Interventionen.[105] Es darf davon ausgegangen werden, dass sich die Parteien durchaus gegenseitig beeinflusst und inspiriert haben. Wie hoch dieser Anteil der eigenschöpferischen Leistung war, ist nicht genau rekonstruierbar. Es ist auch fraglich, ob die tatsächliche Urheberschaft jemals geklärt werden kann, zumal Dieter (1931–2002), Franke[106] wie auch Henselmann und Kosel inzwischen verstorben sind. Auch Henselmann kann durch einen Beitrag des französischen Architekten Jean Faugeron inspiriert worden sein, dessen Wettbewerbsentwurf für West-Berlin 1957/1958 einen Fernsehturm vorsah, der in der perspektivischen Darstellung die Gestaltungsansätze des heutigen Berliner Fernsehturms vorwegnimmt.[107]

Rezeption

Architektur

Auch in der Untersicht ist der Turmkorb als Kugel erkennbar

Mit dem kugelförmigen Turmkopf sticht der Berliner Fernsehturm besonders im Vergleich zu den bis dahin gebauten Fernsehtürmen, die zumeist zylindrische oder scheibenförmige Auskragungen besitzen, in deutlicher Weise hervor. Damit ist er ein Unikat und hebt sich von anderen Bauwerken seiner Art ab. Die Klarheit der Kugelform hat den Vorteil, dass unabhängig vom Standpunkt sie immer gleichermaßen als Kugel erkennbar ist. Bei anderen Formen verliert sich die Form vor allem bei starker Untersicht.

Der sowjetische Satellit Sputnik als Formgeber für eine Strömung in der DDR-Architektur, die im Fernsehturm ihre prominenteste Anwendung findet

Die Formgebung wird zum wichtigsten Repräsentanten der „Sputnik-Ikonografie“ in der DDR, die die Erfolge des sowjetischen Weltraumprogramms rezipierte. Damit zwingt sich unweigerlich das Bild der „Fernsehturm-Rakete“ auf, was bereits durch die Form der Fußumbauung unterstützt wird. Andere Architekturbeispiele dieser Zeit sind das heutige Café Moskau mit Sputnik-Schmuck am Dach und das mit „Triebwerkslampen“ ausgestattete Kino International. Auch im Haus des Lehrers und im ehemaligen Staatsratsgebäude finden sich Anleihen an die Weltraum-Motive. Die Kugel des Fernsehturms steht dabei für den Satelliten, der vom dynamischen Schaft getragen zum Himmel emporstrebt.[108]

Die Architektur verarbeitete die Kugelform schon vor Errichtung des Berliner Fernsehturms wie beispielsweise in der geodätischen Kuppel Biosphère von Richard Buckminster Fuller zur Expo 67 oder dem Dresdner Kugelhaus aus den 1920er Jahren. Die Verwendung der Kugelform für einen Turm war jedoch ein Novum. Aufgrund des starken Repräsentanzcharakters war Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre das Bauwerk daher auch Wegbereiter für eine kurzfristige architektonisch-städtebauliche Strömung in der DDR. Bauwerke von wichtigen Städten des Landes sollten mit dominanten Hochhausbauten ausgestattet werden, deren Formensprache bildkünstlerisch auf die Funktion oder Region Bezug nehmen sollte. So entstanden beispielsweise das Leipziger Universitätshochhaus, dessen Form an ein aufgeschlagenes Buch erinnern soll, und der Jentower, dessen Grundform an Fernrohr und Linse angelehnt ist. Für ein nicht verwirklichtes Haus der Wissenschaft, Bildung und Kultur in Rostock war ein Schiffsbug als Form vorgesehen und das Haus des Schwermaschinenbaus in Magdeburg sollte eine Schraube darstellen. Wegen der teilweise überdeutlichen Ikonizität werden diese Bauwerke oft als architektonisch weniger gelungen angesehen. Auch wenn der Fernsehturm die Anleihe an die Satellitenform verfolgt, steht seine Form auch ohne den ideologischen Überbau für sich selbst, was ihn deutlich zeitloser und universeller wirken lässt.[109] Der Kunsthistoriker Peter Müller bezeichnet ihn sogar als bedeutendstes Bauwerk, das die DDR-Architektur in ihrer Geschichte hervorgebracht habe.[110]

Datei:Kuwait Towers.jpg
Die Kugeln der Wassertürme von Kuwait

Türme, die eine Kugelform aufnehmen, entstanden in den nachfolgenden Jahren auch im Ausland. Ende der 1970er Jahre wurde in der Bundesrepublik der Fernmeldeturm Nürnberg errichtet, dessen eiförmiger Turmkorb zwar eine Abwandlung der Kugel ist, aber dennoch der Form des Berliner Fernsehturms sehr nahe kommt. Allerdings ist dies architektonisch nicht so konsequent umgesetzt, da der obere Teil die Form durch die Antennenplattformen nur andeutet. Die drei Wassertürme von Kuwait-Stadt sind nicht nur formal deutlich am Berliner Vorbild angelehnt. In den 1970er Jahren wollte der kuwaitische Bauträger den Auftrag gerne an dieselben DDR-Unternehmen vergeben, die den Fernsehturm erbaut hatten. Trotz der Bevorzugung von Kuwait gelang es der DDR nicht, den Zuschlag für das Projekt zu erhalten. Die Wassertürme mit kugelförmigem Wasserreservoir wurden von schwedischen Gesellschaften errichtet.[111] Ein weiterer Turm mit kugelförmigem Teil ist der 81 Meter hohe Sunsphere, der für die Weltausstellung 1982 in Knoxville (Tennessee) als Wahrzeichen errichtet wurde. Ein ähnlicher Turm entstand bereits einige Jahre zuvor in Dallas mit dem 171 Meter hohen Reunion Tower, der einen allerdings zylindrischen, von einem Kugelgeflecht überspannten, Turmkorb aufweist. Der Oriental Pearl Tower in Shanghai aus den 1990er Jahren zitiert das Kugelmotiv mehrfach, was an eine Perlenkette erinnern soll.

Die in den Jahren 1968 bis 1972 entstandene Fußumbauung mit den drei Pavillons und den expressiv ausgeformten Kragfaltendächern unterstützen durch ihre Form und Anordnung das aeronautische Motiv. Die Dachkonstruktion mit ihren auf- und abgesenkten Formen kann auch als Flügelschlag eines Vogels interpretiert werden. Diese Architektur ist bezeichnend für die internationale Moderne nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch die in den 1960er Jahren angelegte Hauptstadt Brasiliens, Brasília, lehnt ihren Grundriss an einen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen an (Plano Piloto ‚Leitplan‘) und Eero Saarinens Empfangsgebäude (TWA-Terminal) auf dem New Yorker John F. Kennedy International Airport löst ähnliche Assoziationen aus.[112]

Vom politischen Symbol zum Wahrzeichen für ganz Berlin

Die vergleichsweise einfache Grundform des Berliner Fernsehturms machte ihn zu einem leicht wiedererkennbaren und reproduzierbaren Wahrzeichen, das in Kunst und Kultur sowie in die Alltagswahrnehmung Einzug hielt. Der Fernsehturm war der notwendige Zweckbau, um der katastrophalen Sendeversorgung Ost-Berlins entgegenzuwirken. Trotz seiner architektonisch einmaligen Gestaltung war er lediglich ein Mittel zum Zweck und damit zum „Ersatzzeichen“ für das gescheiterte Konzept des Zentralgebäudes geworden.[113] Der Fernsehturm diente auch dazu, die neue selbstbewusste Rhetorik aus der ein Jahr vor seiner Fertigstellung verabschiedeten „sozialistische“ DDR-Verfassung von 1968 zu transportieren. Alle offiziellen Dokumente führten die Bezeichnung Fernseh- und UKW-Turm Berlin, Hauptstadt der DDR.[114] Gleichzeitig wurde er in der DDR zur Chiffre für Großstadt und Modernität.[115]

Datei:Stamps of Germany (DDR) 1969, MiNr Block 30.jpg
DDR-Blockausgabe 1969 zur Eröffnung des Fernsehturms

Die DDR nutzte das repräsentative Wahrzeichen auch als Gebrauchsgrafik, meist begleitet von propagandistischen Parolen, die Stärke, Leistungsfähigkeit und damit auch die Überlegenheit über die kapitalistischen Staaten verdeutlichen wollte. Der Fernsehturm war in Kinderzeitschriften, Grafiken der FDJ, Plakaten, Briefmarken, Urkunden, Medaillen und diversen weiteren Gegenständen allgegenwärtig. Die Silhouette des Bauwerks wurde regelmäßig für Agitprop, Tourismus, Freundschaftsbekundungen zum sowjetischen Bruderstaat, Jubiläen, Feste und Paraden genutzt.[116] Allein die Deutsche Post der DDR gab in der Zeit von seiner Fertigstellung bis zur Wiedervereinigung im Jahr 1990 weit über ein Dutzend Briefmarken heraus, die den Turm als Hauptmotiv, als Beiwerk in der Stadtsilhouette oder als stilisierte Form darstellte, darunter drei Blockausgaben. Auf der Rückseite der blauen 100-Mark-Banknote der DDR war neben dem Roten Rathaus auch der Fernsehturm abgebildet. Bis zur Wende wurde in der Bundesrepublik der Berliner Fernsehturm kaum rezipiert. Lediglich auf einer Sondermarke zur 750-Jahr-Feier Berlins war 1987 (Gemeinschaftsausgabe mit der Deutschen Bundespost Berlin im Jahr 1987) der Turm in einer hellrosa dargestellten Silhouette im Hintergrund zu sehen.

Die Verherrlichung des Bauwerks durch das DDR-Regime rief eine mehr oder weniger subtile Gegenpropaganda hervor, die sich durch Verhöhnung oder verschiedene meist auf Gerüchten basierende Anekdoten ausdrückte. Dazu zählt die in Anspielung auf die atheistische Grundhaltung der sozialistischen Regierung und die Diskriminierung kirchlicher Einrichtungen in der DDR als „Rache des Papstes” bekannt gewordene Bezeichnung. Sie fußt auf der Tatsache, dass bei entsprechender Sonneneinstrahlung auf der Turmkugel eine kreuzförmige Reflexion sichtbar wird. Verschiedene Anekdoten – bis hin zum Abriss des Turms – kursierten darüber, dass dem Regime diese Lichterscheinung ein Dorn im Auge sei und fieberhaft versucht werde, sie zu beseitigen. Zwar sind IM-Untersuchungen zu diesem Thema dokumentiert, es gibt jedoch keinen Hinweis darauf, dass es radikale Vorschläge zur Beseitigung des Lichtkreuzes wirklich gab.[117] Dennoch hielten sich die Geschichten darum besonders in der Zeit des Kalten Kriegs. Der Turm erhielt nach Walter Ulbricht den abschätzigen Spitznamen „St. Walter“. Daraufhin soll das SED-Zentralorgan Neues Deutschland mit dem gespreizten Begriff „Telespargel“ versucht haben, einen Kosenamen zu etablieren, um dem verhöhnend empfundenen Begriff etwas Positives entgegenzustellen. Er konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Die Gerüchte um die Reflexion und ihre Folgen gipfelten darin, dass US-Präsident Ronald Reagan in seiner bekannten Rede vor dem Brandenburger Tor am 12. Juni 1987 diese aufgriff und behauptete, die Ost-Berliner Behörden hätten seit dem Bau des Fernsehturms immer wieder mit dem Einsatz von Farbe und Chemikalien vergeblich versucht, die Lichtreflexion an der Glaskugel zu verhindern.[118]

Mit der nach dem Fall der Mauer aufgekommenen Ost-Nostalgie vollzog der Berliner Fernsehturm die Wandlung vom politisch stark vereinnahmten und verklärten Symbol zu einem Wahrzeichen, das zu ganz Berlin gehört, speziell zur neuen Mitte-Szene. Dies ist in dieser Form kaum einem anderen Ost-Bauwerk geglückt.[116] Das Design wird heute bisweilen geschätzt und gepflegt und gilt als „Retro-Chic“.[119] Seit den 2000er Jahren wird der Fernsehturm vermehrt auf Firmenlogos dargestellt. Er dient beispielsweise kleineren Schallplattenfirmen als einprägsames Symbol der medialen Kommunikation und ziert Plakate von Kulturveranstaltungen als Ausdruck lokaler Verbundenheit.[116]

Kunst und Kultur

Unser Fernsehturm (2. Strophe)

 
Der Fernsehturm ist groß und schlank,
groß und schlank, groß und schlank
und hat ein Bäuchlein blitzeblank,
Bäuchlein blitzeblank, Bäuchlein blitzeblank.
Da ist kein Magen drin, nee, nee, sondern ein Fernsehturmcafé.
Groß und schlank, blitzeblank, Fernsehturmcafé.

Komposition: Hans Naumilkat, Text: Helmut Stöhr

Während der DDR-Zeit wurde von Helmut Stöhr der Liedtext Unser Fernsehturm (Was ist in unserem Spreeathen) der Jungen Pioniere gedichtet und als Fernsehturmlied vertont. Die Melodie komponierte Hans Naumilkat. Die Kinderzeitschrift Bummi veröffentlichte das Fernsehturmlied 1975. Weitere Kinder- und Jugendzeitschriften wie Atze oder FRÖSI verwendeten den Fernsehturm in Bildern, Grafiken oder Geschichten. Der Grad der ideologischen Inhalte stieg dabei mit dem Alter der Zielgruppe.[120] Selbst das Sandmännchen des DDR-Fernsehens präsentierte in einer Folge den zum 20. Geburtstag der DDR gerade fertiggestellten Turm.[121]

Nach der Wende vergingen noch mehr als zehn Jahre bis Künstler das Objekt Fernsehturm aufgriffen; dies geschah besonders in der Musik und Berliner Szene. Das Berliner DJ-Duo Lexy & K-Paul veröffentlichte 2002 das Lied Der Fernsehturm, der eine Hommage an das Bauwerk und die Stadt Berlin darstellt.[122] Auch in Musikvideos, die in Berlin spielen, wird er häufig gezeigt; er avancierte damit zum Synonym für Berlin und zum Erkennungsmerkmal der Stadt schlechthin.

Die Filmindustrie entdeckte den starken Wahrzeichencharakter ebenfalls für sich, sodass in Berlin spielende Filme zunehmend den Turm kurz einblenden, damit der Zuschauer sofort den Handlungsort erkennt. Bereits während seiner Erbauung wurde in der Komödie Ein Lord am Alexanderplatz der unfertige Turm gezeigt. Der Arbeitsort der Hauptdarstellerin in der DEFA-Produktion Hostess von 1976 ist der Berliner Fernsehturm. In der Romanverfilmung Der Zimmerspringbrunnen baute die arbeitslose Hauptfigur ein wasserspeiendes Fernsehturm-Modell, das sich unerwartet als Verkaufserfolg entpuppt. Im deutschen Katastrophenfilm Das Inferno – Flammen über Berlin wurde das Bauwerk selbst zum Ort des Geschehens, als ein Brand im Turmrestaurant ausbrach. Aus Sicherheitsgründen wurden die Szenen jedoch in originalgetreuen Kulissen nachgestellt.[123] Die von 2005 bis 2007 ausgestrahlte Telenovela Verliebt in Berlin verwendete den Fernsehturm in ihrem Logo.

Neben den üblichen Souvenirs dient die Form des Turms auch als gläserner Parfümflakon. In der Werbeindustrie wurde er besonders von – mit der Stadt Berlin in Beziehung stehenden – Unternehmen zahlreich zitiert. Besondere Bekanntheit erlangte die Werbung des Bierherstellers Berliner Kindl, die in einem Plakat eine Bierflasche darstellte, in deren Schattenwurf sich der Berliner Fernsehturm abzeichnet. Der Modelleisenbahn-Zubehörhersteller Faller hat einen – dem Berliner Fernsehturm nachempfundenen – mehrteiligen Bausatz herausgebracht.[124]

Frequenzen und Programme

Analoges Radio (UKW)

Von den unterschiedlich hohen UKW-Antennen werden insgesamt 18 Radioprogramme abgestrahlt. Deren Sendeleistung reicht von 0,5 bis 100 kW.

Der Privatsender BB Radio nutzt seine für den Fernsehturm koordinierte Frequenz 107,5 MHz mit erlaubten 100 kW alternativ vom Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg mit nur 13 kW. Das Programm Fritz vom RBB darf vom Berliner Fernsehturm mit maximal 100 kW senden.

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionali-sierung ERP
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)
/gerichtet (D)
Polari-
sation

horizontal (H)
/vertikal (V)
Frühere Programme
87,9 Star FM STAR_FM_ 1023 1 ND H AFN Berlin; Charlie 87,9
89,6 Deutschlandradio Kultur DKULTUR_ D220 20 ND H RIAS 11)
90,2 Radio Teddy _RADIO__/_TEDDY__ 1B2E 16 ND H BBC World Service
91,4 Berliner Rundfunk 91.4 BRF_91.4 D363 100 ND H Berliner Rundfunk (Rundfunk der DDR)
93,6 Jam FM _JAM_FM_ 10B2 2,4 D (330°-280°) H FFB1); rfi; NewsTalk 93,6; Berlin aktuell 93,6; FAZ-Radio 93,6
94,3 94,3 rs2 94,3_rs2 D32B 25 ND H RIAS 21)
95,8 radioeins (rbb) _radio1_/vom_rbb_ D332 100 ND H Radio DDR I; Radio aktuell; Radio Brandenburg
97,7 Deutschlandfunk __DLF___ D210 100 ND H Stimme der DDR; Deutschlandsender Kultur
98,8 98.8 Kiss FM _KISS_FM 1024 1 ND H BFBS1)
99,7 Antenne Brandenburg (rbb) Antenne_/vom_rbb_ D431 Potsdam 100 ND H Radio DDR II/Sender Frankfurt
100,6 Flux FM _FluxFM_ 1028 12,6 ND H Hundert,6/Radio 1001)
101,3 Klassik Radio KLASSIK_ D75B Berlin 4 ND H Info101
101,9 Radyo Metropol FM metropol 102B 0,5 ND H Jazz Radio
102,6 Fritz (rbb) _Fritz__/vom_rbb_ D333 15 ND H DT64; Rockradio B
103,4 Energy Berlin (NRJ) _ENERGY_/_BERLIN_ 132F 8 ND H Radio 1001)
104,6 104.6 RTL 104.6RTL 132A 10 ND H
105,5 105’5 Spreeradio _SPREE__ 1022 5 ND H Radio 50 Plus
106,0 Radio B2 radio_B2 1735 1 D (50°-20°) H SFB-Messeradio1), Radio France Internationale
1) 
Ausgestrahlt von einer anderen Sendeanlage

Digitales Radio (DAB)

DAB wird in horizontaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Der DAB+ Block 7B (Media Broadcast) wird in der zweiten Januarhälfte 2013 technisch soweit umgerüstet, dass Programmanbieter dynamische Begleitinformationen digital übermitteln können.

Block Programme ERP
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)
/gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DRDeutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast: 10 ND


7B
Berlin/Brandenburg
(D__00245)
DAB+-Block der Media Broadcast 10 ND Berliner Fernsehturm Alex
7D
Berlin/Brandenburg
(D__00246)
DAB+-Block vom rbb: 10 ND Berliner Fernsehturm Alex, Berlin (Scholzplatz)

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Die DVB-T-Ausstrahlungen vom Berliner Fernsehturm Alexander laufen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten. In Deutschland war dieses Sendernetz, als es 2003 schrittweise startete, das erste seiner Art.

Kanal Fre-
quenz

(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)
/gerichtet (D)
Polari-
sation

horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC GI Bitrate
(MBit/s)
SFN
27 522 ARD national (rbb) 120 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/8 14,75 Berliner Fernsehturm Alex, Berlin-Wannsee (Schäferberg), Berlin-Charlottenburg (Scholzplatz)
47 682 ARD regional (rbb) Berlin 100 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/8 14,75 Berliner Fernsehturm Alex, Berlin-Wannsee (Schäferberg), Berlin-Charlottenburg (Scholzplatz)
33 570 ZDFmobil 50 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Berliner Fernsehturm Alex, Berlin-Wannsee (Schäferberg), Frankfurt/Oder (Booßen)
25 506 RTL-Group Berlin 20 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/8 14,75 Berliner Fernsehturm Alex, Berlin-Wannsee (Schäferberg)
44 658 ProSiebenSat.1 Berlin 120 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/8 14,75 Berliner Fernsehturm Alex, Berlin-Wannsee (Schäferberg)
50 706 Gemischt Berlin 1 50 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/8 14,75 Berliner Fernsehturm Alex, Berlin-Wannsee (Schäferberg)
56 754 Gemischt Berlin 2 10 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/8 14,75 Berliner Fernsehturm Alex, Berlin-Wannsee (Schäferberg)
59 778 Gemischt Berlin 3 10 ND H 16-QAM
(8-k-Modus)
2/3 1/8 14,75 Berliner Fernsehturm Alex, Berlin-Wannsee (Schäferberg)
39 618 Gemischt Berlin 4 20 ND H 64-QAM 2/3 1/8 22,12 Berliner Fernsehturm Alex, Berlin-Wannsee (Schäferberg)

Analoges Fernsehen

Bis zur Umstellung auf DVB-T wurden vom Berliner Fernsehturm folgende Programme in analogem PAL gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
5 175,25 TV.Berlin 100 ND H
27 519,25 ORB-Fernsehen 700 ND H
41 631,25 BBC World 1 D H
44 655,25 ProSieben 670 ND H
51 711,25 n-tv 5 D H

Literatur

  • Peter Kroh, Peter Jacobs, Thomas Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. Das Neue Berlin, Berlin 2009, ISBN 978-3-360-01980-6.
  • Rudolf Pospischil: Der deutsche Fernsehturm. Eine politische und architektonische Grenzüberschreitung. Herbert Utz Verlag, München 2009, ISBN 978-3-8316-0923-9.
  • Nikolaus Bernau: Fernsehturm Alexanderplatz Berlin, Stadtwandel Verlag Berlin, 3. Auflage. 2008, ISBN 978-3-86711-063-1.
  • Karl H. Kraemer: Fernsehturm Berlin – Vom Bau bis heute. Berlin 2008, ISBN 978-3-929829-99-0.
  • Ersatzzeichen Fernsehturm. In: Peter Müller: Symbolsuche. Die Ost-Berliner Zentrumsplanung zwischen Präsentation und Agitation. Gebrüder Mann Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-7861-2497-3, S. 289–303.
  • Gerhard Kosel: Fernsehturm Berlin: Zur Geschichte seines Aufbaus und seiner Erbauer. Nora Verlag, 2003, ISBN 3-936735-34-4.
  • Sandra Siewert, Dirk Berger, Ingo Müller: Von der Partei zur Party. Der Berliner Fernsehturm als Grafisches Symbol. Berlin 2003, ISBN 3-00-012207-9.
  • Peter Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. 2. Auflage. Verlag für Bauwesen, Berlin 2000, ISBN 3-345-00761-4.
  • Ingrid Brandenburg, Rudolf Harnisch, Alfred Kubiziel: Fernsehturm Berlin. Verlag für Bauwesen, Berlin 1970, DNB 456173765 .

Weblinks

Commons: Berliner Fernsehturm – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Top-15-Sehenswürdigkeiten in Deutschland, abgerufen am 18. August 2012.
  2. a b c Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 148.
  3. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 19.
  4. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 20.
  5. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 21.
  6. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 22.
  7. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 23.
  8. Pflichtangabe Typ und/oder ID fehlt, siehe Doku
  9. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 24.
  10. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 27.
  11. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 31.
  12. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 32.
  13. a b Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 39.
  14. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 41.
  15. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 70.
  16. zitiert nach Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 71.
  17. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 43–53.
  18. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 54–55.
  19. Stadtentwicklung Berlin: Zentrumsplanung – Fernsehturm als Stadtkrone, abgerufen am 24. Oktober 2012.
  20. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 72.
  21. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 74.
  22. a b c d Ulrich Paul: Ein Fernsehturm und eine Ruine. Berliner Zeitung, 1. Oktober 2009, Seite 27
  23. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 74–75.
  24. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 76.
  25. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 78.
  26. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 79.
  27. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 80.
  28. So Walter Ulbricht in einem Wortprotokoll, geäußert in der Sitzung des Politbüros des ZK der SED vom 14. Juli 1964, SAPMO im BArch, ZPA, DY 30/J IV 2/2 A, 1038 (Band 1)
  29. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 85.
  30. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 83.
  31. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 89.
  32. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 90.
  33. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 75.
  34. a b c Kraemer: Fernsehturm Berlin – Vom Bau bis heute, S. 77.
  35. a b Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 95.
  36. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 97.
  37. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 98.
  38. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 84.
  39. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 86.
  40. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 102.
  41. a b Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 103.
  42. a b Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 104.
  43. Brandenburg, Harnisch, Kubiziel: Fernsehturm Berlin. S. 68.
  44. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 104–113.
  45. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 101.
  46. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 116.
  47. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 119.
  48. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 121.
  49. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 125.
  50. Kai Eckart: Den Wolken entgegen – Die höchsten Türme Deutschlands, Herbert Utz Verlag München 1997, ISBN 3-89675-902-7, S. 34.
  51. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 126.
  52. Rudolf Pospischil: Der deutsche Fernsehturm. Herbert Utz Verlag München 2009, ISBN 978-3-8316-0923-9, S. 18.
  53. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 126.
  54. a b Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 47.
  55. Baudenkmal Fernsehturm mit Fußumbauung und Freiflächen
  56. T. Müller: Management am Berliner Wanderfalkenpaar. Pica 16, 1989: S. 120–128
  57. P. Sömmer: Die Ernährung des Berliner Wanderfalkenpaares. Pica 16, 1989: S. 114–120
  58. R. Altenkamp, P. Sömmer, G. Kleinstäuber & C. Saar: Bestandsentwicklung und Reproduktion der gebäudebrütenden Wanderfalken Falco p. peregrinus in Nordost-Deutschland im Zeitraum 1986–1999. Vogelwelt 122, 2001: S. 329–339
  59. Friedrich von Borries, Matthias Böttger, Florian Heilmeyer: Fernsehtürme – 8.559 Meter Politik und Architektur. JOVIS, Berlin 2009, ISBN 978-3-86859-024-1, S. 89.
  60. Bernau: Fernsehturm Alexanderplatz Berlin. S. 9.
  61. Kraemer: Fernsehturm Berlin – Vom Bau bis heute. S. 43.
  62. Kraemer: Fernsehturm Berlin – Vom Bau bis heute. S. 50.
  63. a b Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 28.
  64. Riesenjubel um Bungy-Jumper. In: Berliner Zeitung, 4. Oktober 1994, aufgerufen am 8. November 2012.
  65. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 35.
  66. Die längsten Liebesbotschaften der Welt, abgerufen am 9. November 2012.
  67. Berliner Fernsehturm: Sternenhimmel im Telespargel. In: Spiegel Online, abgerufen am 9. November 2012.
  68. Am Himmel über Berlin – 40 Jahre Fernsehturm. In: Welt Online, 3. Oktober 2009, aufgerufen am 22. August 2012.
  69. a b Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 96.
  70. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 129.
  71. Bernau: Fernsehturm Alexanderplatz Berlin. S. 18.
  72. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 139.
  73. Brandenburg, Harnisch, Kubiziel: Fernsehturm Berlin. S. 25.
  74. Markus Sebastian Braun (Hrsg.): Haubrich, Hoffmann, Meuser, van Uffelen: Berlin. Der Architekturführer., Braun Publishing, 2010, ISBN 978-3-03768-051-3, S. 199.
  75. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 120.
  76. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 104.
  77. a b Bernau: Fernsehturm Alexanderplatz Berlin. S. 22.
  78. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 134.
  79. Berliner Fernsehturm: Restaurant, abgerufen am 24. August 2012.
  80. Bernau: Fernsehturm Alexanderplatz Berlin. S. 13.
  81. Bernau: Fernsehturm Alexanderplatz Berlin. S. 20.
  82. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 135.
  83. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 136, 137.
  84. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 100.
  85. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 97.
  86. Kraemer: Fernsehturm Berlin – Vom Bau bis heute. S. 50.
  87. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 136.
  88. Kraemer: Fernsehturm Berlin – Vom Bau bis heute. S. 40.
  89. Kraemer: Fernsehturm Berlin – Vom Bau bis heute. S. 43.
  90. Brandenburg, Harnisch, Kubiziel: Fernsehturm Berlin. S. 21.
  91. Presseerklärung der TV Turm Alexanderplatz Gastronomiegesellschaft mbH vom 8. April 2010, zuletzt abgerufen am 13. November 2012.
  92. Top 15-Sehenswürdigkeiten in Deutschland, abgerufen am 14. November 2012.
  93. Sicherheitshinweise zum Berliner Fernsehturm, abgerufen am 9. Mai 2013
  94. Brandschutz oft Knackpunkt. Berliner Fernsehturm saniert – Türme in Köln, Dresden und Hamburg längst zu. In: Schwäbisches Tagblatt, 4. April 2013, abgerufen am 9. Mai 2013
  95. 50-millionste Besucherin auf Berliner Fernsehturm. In: Berliner Morgenpost, 14. Juni 2011, abgerufen am 13. November 2012.
  96. Trauungen im Berliner Fernsehturm, abgerufen am 19. November 2012.
  97. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 128.
  98. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 129.
  99. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 130.
  100. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 131.
  101. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 137.
  102. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 132.
  103. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 139.
  104. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 135.
  105. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 153.
  106. Nikolaus Bernau: Die Kunst des Ingenieurs. In Berliner Zeitung, 9. März 2011 – Artikel zum Tod Günter Frankes, abgerufen am 8. November 2012.
  107. Kroh, Jacobs, Kupfermann: Das Buch vom Fernsehturm. S. 155.
  108. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 87.
  109. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 142.
  110. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 15.
  111. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 146.
  112. Bernau: Fernsehturm Alexanderplatz Berlin. S. 4.
  113. Ersatzzeichen Fernsehturm. In: Peter Müller: Symbolsuche., S. 289.
  114. Ersatzzeichen Fernsehturm. In: Peter Müller: Symbolsuche., S. 296.
  115. Ersatzzeichen Fernsehturm. In: Peter Müller: Symbolsuche., S. 300.
  116. a b c Siewert, Berger, Müller: Von der Partei zur Party. Der Berliner Fernsehturm als Grafisches Symbol. S. 2.
  117. Müller: Symbol mit Aussicht. Der Ost-Berliner Fernsehturm. S. 107–109.
  118. Ronald Reagan: Remarks on East-West Relations at the Brandenburg Gate in West Berlin, Rede vom 12. Juni 1987.
  119. LexiTV: Sicht ohne Grenze, Beitrag zum Berliner Fernsehturm am 23. September 2004, abgerufen am 27. Oktober 2012.
  120. Siewert, Berger, Müller: Von der Partei zur Party. Der Berliner Fernsehturm als Grafisches Symbol. S. 8.
  121. Sandmann-Folge 88: Fernsehturm, Feuerwerk, Wartburg (1969), abgerufen am 18. Dezember 2012
  122. 3sat Mediathek: Berlin hat den Längsten, Bericht vom 10. Oktober 2010, abgerufen am 11. November 2012.
  123. Film: Das Inferno – Flammen über Berlin – ProSieben TV-Event – Dokumentation, abgerufen am 11. November 2012.
  124. Produktbeschreibungsseite des Bausatzes Fernsehturm, abgerufen am 19. November 2012.

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